Energiesprong
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Energiesprong (niederländisch [enɛrʒi sprɔŋ] für Energiesprung) ist ein Konzept für die energetische Sanierung von Wohngebäuden, das schnelle Umsetzung, Kostenreduktion, Nachhaltigkeit und Mieterfreundlichkeit verspricht. Energiesprong setzt auf industrielle Vorfertigung von Fassaden- und Dachelementen (serielle Sanierung) und den Einsatz von regenerativen Energien, um den sogenannten NetZero-Standard (entspricht dem Nullenergiehaus) zu erreichen. Ziel ist es, eine für alle Beteiligten attraktive Sanierung zu ermöglichen. Dies wird unter anderem über erheblich verkürzte Montagezeiten und warmmietenneutrale Refinanzierung angestrebt. Die dafür erforderlichen Kostensenkungen werden beim seriellen Sanieren durch die Automatisierung in der Produktion und Skaleneffekte in der Massenfertigung erreicht.[1]
Im Herkunftsland, den Niederlanden, sind bereits mehrere tausend Reihenhäuser Energiesprong-saniert worden. Hierbei handelt es sich überwiegend um Einfamilienhäuser mit ähnlicher Geometrie. Die Anlagentechnik besteht typischerweise aus einer Photovoltaikanlage und einem Technikmodul, das eine Luft-Wasser-Wärmepumpe, einen Wärmespeicher, eine Warmwasserbereitung und eine Lüftungsanlage aufnimmt. In Frankreich, Großbritannien und Deutschland gibt es Bestrebungen, das Konzept zu kopieren. Die Deutsche Energie-Agentur (dena) hat ein Programm gestartet, um Energiesprong an deutsche Vorschriften anzupassen und auf Mehrfamilienhäuser zu übertragen. 2020 wurde das erste Pilotprojekt in Deutschland in Hameln durch die Firma ecoworks GmbH fertiggestellt. Die dena vernetzt und fördert Bauunternehmen und Wohnungswirtschaft und konnte Absichtserklärungen für die serielle Sanierung von über 17.000 Wohneinheiten in den nächsten vier Jahren vermelden.[2][3] 2022 stieg mit LEG Immobilien eine großes, börsennotiertes Immobilienunternehmen ein und setzte ein Pilotprojekt in Mönchengladbach um.[4]