Loading AI tools
Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Landkreis Breslau war ein preußischer Landkreis in Schlesien, der von 1742 bis 1945 bestand. Sein früheres Territorium liegt heute in der polnischen Woiwodschaft Niederschlesien.
Nach der Eroberung des größten Teils von Schlesien durch Preußen im Jahre 1741 wurden durch die königliche Kabinettsorder vom 25. November 1741 in Niederschlesien die preußischen Verwaltungsstrukturen eingeführt.[1] Dazu gehörte die Einrichtung zweier Kriegs- und Domänenkammern in Breslau und Glogau sowie deren Gliederung in Kreise und die Einsetzung von Landräten zum 1. Januar 1742.[2]
Im Fürstentum Breslau, einem der schlesischen Teilfürstentümer, wurden aus den alten schlesischen Weichbildern Breslau, Canth, Neumarkt und Namslau die preußischen Kreise Breslau, Namslau und Neumarkt-Canth gebildet. Als erster Landrat des Kreises Breslau wurde Johann Wenzel von Trach eingesetzt.[3][4] Der Kreis Breslau unterstand zunächst der Kriegs- und Domänenkammer Breslau und wurde im Zuge der Stein-Hardenbergischen Reformen 1815 dem Regierungsbezirk Breslau der Provinz Schlesien zugeordnet.[5]
Die Kreisfreiheit der Stadt Breslau wurde im Gendarmerie-Edikt von 1812 ausdrücklich bestätigt.[6]
Bei der Kreisreform vom 1. Januar 1818 im Regierungsbezirk Breslau wurden folgende Umgliederungen vorgenommen:[7][8]
Seit dem 1. Juli 1867 gehörte der Kreis zum Norddeutschen Bund und ab dem 1. Januar 1871 zum Deutschen Reich. Zum 1. April 1897 fanden die ersten größere Eingemeindungen zu Gunsten Breslaus statt. Die Landgemeinden Kleinburg und Pöpelwitz und der Gutsbezirk Pöpelwitz schieden aus dem Landkreis Breslau aus und traten in den Stadtkreis Breslau ein.
Zum 1. April 1904 verloren durch Eingliederung in den Stadtkreis Breslau die Landgemeinden Dürrgoy, Herdain und Morgenau und die Gutsbezirke Morgenau und Leerbeutel ihre Selbstständigkeit und zum 1. April 1911 die Landgemeinde Gräbschen und der Gutsbezirk Gräbschen. Zum 8. November 1919 wurde die Provinz Schlesien aufgelöst. Aus den Regierungsbezirken Breslau und Liegnitz wurde die neue Provinz Niederschlesien gebildet.
Die größte Eingemeindungswelle zu Gunsten der Stadt und zu Lasten des Landkreises erfolgte zum 1. April 1928. Dabei verlor der Landkreis Breslau an den Stadtkreis Breslau ganz oder teilweise:
Zum 30. September 1929 wurden im Landkreis Breslau wie im übrigen Freistaat Preußen alle Gutsbezirke aufgelöst und benachbarten Landgemeinden zugeteilt.
Zum 1. Oktober 1932 erfolgten die folgenden Umgliederungen:[9][10]
Am 1. April 1938 wurden die preußischen Provinzen Niederschlesien und Oberschlesien zur neuen Provinz Schlesien zusammengeschlossen. Zum 18. Januar 1941 wurde die Provinz Schlesien wieder aufgelöst. Aus den Regierungsbezirken Breslau und Liegnitz wurde die neue Provinz Niederschlesien gebildet.
Im Frühjahr 1945 wurde das Kreisgebiet durch die Rote Armee besetzt. Im Sommer 1945 wurde das Kreisgebiet von der sowjetischen Besatzungsmacht gemäß dem Potsdamer Abkommen unter polnische Verwaltung gestellt. Im Kreisgebiet begann darauf der Zuzug polnischer Zivilisten, die zum Teil aus den an die Sowjetunion gefallenen Gebieten östlich der Curzon-Linie kamen. In der Folgezeit wurde die deutsche Bevölkerung größtenteils aus dem Kreisgebiet vertrieben.
|
|
Der Landkreis Breslau gliederte sich zunächst nach der Abgabe der Stadt Auras im Jahre 1818 an den Kreis Wohlau nur in Landgemeinden und Gutsbezirke. Mit Einführung des preußischen Gemeindeverfassungsgesetzes vom 15. Dezember 1933 sowie der Deutschen Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935 wurde zum 1. April 1935 das Führerprinzip auf Gemeindeebene durchgesetzt. 1932 traten die Städte Kanth und Zobten in den Landkreis ein und die Gemeinde Brockau wurde am 1. Juni 1939 zur Stadt erhoben. Eine neue Kreisverfassung wurde nicht mehr geschaffen; es galt weiterhin die Kreisordnung für die Provinzen Ost- und Westpreußen, Brandenburg, Pommern, Schlesien und Sachsen vom 19. März 1881.
Der Landkreis Breslau umfasste 1936 drei Städte und 183 Landgemeinden:[7][15]
|
|
|
|
|
|
Im Jahre 1937 wurden im Landkreis Breslau zahlreiche Ortsnamen eingedeutscht. Das waren meist lautliche Angleichungen, Übersetzungen oder freie Erfindungen:[7][15]
|
|
|
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.