trennt die Staatsgebiete der beiden Staaten Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die belarussisch-litauische Grenze ist eine 679km[1] lange internationale Grenze zwischen dem EU- und NATO-Mitglied Litauen und Belarus als Mitglied der GUS- und der OVKS. Sie gehört somit zu den Außengrenzen der Europäischen Union und zur Westgrenze der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten. Die Grenze wurde im Vertrag vom 6.Februar1995 zwischen den beiden Ländern festgelegt. Die Markierung und Befestigung der Grenze wurde 2007 abgeschlossen.[2]
Seit 2004 ist die Grenze die Außengrenze der Europäischen Union und seit 2007 des Schengen-Raums. Diese Entwicklungen führten zu verstärkten Grenzkontrollen und strengeren Visabestimmungen für die Überfahrt zwischen den beiden Ländern. Eine Vereinbarung, die 2010 unterzeichnet wurde, zielt darauf ab, das Reisen für Menschen im Umkreis von 50km um die Grenze zu vereinfachen.[4]
Als Außengrenze der EU wurden an der Grenze zu Belarus mit 246 Vergehen im Jahr 2010 die meisten Versuche unternommen, die Grenze zu Litauen illegal zu überschreiten. Auch wurden in den 2000er und Anfang der 2010er Jahre 130 Mitarbeiter der Grenzbehörden wegen Korruption verurteilt.[5]
Das gesamte baltische Gebiet war schon immer umstritten und zwischen wechselnden Herrschern mit unterschiedlichen Grenzverläufen aufgeteilt. In der ersten Strophe des „Liedes der Deutschen“ wurde 1841 vom Dichter Hoffmann von Fallersleben die Memel als Ostgrenze Deutschlands angesehen. Als Germanist hat er sich allerdings eher an dem Verbreitungsraum der Deutschen Sprache orientiert.
2. August 1945: Auf der Potsdamer Konferenz wird beschlossen, dass Grodno und der Oberlauf der Memel zur Weißrussischen Sowjetrepublik (BSSR) kommt. Der gesamte Memellauf ist somit sowjetisch.
1. Mai 2004: Litauen, Polen und acht weitere Länder treten der Europäischen Union bei. Die Grenze zum Kaliningrader Gebiet und zu Belarus wird EU-Außengrenze.[6]
Durch den Zerfall der Sowjetunion und Bildung souveräner Staaten entstanden zwischen den ehemals vereinigten Sowjetrepubliken Staatsgrenzen. Zahlreiche Grenzübergänge wurden im Lauf der Zeit geschlossen und durch Grenzzäune verbarrikadiert.
Die aktuelle gemeinsame Grenze beginnt am Dreiländereck Litauen, Lettland und Belarus, wo die drei Grenzpfosten auffällig beieinander aufgestellt wurden 55.68055555555626.63.[9] Sie verläuft südöstlich durch den Drūkšiai-See entlang des Flusses Apyvardė, über die Seen Apvardai und Prūtas, weiter entlang des Flusses Dysna im Osten und weiter bis zum Bahnhof Adutiškis. Es geht weiter nördlich der belarussischen Siedlung Lyntupy, östlich der litauischen Siedlung Šumskas, über die Straße Vilnius – Maladsetschna, umrundet das Gebiet der litauischen Siedlung Dieveniškės von Osten, Süden und Westen, geht nördlich der belarussischen Siedlung Bieniakoni, überquert die Straße Vilnius-Lida und folgt weiter dem Fluss Šalčia. Es geht weiter in den Süden der litauischen Stadt Eišiškės, folgt dem Fluss Načia, geht in den Süden der litauischen Siedlung Dubičiai, erreicht die Quelle des Flusses Kotra und folgt diesem Fluss, dann über die Seen Grūda ir Dubas. Sie überquert weiter die Eisenbahnlinie Vilnius-Hrodna neben der Haltestelle Senovė und die Eisenbahnlinie nach Druskininkai nördlich der Haltestelle Pariečė, setzt sich in westlicher Richtung in Richtung der Weichsel und gegen die Strömung fort und folgt der Mara weiter bis zum Dreiländereck von Belarus. Litauen und Polen 53.95055555555623.515.
