
Provinz Posen
preußische Provinz / aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die Provinz Posen (identisch mit dem Großherzogtum Posen) war eine von 1815 bis 1920 bestehende Provinz im Osten des Staates Preußen auf dem Territorium des historischen Großpolen. Die Provinz gehörte von 1848 bis 1851 teilweise zum Deutschen Bund, ab 1867 vollständig zum Norddeutschen Bund und ab 1871 zum Deutschen Reich. Sie hatte eine Fläche von knapp 29.000 km² und war landwirtschaftlich geprägt.
Flagge | Wappen |
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Lage in Preußen | |
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Bestehen | 1815–1920 |
Provinzhauptstadt | Posen |
Fläche | 28.991,5 km² (1910)[1] |
Einwohner | 2.099.831 (1910)[1] |
Bevölkerungsdichte | 72 Ew./km² (1910) |
Verwaltung | 2 Regierungsbezirke |
Kfz-Kennzeichen | I Y |
Entstanden aus | Departament Poznański (Herzogtum Warschau) |
Aufgegangen in | Grenzmark Posen-Westpreußen Woiwodschaft Posen |
Heute Teil von | Woiwodschaft Großpolen Woiwodschaft Kujawien-Pommern |
Karte | |
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Die Provinz Posen war 1815 aus zwei Teilen gebildet worden: aus demjenigen Teil des im Zuge der zweiten Teilung Polens 1793 von Preußen annektierten und 1807 durch den Tilsiter Frieden verlorenen Gebiets, den es durch den Wiener Kongress zurück empfangen hatte, und aus demjenigen Teil des Netzedistrikts, der 1807 dem Herzogtum Warschau einverleibt worden war und den es ebenfalls zurückerhielt; die Grenze gegen das im 19. Jahrhundert bestehende Kongresspolen war durch den Staatsvertrag vom 11. November 1817 festgestellt worden.[2] Die Provinz war die einzige preußische Provinz mit nicht-deutscher Bevölkerungsmehrheit. Von den 2,1 Millionen Einwohnern sprachen um 1910 60,9 % Polnisch und 38,4 % Deutsch als Muttersprache. Den Sprachenverhältnissen entsprach auch ein konfessioneller Gegensatz. Die Deutschsprachigen waren zu über 90 % evangelisch, die Polen überwiegend katholisch. Die Juden, deren Anteil mit 1,5 % (gegenüber 1,0 % im Reich) relativ hoch war, sprachen Deutsch.[3]
Die westlichen Grenzgebiete waren mehrheitlich deutsch besiedelt, die Mitte und der Osten mehrheitlich polnisch. Dort lag in den Städten der deutsche Anteil meist höher als im Umland, aber nur Bromberg hatte eine deutsche Mehrheit. Je kleiner eine Gemeinde war, umso eher war sie entweder rein polnisch oder rein deutsch besiedelt. Größere Städte neben der namensgebenden Hauptstadt Posen waren Bromberg, Schneidemühl, Gnesen und Inowrazlaw, 1904 zu Hohensalza germanisiert.
Nach der Niederlage Deutschlands im Ersten Weltkrieg kam es 1918 zu einem erfolgreichen polnischen Aufstand. Bis auf klar mehrheitlich deutschsprachige Randgebiete gelangte die Provinz 1919/1920 infolge des Versailler Vertrags an die neuerrichtete Republik Polen.