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niederländischer Computerwissenschaftler Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Cornelis Hermanus Antonius »Kees« Koster (* 13. Juli 1943 in Haarlem; † 21. März 2013[1] in Nijmegen) war ein niederländischer Informatiker, Nestor des Compiler- und Programmiersprachenbaus sowie Linguist.[2]
Seine Eltern wanderten nach dem Zweiten Weltkrieg mit drei Kindern, von denen Cornelis das älteste war, nach Indonesien aus.[3] Dort besuchte Koster die Grundschule in Jakarta. Mit elf Jahren kehrte er in die Niederlande zurück, wo er das katholische St. Ignatius Gymnasium (Sint Ignatiusgymnasium) in Amsterdam besuchte. Zusammen mit seinem Mitschüler Lambert Meertens baute er 17-jährig seinen ersten Computer.[3] Nach der Schule studierte er an der Universität von Amsterdam und schloss sein Studium 1965 ab. Im Anschluss an sein Studium arbeitete er am Mathematischen Zentrum (MC) von Adriaan van Wijngaarden zusammen mit Lambert Meertens. Zeitgleich arbeitete dort auch der Turing-Award-Preisträger von 1972, Edsger W. Dijkstra.
In der Aufbauphase des Fachbereichs Kybernetik/Informatik an der TU Berlin leitete Koster von 1972 bis 1976 zusammen mit Bleicke Eggers[4] das Fachgebiet Programmiersprachen und Compiler. Koster hatte formal-juristisch als Künstler, nur mit Physik-Vordiplom in dem neu entstehenden Fachbereich eine Professur erhalten;[5] zuvor hatte er als Programmierer und Entwickler seine Sporen bei Edsger W. Dijkstra, ebenfalls Mitarbeiter von van Wijngaarden, verdient.
Unter seiner Leitung wurden an der TU Berlin Compilerbau, Compilergenerierung gelehrt und die Auszeichnungs- bzw. Programmiersprachen Compiler Description Language (CDL) bzw. ELAN entwickelt, die über viele Jahre auch in der Ausbildung von Studierenden – nicht nur an der TU Berlin – eingesetzt wurden.
1977 wurde Koster an die Katholische Universität Nijmegen (heute: „Radboud University Nijmegen“) berufen. Seine Antrittsvorlesung dort ist als Buch veröffentlicht.[6] Er lebte zuletzt als emeritierter Professor der Radboud-Universität in Nijmegen. Koster war einer der federführenden Autoren der grundlegenden Arbeit Report on the Algorithmic Language ALGOL68 und Schöpfer der Compiler Description Language (CDL) und der Affix Grammars, einer Variante der Van-Wijngaarden-Grammatiken, deren Funktionalität heute durch Compilergeneratoren wie Yacc und Bison abgedeckt werden, die zum Standard-Werkzeugkasten der Betriebssysteme Linux, GNU und macOS gehören.
Koster kam 2013 als begeisterter, lebenslang unfallfreier Motorradfahrer bei einem Autozusammenstoß ums Leben[7] und wurde in Nijmegen beerdigt.[2] Er hatte 2011 noch am Treffen der Ehemaligen des Studienplans Neu orientierten Informatik-Studienplan (NORIS) an der TU Berlin teilgenommen,[8] mit dem der neue Fachbereich 1972 aus der Taufe gehoben worden war.
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