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deutscher Soziologe Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Otto-Heinrich „Otthein“ Rammstedt (* 26. Januar 1938 in Dortmund; † 27. Januar 2020 in Mannheim[1]) war ein deutscher Soziologe.
Rammstedt studierte bei dem Simmel-Schüler Gottfried Salomon-Delatour sowie bei Theodor W. Adorno und Max Horkheimer in Frankfurt am Main und bei Helmut Schelsky in Münster, bei dem er mit einer historisch-soziologischen Studie über die Täufer-Sekte als Soziale Bewegung[2] zum Dr. phil. promoviert wurde. Zunächst arbeitete er als Assistent von Niklas Luhmann an der Sozialforschungsstelle an der Universität Münster in Dortmund, ab 1968 an der Universität Bielefeld. 1980 wurde er dort auf eine Professur für „Soziologie, insbesondere Soziologiegeschichte und Sozialphilosophie“ berufen. 2003 wurde er ebendort emeritiert.
In dieser Zeit forschte er vor allem zu den Themen Risiko, Neue soziale Bewegungen, insbesondere der Umwelt- und Friedensbewegung sowie der Frage der Bürgerbeteiligung. Rammtedt gab 1969 die Klassiker des Anarchismus heraus.
Er war federführender Herausgeber der 24-bändigen Gesamtausgabe der Werke von Georg Simmel, die er 2018 abschloss. Begonnen hatte er seine systematische Arbeit an Simmel 1982.
Rammstedts bekannteste Schrift ist die fachgeschichtliche Untersuchung Deutsche Soziologie 1933-1945. Diese Arbeit trug zur Diskussion um die Existenz einer Soziologie im Nationalsozialismus bei, wurde aber von prominenten Fachvertretern wegen methodischer Mängel kritisiert.[3] Sein Aufsatz über das Alltagsbewusstsein von Zeit wurde häufig zitiert.
Rammstedt ist der Vater des Schriftstellers und Musikers Tilman Rammstedt (* 1975). Rammstedts Frau verstarb 2018.
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