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deutscher Theologe und Professor für Kirchengeschichte und Bistumsgeschichte in Paderborn Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Karl Hengst (* 5. Januar 1939 in Bühne, Kreis Warburg; † 30. August 2021 in Paderborn[1]) war ein deutscher römisch-katholischer Theologe und Professor für Kirchen- und Bistumsgeschichte an der Theologischen Fakultät Paderborn.
Karl Hengst, sechstes von acht Kindern, besuchte bereits mit 12 Jahren das Humanistische Gymnasium Theodorianum in Paderborn und anschließend das Knabenseminar im Erzbischöflichen Collegium Liborianum. Von 1959 bis 1963 studierte er Theologie und Philosophie an der Philosophisch-Theologischen Akademie in Paderborn. 1964 empfing er durch den Paderborner Erzbischof Lorenz Kardinal Jäger das Sakrament der Priesterweihe. Anschließend wirkte er neun Jahre lang als Vikar, Jugendseelsorger, Religionslehrer und Kolpingpräses in Dortmund und Pfarrer von St. Peter und Paul in Bad Driburg.[2]
Er wurde 1973 an der Theologischen Fakultät Paderborn mit der Dissertation „Kirchliche Reformen im Fürstbistum Paderborn unter Dietrich von Fürstenberg 1585-1618“ zum Dr. theol. promoviert; er war der promovierte Theologe im Fach Kirchengeschichte seit 150 Jahren an der Theologischen Fakultät. Anschließend war er sechs Jahre lang Wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Kirchengeschichte des Mittelalters und der Neuzeit an der Ruhr-Universität Bochum. 1979 habilitierte er sich und die Abteilung für Katholische Theologie der Ruhr-Universität Bochum, die ihm die Lehrbefugnis für das Fach Kirchengeschichte des Mittelalters und der Neuzeit erteilte. Er engagierte sich an der römischen Anima und war Priester am Campo Santo Teutonico während seiner Forschungsaufenthalte an den Vatikanischen Archiven in Rom.[2]
1980 wurde Karl Hengst zum Professor der Kirchengeschichte unter besonderer Berücksichtigung der Bistumsgeschichte an die Theologische Fakultät zu Paderborn berufen, den er bis zu seiner Emeritierung 2009 innehatte. In der Zeit von 1984 bis 2008 leitete er gleichzeitig als Direktor die Erzbischöflich Akademische Bibliothek Paderborn (eab) und sicherte das Fortbestehen der wissenschaftlichen Einrichtung.[2]
Hengst war Autor und Herausgeber zahlreicher Werke zur Missions- und Frühgeschichte Westfalens, zur Klostergeschichte Westfalens und Waldecks, zur Geschichte des 16. und 17. Jahrhunderts unter besonderer Berücksichtigung der Universitätsgeschichte, zur Geschichte jüdischen Lebens in Westfalen sowie zur Paderborner Bistumsgeschichte. Er forschte seit 1973 regelmäßig in einschlägigen westfälischen Archiven und am Vatikanischen Geheimarchiv in Rom. Hengst wurde 1983 zum ordentlichen Mitglied der Historischen Kommission für Westfalen gewählt, von 1990 bis 2009 gehörte er dem Vorstand an. Er war zudem berufenes ordentliches Mitglied der Deutschen Gesellschaft für die Erforschung des achtzehnten Jahrhunderts, der Gesellschaft zur Herausgabe des Corpus Catholicorum im Rahmen der reformationsgeschichtlichen Studien der Görres-Gesellschaft. Er war Mitglied des historischen Beirates des Bistums Essen und Mitglied des Beirates zur Erforschung der Geschichte der Militärseelsorge.[2]
1990 wurde er von Großmeister Giuseppe Kardinal Caprio zum Ritter des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem ernannt und am 19. Mai 1990 in Bonn durch Franz Kardinal Hengsbach, Großprior der deutschen Statthalterei, investiert. Hengst wurde 2003 zudem zum Päpstlichen Ehrenkaplan (Monsignore) ernannt.
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