Shannan

Bezirksebene von China Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Shannanmap

Shannan (chinesische Bezeichnung des tibetischen Lhoka) ist eine bezirksfreie Stadt im Süden des Autonomen Gebiets Tibet. Sie hat eine Fläche von 78.924 km² und 354.035 Einwohner (Stand: Zensus 2020).[1]

Weitere Informationen Tibetische Bezeichnung, Chinesische Bezeichnung ...
Tibetische Bezeichnung
Tibetische Schrift:
ལྷོ་ཁ་ས་ཁུལ་
Wylie-Transliteration:
lho kha sa khul
Offizielle Transkription der VRCh:
Lhoka
THDL-Transkription:
Lhokha
Andere Schreibweisen:
Chinesische Bezeichnung
Traditionell:
山南地區
Vereinfacht:
山南市
Pinyin:
Shānnán Shì
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Lage von Lhokha (gelb) in Tibet (hellgrau)

Geschichte

Legenden zufolge besiedelten vor vier Millionen Jahren die Vorfahren der heutigen Tibeter das Tal des Yarlung Tsangpo (Brahmaputra). Ein Ort in der Nähe von Tsethang gilt der Legende nach als erstes bebautes Feld Tibets und Yumbu Lagang in derselben Gegend gilt als erstes Bauwerk Tibets. Mitte des 7. Jahrhunderts n. Chr. begann Songtsen Gampo seinen Feldzug zur Eroberung der Tibet-Qinghai-Hochebene. Ein Bewässerungssystem wurde eingeführt, die Verwendung des Pflugs und von Zugtieren verbreitete sich, so dass Shannan zur Kornkammer Tibets wurde. In Nêdong wurde ein Palast für Prinzessin Jincheng errichten, dessen Ruinen bis heute erhalten sind. Die tibetischen Könige ließen sich in Qonggyai begraben. Nach dem Zusammenbruch des tibetischen Königreiches folgte eine Periode der Zersplitterung, Kriege und Hungersnöte. 1253 vereinigte die mongolische Yuan-Dynastie Tibet unter ihrer Herrschaft und Nêdong wurde ein Zentrum der Pagzhu-Sekte; die Könige von Nêdong herrschten 262 Jahre lang über Tibet. Während der Herrschaft des Kashag (bis 1951 bzw. 1959) hatten die wichtigsten Feudalherren Güter in Shannan. Während der ersten Jahre nach dem Aufstand von 1959 stieg die landwirtschaftliche und industrielle Produktion in Shannan jährlich um 9 %; die Getreideproduktion wurde vervierfacht.[2]

Vor 1959 waren 39,5 % des Bodens in Shannan im Besitz der Klöster, 30,9 % gehörten der Regierung in Lhasa und 29,6 % der Aristokratie.[3]

Konflikt mit Indien

Teile des Kreises Cona und der Süden des Kreises Lhünzê im Regierungsbezirk Shannan sowie Teile der Kreise Mêdog und Zayü des Regierungsbezirks Nyingchi werden von der chinesischen Regierung als Teil ihres Territoriums beansprucht, sind aber de facto unter der Kontrolle Indiens, wo diese Gebiete zum Bundesstaat Arunachal Pradesh gezählt werden.

Der Konflikt geht auf die Shimla-Konvention von 1914 zurück und führte im Oktober und November 1962 zu einem indisch-chinesischen Grenzkrieg.

Wichtige Orte

  • Im Kreis Chanang befindet sich das Kloster Samye (tib.: bsam yas), das als erstes buddhistisches Kloster Tibets gilt.
  • Im Kreis Qonggyai befinden sich die Gräber tibetischer Könige.
  • Im Bezirk Nêdong befindet sich das Kloster Thradrug.

Administrative Gliederung

Weitere Informationen Name, Tibetisch ...
NameTibetischWylieChinesischPinyinFlächeEinwohnerzahl
(Stand: Zensus 2020)[4]
Bezirk Nêdongསྣེ་གདོང་རྫོང་sne gdong rdzong乃东区Năidōng Qū2.184 km²81.608
Kreis Chanangགྲ་ནང་རྫོང་gra nang rdzong扎囊县Zhānáng Xiàn2.156 km²36.656
Kreis Comaiམཚོ་སམད་རྫོང་mtsho smad rdzong措美县Cuòměi Xiàn4.193 km²12.132
Kreis Conaམཚོ་སྣ་རྫོང་mtsho sna rdzong错那县Cuònà Xiàn6.640 km²13.932
Kreis Gonggarགོང་དཀར་རྫོང་gong dkar rdzong贡嘎县Gònggā Xiàn2.384 km²53.701
Kreis Gyacaརྒྱ་ཚ་རྫོང་rgya tsha rdzong加查县Jiāchá Xiàn4.390 km²23.534
Kreis Lhozhagལྷོ་བྲག་རྫོང་lho brag rdzong洛扎县Luòzhā Xiàn4.346 km²19.865
Kreis Lhünzêལྷུན་རྩེ་རྫོང་lhun rtse rdzong隆子县Lóngzǐ Xiàn6.923 km²33.570
Kreis Nagarzêསྣ་དཀར་རྩེ་རྫོང་sna dkar rtse rdzong浪卡子县Làngkǎzǐ Xiàn7.970 km²32.835
Kreis Qonggyaiའཕྱོངས་རྒྱས་རྫོང་'phyongs rgyas rdzong琼结县Qióngjié Xiàn1.046 km²15.199
Kreis Qusumཆུ་གསུམ་རྫོང་chu gsum rdzong曲松县Qūsōng Xiàn2.068 km²12.962
Kreis Sangriཟངས་རི་རྫོང་zangs ri rdzong桑日县Sāngrì Xiàn2.642 km²18.041
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Literatur

  • Róng Zhànduī 绒占堆: Shānnán 山南 (Beijing, Wǔzhōu chuánbō chūbǎnshè 五洲传播出版社 2000), ISBN 7-80113-398-6.

Einzelnachweise

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