Johann Bauschinger
deutscher Ingenieur, Professor für Technische Mechanik in München Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Johann Bauschinger (* 11. Juni 1834 in Nürnberg; † 25. November 1893) war Mathematiker und Bautechniker und von 1868 bis zu seinem Tod Professor für Technische Mechanik am Münchener Polytechnikum. Das „Mechanisch-Technische Laboratorium“ nahm 1870 unter seiner Leitung die Arbeit auf. Damit war es das erste Werkstoffprüfungsinstitut an einer Hochschule. Es bildete den Ursprung des „Staatlichen Materialprüfamts für den Maschinenbau“ der TU München, das heute noch existiert.
Bauschinger studierte ab 1850 auf der polytechnischen Schule, ab 1853 an der Universität München, wurde 1857 Gewerbeschullehrer in Fürth, 1866 Professor am Realgymnasium in München, und 1868 ebenda Professor an der Technischen Hochschule (Polytechnikum) (heute TU München). Ab 1892 war er Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, ab 1888 war er Mitglied der Leopoldina. Sein Sohn Julius Bauschinger war Astronom.[1]
Bauschinger entwickelte Prüfmethoden für Baumaterialien, unter anderem konstruierte er einen Spiegelapparat zur Bestimmung der Längenänderung unter Zug- und Druckbeanspruchung. Sein Wirken hat Bedeutung sowohl für die Werkstoffkunde wie für die Baustoffkunde. Zur Vereinheitlichung der Prüfmethoden für Bau- und Konstruktionsmaterialien berief er 1884 eine Versammlung von Fachleuten nach München, leitete 1886 eine ebensolche Konferenz in Dresden und 1890 eine internationale Konferenz in Berlin. Ab 1884 war er Vorstand der auf der Münchner Konferenz gebildeten Kommission zur Vereinbarung einheitlicher Prüfmethoden. 1896 wurde daraus der Deutsche Verband für Materialprüfung (DVM).
Der nach Bauschinger benannte Bauschingereffekt beschreibt die veränderte Streckgrenze von Stahl bei wechselnder Belastungsrichtung. Die Bauschinger-Kennzahl beschreibt das Verhältnis der kinematischen zur isotropen Verfestigung.
(Auswahl)
Johann Bauschinger, 1834–93. In: Nature. Band 133, Nr. 3371, 1. Juni 1934, ISSN 1476-4687, S. 862–863, doi:10.1038/133862c0 (nature.com [abgerufen am 26. August 2024]).
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