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Der Grünhelme e. V. ist eine deutsche Hilfsorganisation mit Sitz in Bonn[1]. Der Verein setzt sich in Projekten für den Bau bzw. Wiederaufbau von Gemeindeinfrastrukturen sowie sozialen, ökologischen, kulturellen und religiösen Einrichtungen in ehemaligen Kriegs- und Krisengebieten ein und wurde im April 2003 von Rupert Neudeck und Aiman Mazyek gegründet.
Der Verein bezeichnet die ursprüngliche Konzeption des US-amerikanischen „Peace Corps“ als sein Vorbild und versteht sich als parteipolitisch neutral sowie nationalitäts- und religionsübergreifend. Betont wird dabei die Begegnung, der christlich-islamische Dialog und die Zusammenarbeit von Christen und Muslimen. Aiman Mazyek ist zugleich Vorsitzender des Zentralrats der Muslime. Im Zusammenhang mit dem Nahostkonflikt kritisierte die Organisation wiederholt Israel.
Aktuell wird der Verein von Simon Bethlehem (Vorstandsvorsitzender), Max Werlein (Stellvertretender Vorsitzender) und Thomas Just (Mitglied des Vorstands) geführt. Die Koordination wird von Yvonne Neudeck durchgeführt.[2]
Als Projektkoordinatoren sind Ulrich Auer, Simon Bethlehem, Teresa Hohenegg und Martin Jäckel für den Verein tätig. Mithilfe von lokalen Handwerkern, Bauhelfern sowie internationalen Freiwilligen, die in drei-monatigen Einsätzen in den jeweiligen Projektländern mitarbeiten, werden die Projekte realisiert. Die Bewerbung für Einsätze erfolgt über die Website des Vereins.[3]
Aktuell sind die Grünhelme in Arsal im Libanon[4], dem Dorf Sovim in Mosambik[5], in der Provinz Borno in Nigeria[6], in Ziguinchor im Senegal[7], in Mansadu in Sierra Leone[8] sowie in der Region Nordaleppo in Syrien[9] aktiv. Zudem leistete der Verein bei den Sturmfluten der Ahr und Erft im Sommer 2021 in den überfluteten Gebieten Hilfe[10]. Zu den Abgeschlossene Projekten zählen Afghanistan, Burkina Faso, Griechenland, Indonesien, Irak, Kenia, Kongo, Marokko, Mauretanien, Nepal, Pakistan, Palästina, Philippinen, Ruanda, Somalia, Türkei, Uganda, Vietnam.[11]
Dem Kuratorium des Vereins gehören u. a. Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Konstantin Wecker, Gerhart Baum, Mohammed Aman Hobohm, Navid Kermani, Philipp Rösler, Ruprecht Polenz und Wolfgang Thierse an. Auch Peter Scholl-Latour sowie Günter Grass zählten bis zu ihrem Tod dazu. Rupert Neudeck gehörte außerdem zum Stiftungsbeirat der PATRIZIA KinderHaus-Stiftung, die gemeinsam mit der Grünhelme e. V. Projekte verschiedene Hilfsprojekte durchführt.
2007 wurde ein deutscher Grünhelm-Mitarbeiter in Afghanistan entführt. Der mehrfach wegen Vermögensdelikten vorbestrafte und zum Islam konvertierte Deutsche hatte zuvor rund 87.000 Euro des Vereinsvermögens veruntreut.[12]
In der Nacht zum 15. Mai 2013 wurden drei Männer aus Deutschland, die in Syrien während des Bürgerkrieges für die Organisation als Helfer tätig waren, im Gouvernement Idlib verschleppt und in Geiselhaft genommen.[13] Am 5. Juli 2013 entkamen zwei der Entführten,[14] am 3. September 2013 auch der Dritte.[15]
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