Thüringisches Ulanen-Regiment Nr. 6
Ulanen-Regiment der preußischen Armee, 1813 bis 1919 Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Ulanen-Regiment der preußischen Armee, 1813 bis 1919 Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das Thüringische Ulanen-Regiment Nr. 6 war ein Ulanen-Regiment der preußischen Armee. Es wurde in den Befreiungskriegen (1813–1815) als Teil des Lützowschen Freikorps aufgestellt und hörte als Regiment mit der Demobilisierung nach Ende des Ersten Weltkrieges 1918/19 zu bestehen auf.
Thüringisches Ulanen-Regiment Nr. 6 | |
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Aufstellung | 18. Februar 1813 |
Staat | Preußen |
Truppengattung | Kavallerie |
Typ | Ulanen |
Standort | Hanau |
Mit A.K.O. vom 18. Februar 1813 wurde dem Major Ludwig Adolf Wilhelm von Lützow die Errichtung eines Freikorps genehmigt. Dessen rund 600 Mann starke Kavallerie gliederte sich in fünf Eskadronen, die mehrheitlich als Ulanen ausgestattet waren, während die 4. und 5. Eskadron Husaren waren. Die 2. Eskadron war anfänglich als Jäger zu Pferde organisiert. Nach Napoleons erster Abdankung wurde die ehemalige Jägereskadron aufgelöst und das Korps in die Linientruppen übernommen. Die Infanterie wurde zum 25. Infanterie-Regiment, die Kavallerie zum 6. Ulanen-Regiment. Eine Eskadron wurde an das 9. Husaren-Regiment abgegeben und durch eine im Regiment gebildete neue 4. Eskadron ersetzt. Das Freikorps kämpfte eher glücklos in den Befreiungskriegen, hatte aber als Prototyp einer gesamtpreußischen Armee hohe propagandistische Wirkung. Von 1816 bis 1823 führte der Regimentsname den Zusatz 2. Westpreußisches.
Bei der Niederwerfung der Badischen Revolution und des Pfälzischen Aufstandes 1849 stellte das Regiment drei Eskadronen der Reservekavallerie des improvisierten 1. Armee-Korps unter Moritz von Hirschfeld. 1860 erhielt es den Zusatznamen Thüringisches. Im gleichen Jahr wurde im Rahmen der umstrittenen Heeresreform die 4. Eskadron an das neu aufgestellte Ulanen-Regiment Nr. 11 abgegeben, 1866 die 5. Eskadron an das gleichfalls neu errichtete Ulanen-Regiment Nr. 16. 1866 nahm das Regiment am Krieg gegen Österreich als Teil der 8. Infanterie-Division im I. Armeekorps an der Schlacht bei Königgrätz teil. 1867 erfolgte Vermehrung auf vier Eskadronen. 1870/71 im Krieg gegen Frankreich kämpfte es als Teil der 9. Kavallerie-Brigade bei der 4. Kavallerie-Division und beteiligte sich unter anderem an der Schlacht bei Wörth, den Gefechten bei Haguenau und Steinburg, der Beschießung von Marsal, der Schlacht bei Sedan, der Einschließung von Paris, dem Gefecht bei Chartres, der Schlacht von Orléans, dem Gefecht von Patay, der Schlacht bei Loigny und Poupry, der Schlacht bei Beaugency und der Schlacht bei Le Mans. Im Ersten Weltkrieg war das Regiment zunächst an der Westfront im Einsatz. Anfang 1915 erfolgte Teilung des Regiments in zwei Halbregimenter, die jedoch gemeinsam in Serbien und Rumänien eingesetzt wurden. 1917 erfolgte Rückkehr nach Deutschland zur Küstensicherung in Schleswig. 1918 folgten Polizeiaufgaben in Oberitalien und schließlich Kurier- und Sicherungsaufgaben an der Westfront. Nach dem Waffenstillstand von Compiègne wurde das Regiment 1919 aufgelöst.
In der Reichswehr übernahm die 4. Eskadron des 16. Reiter-Regiments die Tradition der thüringischen Ulanen. In Langensalza, der Garnison der Eskadron, wurde 1925 ein von Heinrich Schwindsackl aus einheimischem Travertin geschaffenes Denkmal zur Erinnerung an die Gefallenen des Regiments im Weltkrieg eingeweiht. Im Rahmen der Aufrüstung der Wehrmacht wurde das Regiment 1934 zunächst in Reiter-Regiment Erfurt umbenannt, aber bereits am 15. Oktober 1935 aufgelöst und als Stamm für die ersten drei Kradschützen-Bataillone verwendet, die im Verlauf des Zweiten Weltkrieges als Panzeraufklärer aufgerieben wurden.
In den Befreiungskriegen waren die Uniformen der Lützower Kavallerie grundsätzlich schwarz, da diese Farbe der einzige Farbton war, der sich durch Einfärbung der in den Armeedepots und auf dem Markt vorhandene unterschiedlichen Tuchvorräte einheitlich herstellen ließ. Dazu kamen Rot als Abzeichenfarbe der Vorstöße und goldfarbene Messingknöpfe. Ulanen trugen die Litewka, Husaren Dolman und Mente. Allgemein wurden Tschakos getragen. Die Lanzenfähnchen der Ulanen waren Schwarz-Rot. Die eher zufällig entstandenen Uniformfarben gelten als Ursprung der „deutschen Trikolore“ Schwarz-Rot-Gold. Diese Uniform wurde erst nach der Schlacht von Waterloo durch die reguläre preußischblaue Koletts und Tschapkas ersetzt. Als Linienregiment trugen die ehemaligen Lützower ponceaurote Abzeichen mit weißen Knöpfen. 1860 ersetzte die Ulanka das Kolett und auch sonst trug das Regiment die Standarduniform der preußischen Ulanen. 1903 erhielten die Epauletten den rot bekrönten Namenszug „CR“ des Regimentsinhabers Christian IX. von Dänemark.
Regimentschef waren:
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