Loading AI tools
deutscher Historiker Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Volker Reinhardt (* 21. Juni 1954 in Rendsburg) ist ein deutscher Historiker. Seit 1992 lehrt er als Professor für Allgemeine und Schweizer Geschichte der Neuzeit an der Universität Freiburg in der Schweiz. Er ist Experte für die italienische Renaissance. Intensiv hat er sich mit der Geschichte des Papsttums beschäftigt.
Volker Reinhardt entstammt einer bildungsbürgerlichen Familie. Sein Vater war promovierter Historiker und Oberstudienrat. Seine Mutter war Redakteurin.[1] Reinhardt studierte Geschichte und Romanische Philologie an den Universitäten Kiel, Freiburg im Breisgau und Rom. 1975 absolvierte er in Freiburg im Breisgau das Staatsexamen in Geschichte, 1976 in Romanistik. Von 1977 bis 1984 hatte er einen Forschungsaufenthalt in Rom. 1981 wurde er bei Wolfgang Reinhard in Freiburg im Breisgau mit einer Arbeit über die Finanzen des Kardinals Scipione Borghese promoviert. 1983 heiratete er in München.[1] Von 1985 bis 1991 war er Hochschulassistent in Freiburg im Breisgau; 1989 habilitierte er sich dort bei Wolfgang Reinhard mit der Arbeit Überleben in der frühneuzeitlichen Stadt. Annona und Getreideversorgung in Rom 1563–1797. 1991 war er Hochschuldozent ebendort. Seit 1992 lehrt Reinhardt als ordentlicher Professor für Allgemeine und Schweizer Geschichte der Neuzeit an der Universität Freiburg in der Schweiz. Er ist dort Vertrauensdozent der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit.
Reinhardt ist ein Experte der italienischen Renaissance. Er verfasste Darstellungen der Familien Medici, Borgia und des Papstes Alexander VI. Als Anerkennung seiner Arbeit über die italienische Renaissance wurde er am 3. März 2012 in die Europäische Akademie der Wissenschaften und Künste aufgenommen.[2] Für seine Biografie Machiavelli oder Die Kunst der Macht wurde Reinhardt 2013 von der Lübecker Golo-Mann-Gesellschaft mit dem ersten „Golo-Mann-Preis für Geschichtsschreibung“ ausgezeichnet.[3] Er veröffentlichte 2009 eine Darstellung des Sacco di Roma 1527.[4] Er veröffentlichte 2013 eine Darstellung zur Geschichte der Borgia von den spanischen Anfängen des Geschlechts bis zur Zeit der größten Machtentfaltung während der Papstherrschaft von Alexander VI. und dem Niedergang der Dynastie nach seinem Tode.[5] Basierend auf jahrelanger Quellen- und Forschungsarbeit legte er 2016 eine Darstellung zu Martin Luther vor.[6] Er veröffentlichte zahlreiche Arbeiten zum Papsttum vom 15. bis zum 17. Jahrhundert. Von ihm erschien 2017 eine Geschichte der Päpste von den Anfängen bis zur Gegenwart.[7]
In seiner 2018 erschienenen Biographie Leonardo da Vincis entwarf er, so der Rezensent der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, „ein völlig neues, radikales Bild“ des Künstlers: „Leonardo, der militante Atheist und Nonkonformist, der in seinen Werken subversiv gegen Kirche, Glaube und sogar die eigenen Auftraggeber vorging.“[8] 2024 schilderte er das Leben Giordano Brunos in einer „brillanten Biografie“ (NZZ).[9]
Reinhardt ist Mitherausgeber der WBG-Reihe Geschichte kompakt.
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.