Von litauischer Seite gibt es mitunter Sperrzonen mit wenigen Beschränkungen, der Zutritt ist jedoch fast überall bis zum Grenzzaun möglich. Massive Grenzbefestigungen findet man eher selten. Als Außengrenze fordern die EU und die Bestimmungen des Schengener Abkommens eine wirkungsvolle Abwehr von illegalen Zuwanderern. Von belarussischer Seite ist Zutritt im breiteren Grenzbereich nur mit Genehmigung möglich. Die Grenzbefestigungen sind deutlich massiver und gut überwacht, jedoch von litauischer Seite selten einzusehen. Im teilweise viele Kilometer breiten Grenzschutzstreifen liegen 763 Siedlungen, die nur Anwohnern, Grenzschutzorganen und ausgesuchten Besuchern mit Sondergenehmigung zugänglich sind.[3][10]
Das Überqueren der Grenze nach Litauen erfordert ein Visum nach dem Recht der Europäischen Union (Schengener Abkommen) und nach Belarus ein belarussisches Visum. Im kleinen Grenzverkehr gelten besondere Bestimmungen. Zu touristisch attraktiven Zielen, wie z.B. zum belarussischen Park des Augustów-Kanals erhält man gelegentlich Sondergenehmigungen zur visafreien Einreise.[11]
Stillgelegte und gesperrte Verbindungen über die Grenze sind mit N gekennzeichnet.
Bahnhof Šumsko – war der ehemalige Bahnhof (auf halber Strecke). Der Bahnhof, der jetzt nicht mehr in Betrieb ist, diente bis zum Beitritt Litauens zum Schengen-Raum als Grenzstation. Nach dem Beitritt Litauens zum Schengen-Raum wurde der Bahnhof Kena zum wichtigsten Grenzübergang der litauischen Eisenbahnen und wurde daher erheblich erweitert und modernisiert.
Alter Übergang vor dem Autobahnbau. Am 31. Juli 1991 wurde die aus sowjetischer wie internationaler Sicht illegale Grenzstation von einem aus Riga kommenden sowjetischen OMON-Kommando überfallen. Sieben litauische Grenzwächter wurden dabei erschossen. →Überfall auf Grenzstation Medininkai
Regulärer Grenzübergang für den Personen- und Güterverkehr, jedoch keine Passage für Fußgänger. Belarus stops pedestrian traffic at car checkpoints on border with Lithuania.Weißrussland schließt an der litauischen Grenze die Kontrollstellen für Fußgängerverkehr.EN.DELFI,1.Oktober 2014,abgerufen am 11.Juni 2019(englisch).
Auch Tagesaufenthalte ohne Visum möglich zum Besuch des Augustov-Kanals Checkpoint Privalka Tagesvisum (Mementodes Originals vom 9. Juni 2019 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/germany.mfa.gov.by
The World Factbook.CIA,2019,archiviertvomOriginal(nicht mehr online verfügbar)am2.Juni 2011;abgerufen am 12.Juni 2019(englisch).Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.cia.gov
R. Palaitis:Iki bevizio režimo su Baltarusijos pasienio zona trūksta tik pasikeitimo notomiS.Bis zum visafreien Verkehr mit dem belarussischen Grenzgebiet fehlt es noch an Ideen, die geändert werden könnten.UAB "Lrytas",6.Februar 2012,archiviertvomOriginalam13.Dezember 2014;abgerufen am 11.Juni 2019(litauisch).Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lrytas.lt
der Dreiländerpunkt ist von Litauen aus über Feld- und Waldwege problemlos besuchbar. Von lettischer Seite gibt es keinen bequemen Weg und von belarussischer Seite ist das Gelände weiträumig gesperrt. Es gab aber schon Anlässe, bei denen ausgewählte belarussische Bürger an gemeinsamen Festen am Dreiländereck teilnahmen.
Informationen zum visumsfreien Besuch des Parks „Awgustow Canal“ für Ausländer.Botschaft der Republik Belarus in der Bundesrepublik Deutschland,2013,archiviertvomOriginal(nicht mehr online verfügbar)am9.Juni 2019;abgerufen am 13.Juni 2019.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/germany.mfa.gov.by