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deutscher Architekt und Hochschullehrer Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Godber Nissen (* 24. Juni 1906 in Wladiwostok; † 25. Dezember 1997 in Hamburg) war ein deutscher Architekt und Hochschullehrer.
Nissen war der Sohn eines aus Heide (Holstein) stammenden Kaufmanns, der mit seiner Familie in Russland wohnte, nach einer Internierung während des Ersten Weltkriegs infolge der Oktoberrevolution 1919 wieder nach Deutschland zurückkehrte und sich in Hamburg niederließ. Nach dem Abitur 1925 absolvierte er an der Technischen Hochschule Dresden sein Architekturstudium bis zum Vordiplom und arbeitete als Praktikant in Altona bei Karl Schneider und Gustav Oelsner, sowie bei Werner Kallmorgen in dessen neu eröffnetem Büro.
Das Studium schloss er 1931 mit der Diplom-Hauptprüfung an der Technischen Hochschule Berlin bei Heinrich Tessenow ab. Im gleichen Jahr eröffnete er sein erstes Büro in Berlin und erhielt Aufträge von den Reemtsma Cigarettenfabriken für verschiedene Umbauten. Der Kontakt zu Reemtsma blieb auch nach dem Krieg erhalten. Die Verwaltung des Konzerns wurde 1952 nach seinen Entwürfen auf dem Gelände der privaten Villa Reemtsma neu errichtet, das Wohnhaus wurde zu diesem Zweck ebenfalls umgebaut.
1937 erhielt Nissen den Auftrag für die Fabrikgebäude der Pommersche Motorenbau GmbH in Arnimswalde (heute Załom), einer Tochterfirma der Stoewer-Werke in Stettin. Aufgrund seiner Tätigkeit in der Rüstungsindustrie wurde sein Büro Albert Speer unterstellt und zwei Jahre später in die Organisation Todt eingegliedert. Diese Nähe zum Regime wurde von Einzelnen kritisch gesehen, schadete aber seiner weiteren Karriere nicht, da es letztlich als legitimes Ausweichen vor einem Kriegseinsatz angesehen wurde.[1] Aus den Kriegsjahren stammen auch die Kontakte zu Konstanty Gutschow, mit dem er in den 1950er Jahren einige Klinikgebäude entwarf.
Nach dem Kriegsende kehrte Nissen nach Hamburg zurück und ging von 1946 bis 1953 eine Bürogemeinschaft mit Carl-Friedrich Fischer ein.
Von 1954 bis 1965 war er Mitglied der Kommission für den Wiederaufbau Helgolands, in der er zeitweise den Vorsitz innehatte.
Ebenfalls im Jahr 1954 eröffnete er ein eigenes Büro, das für die ersten Bauten am Hamburger Neuen Wall mit einer Metall-Glas-Fassade verantwortlich zeichnete. Ein Schwerpunkt der Arbeit waren Krankenhausbauten, in denen Nissen sich bemühte, menschliche Bedürfnisse als Kontrapunkte zur Apparatemedizin zu setzen.[1] 1979 wurden die Mitarbeiter Schlutz und Peter Martinius zu Partnern, das Büro wurde schließlich 1989 von Hartmann Schlutz übernommen.[2]
Von 1956 bis 1971 lehrte Nissen im Rahmen der neu errichteten Professur für Gebäudelehre an der Hochschule für bildende Künste Hamburg, zeitgleich mit Fritz Trautwein.
Die Freie Akademie der Künste in Hamburg leitete er von 1972 bis 1980 als Präsident.
Nissen verstarb 1997 in Hamburg, er wurde dort auf dem Nienstedtener Friedhof beigesetzt.[3]
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