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deutscher Autor und Komponist Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Ulrich Klan (* 17. März 1953 in Hof) ist ein deutscher Musiker, Komponist, Gesamtschullehrer und libertärer Autor.
Bereits als Jugendlicher war Klan außerordentlicher Teilnehmer bei den Internationalen Ferienkursen für Neue Musik in Darmstadt. Durch Konzerte und Tourneen in Frankreich, Österreich, Israel, Schweiz und Italien wurde er als Musiker und Komponist über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Darüber hinaus gab Klan Konzerte beim Liedermacherfestival in Rheinsberg, auf dem Rudolstadtfestival und im Haus der Kulturen der Welt, beim WDR, SWR, NDR und bei Radio Bremen. 1983 war er Mitgründer der Wuppertaler Werkstatt – freie Schule für Musik und Tanz, die bis heute besteht.[1] Im November 2000 stellte Klan im Berliner Mehringhof das Projekt Lebenslaute vor. „Lebenslaute gegen Todesstille“ – gewaltfreie Konzertblockaden gegen Krieg und Umweltzerstörung.[2] Zum 10-jährigen Bestehen der Zeitschrift Schwarzer Faden spielte die Wuppertaler Posaunengruppe um Ulrich Klan.
Klan studierte in Wuppertal von 1978 bis 1984 die Fächer Musik und Sozialwissenschaften und hat ein abgeschlossenes Lehramtsstudium für die Sekundarstufen I und II, für Kinder ab der 5. Klasse bis zum Abitur. Vor dem Antritt als Lehrer an der Else-Lasker-Schüler-Gesamtschule in Wuppertal-Elberfeld hatte er als freier Musikpädagoge gearbeitet. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit lag und liegt bei freiwilligen, kreativen Projekten, zum Beispiel bei den Arbeitsgemeinschaften Ethik und Musik, Internationaler Chor, Orchester, Theater, Kinderoper und -musical.[3]
Er ist Mitgründer der internationalen Armin T. Wegner-Gesellschaft (Wuppertal), der Musikerinitiative Lebenslaute sowie der Bürgerinitiative Freie Heide. Die Zeitschrift Der Spiegel über die Initiative: „Nach 17 Jahren hatte die Bürgerinitiative Freie Heide in ihrem Kampf gegen den Luft-Boden-Schießplatz Bombodrom so viele Treffer gelandet, dass ihr Gegner, der Bundesverteidigungsminister, aufgeben musste.“[4]. Die Initiative erhielt im März 2007 den Göttinger Friedenspreis. Lebenslaute, „für Musik im zivilen Ungehorsam gegen Krieg und Umweltzerstörung“, organisierte unter anderem drei Konzertblockaden gegen das „Atom(Müll-)Programm“ in Gorleben, bei der US-Airbase in Frankfurt/M. zu Beginn des zweiten Golfkrieges 1991 sowie eine Blockade mit klassischer Musik zu den Pershing-Raketendepots in Mutlangen (1986), diese war die bundesweite „Premiere“ von Lebenslaute. Von 1992 bis 2009 hatte Lebenslaute die Initiative „FREIe HEIDe“ mehrmals vor Ort musikalisch begleitet auf „verbotenem Gelände“ der Bundeswehr als diese einen Bombenabwurfplatz errichten wollte.[5]
Klan initiierte und leitete die internationalen Musik-, Erinnerungs- und Verständigungsprojekte Europe meets Australia (1999), Picture of a voice/Görünen Ses/Patker me Zaini/Zelem schel Hakol/Surat e Saut (2003 bis 2008) und ist Projektleiter sowie Initiator der Internationalen Albert Camus-Tage 2010[6]. Außerdem Mitbegründer von „FORTSCHROTT – Musiksatire“ (seit 1980). Die Gruppe wurde mit dem Musikpreis des WDR ausgezeichnet. Ebenfalls von ihm gegründet wurde das Trio Con Voice (Wuppertaler Klaviertrio) mit klassischem Repertoire sowie mit Neuer Musik des 20. und 21. Jahrhunderts und das DUO DADA.[7]
Er komponierte neue Orient-Okzident-Musik zu Texten von Else Lasker-Schüler und Armin T. Wegner, diese wurden 2008 in einem gemeinsamen Konzert mit Konrad Hupfer in Wuppertal uraufgeführt mit dem renommierten „Nova Ensemble“. Klan dirigierte darüber hinaus das Finale des Poetischen Lichtspieles unter der Müngstener Brücke, mit über 400 jungen Musikantinnen und Musikanten aus Remscheid, Wuppertal und Solingen. Im Mai 2005 fand die Uraufführung eines türkisch-deutschen Konzertes unter dem Titel Störche über dem Bosporus unter Beteiligung des Ensemble Mondial des türkischen Komponisten Betin Güneş und des Ensemble „Yusuf“ von Ulrich Klan statt.
Am 2. April 2011 war in Wuppertal die Uraufführung des dreisprachigen (deutsch, türkisch, armenisch) Oratoriums für den ermordeten Journalisten Hrant Dink: „Wie eine Taube / bir güvercin gibi / aghavnii me neman“, vor einem internationalen Publikum und Ehrengästen aus Istanbul und Armenien. Musik: Ulrich Klan. Nach Worten von Hrant und Rakel Dink, aus Talmud, Bergpredigt und Koran sowie von west-östlichen Dichtern: Else Lasker-Schüler, Dschallaludin Rumi, Armin T. Wegner und Bertolt Brecht. Für gemischten Chor, Streichorchester, Sprecher und Instrumentalsoli: Duduk, Baglama, Violine, Violoncello, Klavier und Schlaginstrumente. Das Werk löste „stehende Ovationen“ aus, so die Westdeutsche Zeitung.[8][9][10]
Buchbeiträge
Beiträge in Zeitschriften
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