Loading AI tools
österreichischer Jesuit und Sozialseelsorger Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Georg Sporschill SJ (* 26. Juli 1946 in Feldkirch, Vorarlberg) ist ein österreichischer Jesuit und Sozialseelsorger.
Georg Sporschill wurde als fünftes von neun Geschwistern in Feldkirch geboren. Sein Vater Robert war ein Bauingenieur, seine Mutter Aloisia Hausfrau.
Nach der Matura am humanistischen Gymnasium Feldkirch studierte Georg Sporschill an den Universitäten in Innsbruck und Paris Theologie, Pädagogik und Psychologie. Anschließend war er als Assistent von Ernst Tewes, Bischofsvikar für die Region München in der Erzdiözese München und Freising, tätig, dann Referent für Erwachsenenbildung im Amt der Vorarlberger Landesregierung. 1976 trat er mit 30 Jahren in den Jesuitenorden ein und empfing zwei Jahre später in Wien die Priesterweihe.
Daneben leitete er in dieser Zeit die Redaktion der Zeitschrift Entschluß. In der Wiener Pfarre Lainz setzte er sich vor allem für die Jugend ein. Ab 1980 galt sein Engagement strafentlassenen, drogensüchtigen und obdachlosen Jugendlichen in Wien. Er wohnte mit ihnen unter einem Dach. Pater Georg Sporschill baute im Rahmen der Caritas Jugend- und Obdachlosenhäuser auf, er gründete den „Canisibus“ mit Suppe für die Menschen auf der Straße und das Wiener Innenstadtlokal „Inigo“, das Langzeitarbeitslosen Arbeit und Selbstbewusstsein verschafft.
Im Auftrag des Jesuitenordens ging Pater Sporschill SJ 1991 nach Bukarest, um dort rumänischen Straßenkindern zu helfen. In einer schwierigen Zeit und gegen viele Widerstände im Postkommunismus holte er tausende Kinder von der Straße und aus den Kanälen Bukarests. Gemeinsam mit Ruth Zenkert gründete er Kinderhäuser, Sozialzentren, Lehrwerkstätten, Musikschulen und soziale Wohngemeinschaften in Bukarest und Umgebung. Eine aufgelassene Kolchose in Aricesti bauten sie 1992 zur „Farm für Kinder“ um, die zu einem großen Kinderzentrum heranwuchs. 2002 eröffneten sie weitere Kinderheime in Ploiești, die „Stadt der Kinder“[1]. 2008 bildete auch in Bulgarien das Sozialzentrum „Sveti Konstantin“ eine erste Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche von der Straße. 2004 wurde in der Republik Moldau eine „Stadt der Kinder“ eröffnet und es wurden Suppenküchen für alte Menschen gegründet. Das von Georg Sporschill ins Leben gerufene Projekt CONCORDIA[2] ist damit in drei Ländern zum Modell für Sozialarbeit geworden. 2013 wurde die Organisation mit 600 Mitarbeitern an die Nachfolger übergeben. Sie steht heute auf eigenen Füßen.[3]
Heute lebt Georg Sporschill in Gemeinschaft mit den Ärmsten für sein Werk ELIJAH. „Wir gehen dorthin, wo die Not am größten ist.“ Dieses Wort des Heiligen Ignatius hat Pater Sporschill 2011 in siebenbürgische Dörfer in der Nähe von Hermannstadt geführt. 2012 gründete er dort gemeinsam mit Ruth Zenkert den Verein ELIJAH,[4][5] um Roma-Familien in Siebenbürgen zu helfen, die dort in Armut leben.[6] Musikschulen, Sozialzentren, Häuser für Familien und ein Schülerwohnheim mit Startwohnungen helfen Kindern und ihren Eltern aus ihrer Situation auszubrechen. Seit 2022 betreut der Verein ELIJAH in Bukarest Obdachlose am Nordbahnhof und richtete ein Tageszentrum ein. Somit ist der Verein mittlerweile in sechs Orten mit 80 rumänischen Mitarbeitern tätig.[7]
Seit mehr als 30 Jahren lebt und arbeitet Georg Sporschill in Rumänien. Seine Gründungen haben Bestand.
Georg Sporschill ist Gründer einer Bibelschule in Wien. An der Universität Udine erhielt er 2019 das Ehrendoktorat für seinen Einsatz für Straßenkinder und sozial benachteiligte Menschen.[8]
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.