Geschichte der Laubenkolonien im Bezirk Wedding
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Die Geschichte der Laubenkolonien im Bezirk Wedding steht in engem Zusammenhang mit der Entwicklung der Stadt Berlin in der prägenden Zeit ab Ende des 19. Jahrhunderts. In der oft als „Hauptstadt der Laubenpieper“ bezeichneten Stadt waren die Laubenkolonien im Ortsteil Wedding die ersten und bekanntesten. Diese meist als Provisorien auf Bauerwartungsland entstandenen Gärten mit einfachen kleinen, überwiegend selbstgezimmerten Hütten ermöglichten die Erholung in frischer Luft sowie die Nahrungsergänzung durch Anbau von Kartoffeln, Gemüse und manchmal Obst. Sie dienten auch als zeitweilige bis dauerhafte Wohnungsalternative.
Seit dem Jahr 2001 befinden sich 27 der 31 verbandsmäßig in Mitte erfassten Kleingartenvereine im ehemaligen Bezirk Wedding. Sie bedecken eine Fläche von etwa 62 Hektar. Hinzu kommen einige nicht dem Bezirksverband der Kleingärtner angeschlossenen Kolonien. Damit entfallen knapp sieben Prozent des Weddinger und Gesundbrunner Gebiets auf Kleingartenanlagen. Wie in Berlin insgesamt befindet sich das Bodeneigentum der Kleingartenkolonien seit 1989 weit überwiegend in Landesbesitz. Ausnahmen sind im Wedding eine größere Kolonie mit privaten Parzelleneigentümern, einige Kleingartenanlagen der Deutschen Bahn sowie eine kleinere Anzahl von Parzellen in Privateigentum.
Die Laubenkolonien entstanden zunächst oft als „wilde“, später zunehmend von Grundeigentümern und deren Generalpächtern parzellierte kleinere Freiflächen in der Periode der Industrialisierung des Berliner Nordens nach der Gründung des Deutschen Reiches.[1] In den Stadtplänen wurden ihre Gebiete und ihre Namen über lange Zeit als weiße Flecken markiert. Parzellennutzer waren zunächst vom Land in die Großstadt einwandernde Arbeiter mit ihren Familien. Sie fanden hier einen Ausgleich zu den elenden Bedingungen der Mietskasernen oder oft eine Notunterkunft in Krisenzeiten. Mit der Zeit kamen zu den proletarischen Laubenkolonisten kleinbürgerliche Nutzer hinzu. Für sie standen Freizeitgestaltung und Hobbygärtnerei zunehmend im Vordergrund gegenüber ökonomischen und Wohnversorgungszwecken.