Loading AI tools
Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Ungarische Benediktinerkongregation (lateinisch Congregatio Hungarica Ordinis Sancti Benedicti) ist ein Klosterverband der Benediktiner.[1]
Die ersten Benediktiner, Abt Anastasio und seine Gefährten, kamen 996 nach Ungarn, waren Flüchtlinge aus Böhmen und wurden von Fürst Géza begrüßt. König Stephan I., sein Sohn, gründete die Abtei Pannonhalma. Sie spielten eine bedeutende Rolle bei der Bekehrung Ungarns zum Christentum und stellten die ersten Bischöfe des Landes.[2]
1500 ernannte Ludwig II. Matteo Tolnai zum Abt von Pannonhalma um das Kloster zu erneuern. Er orientierte sich hauptsächlich an der Reform von Melk. Er versuchte das Kommendensystem zurückzudrängen, damit jede Gemeinschaft einen rechtmäßigen Abt hatte.[2]
Die reformierten ungarischen Klöster wurden 1514 durch Papst Leo X. zu einer Kongregation unter Vorsitz von Tolnai vereinigt.[2]
Nach der Niederlage der Ungarn gegen das Osmanische Reich in der Schlacht bei Mohács 1526 wurden viele Klöster zerstört und die Gemeinschaften zerstreut. 1585 wurde die Abtei Pannonhalma besetzt und zur Festung umgewandelt.[3]
1638 wurde die Abtei Pannonhalma von Ferdinand III. wiederhergestellt und beauftragt, das Vordringen des Protestantismus zu verhindern. Das Mönchtum der Benediktiner blühte nach der Niederlage der Türken und Wiedereroberung Ungarns wieder auf. Den Mönchen von Pannonhalma gelang es, die alten Abteien Bakonybél, Celldömölk, Tihany und Zalavár wiederzubeleben und so die Kongregation zu restaurieren.
Zwischen den Gemeinschaften gab es eine enge Verbindung, da alle Mönche der Kongregation ihr Noviziat in Pannonhalma absolvierten und die Äbte der anderen Klöster vom Erzabt von Pannonhalma ernannt wurden.
Während der Herrschaft von Joseph II. wurden zahlreiche Abteien und auch Pannonhalma aufgelöst, aber später von Franz II. wiederhergestellt. Ihnen wurden alle Güter zurückgegeben mit der Verpflichtung, die höhere Schule zu erhalten. Die Aufgabe, junge Menschen zu erziehen, förderte das geistige Leben, und der Einfluss der Benediktiner in den gebildeten Kreisen des Landes wuchs. Viele Mönche wurden Universitätsprofessoren und Mitglied der Akademie der Wissenschaften.
1949 wurden nach der Verkündung der Volksrepublik durch die Partei der Ungarischen Werktätigen alle religiösen Orden aufgelöst und die katholischen Schulen geschlossen. Die Erzabtei Pannonhalma blieb wegen ihrer Geschichte verschont und die Benediktiner kehrten 1950 zurück.[4]
Einige Benediktiner aus Ungarn gründeten 1953 in São Paulo in Brasilien ein Priorat und 1958 im Portola Valley in Kalifornien ein weiteres. Beide Klöster durften nicht-ungarische Novizen aufnehmen.
Zahlreiche Abteien haben Sekundarschulen, in denen die Mönche unterrichten. Die Mönche betreuen Pfarreien und übernehmen weitere pastorale Tätigkeiten (Leitung von Exerzitienhäusern und von spirituellen Übungen).[5]
Außer in Ungarn gibt es auch Klöster in Österreich, Brasilien und der Slowakei. Das Priorat in Kalifornien wurde an die Amerikanisch-Cassinensische Benediktinerkongregation abgegeben. Leiter der Kongregation ist der Erzabt von Pannonhalma.[1]
2008 hatte die Kongregation neun Abteien, ein Priorat und 97 Mönche.[1]
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.