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1. Gardepanzerarmee
Großverband der Russischen Armee Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die 1. Gardepanzerarmee, auch 1. Garde-Panzerarmee, (kurz: 1. GPA; russisch 1-я гвардейская танковая армия) ist ein Großverband der Russischen Armee, der erstmals im Zweiten Weltkrieg als Teil der Roten Armee aufgestellt wurde. Er wurde 1998 zunächst aufgelöst und ab 2016 erneut aufgestellt.
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Zweiter Weltkrieg
Zusammenfassung
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Verbandsabzeichen für «Veteranen 1. GPA»
Die vormals 1. Panzerarmee wurde am 25. April 1944 als Auszeichnung in die Garde der Roten Armee aufgenommen. Dabei erfolgte die Umbenennung in 1. Gardepanzerarmee mit gleichzeitiger teilweiser Umgliederung. Die Verbände und Truppenteile der 1. Gardepanzerarmee hatten den Gardetitel teilweise schon früher erhalten.
Im Bestand der 1. Ukrainischen Front nahm die 1. Gardepanzerarmee im Sommer und Herbst 1944 an der Lwiw-Sandomierz-Operation 1944 teil und kämpfte in den Weichselbrückenköpfen südlich Warschaus. Als Teil der 1. Weißrussischen Front stieß die 1. Gardepanzerarmee in der Weichsel-Oder-Operation aus dem Brückenkopf Magnuszew über Łódź und Posen bis zur Oder vor. Verlegt in den Raum nördlich Gorzów Wielkopolski nahm die 1. Gardepanzerarmee an der Ostpommern-Operation teil. Über Kolberg und Kammin wurde die Ostseeküste erreicht. Im Bestand der 2. Weißrussischen Front kämpfte die 1. Gardepanzerarmee weiter in Richtung Stolp-Lauenburg und erreichte die Danziger Bucht bei Gdingen, das erobert wurde. Danach kehrte die 1. Gardepanzerarmee wieder zur 1. Weißrussischen Front zurück und nahm an der Berliner Operation teil.
Armeegliederung am 16. April 1945
- 8. Garde–Mechanisiertes Korps – Generalmajor Iwan Fjodorowitsch Drjomow
- 19., 20., 21. Garde-mechanisierte Brigade
- 1. Garde-Panzerbrigade
- 11. Garde-Panzerkorps – Oberst Hamasasp Chatschaturowitsch Babadschanjan
- 40., 44. und 45. Garde-Panzerbrigade
- 27. Garde-mechanisierte Brigade
- 64. Garde Panzerbrigade
- 11. Panzerkorps – Generalmajor Iwan Iwanowitsch Juschuk
- 20., 36., 65. Panzerbrigade
- 12. motorisierte Schützenbrigade
- 7. Garde-Panzerbrigade
Aus dem Raum der Seelower Höhen wurde in Richtung Müncheberg/Erkner die Stadt Berlin südlich umgangen und dann eingeschwenkt, um über Adlershof-Bohnsdorf an der Wilhelmstraße entlang ins Stadtzentrum Berlins vorzustoßen.
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Befehlshaber
- Katukow, Michail Efimowitsch – Garde GenO, 1943–1947
- Below, Jeftichin Jemeljanowitsch – Garde GenLt, 1947–1951
- Goworunenko, Pjotr Dmitrijewitsch – Garde GenLt, 1951–1953
- Jakubowski, Iwan Ignatjewitsch – Garde GenLt, 1953–1957
- Tolubko, Wladimir Fjodorowitsch – Garde GenMaj, 1957–1958
- Uchow, Wladimir Dmitrijewitsch – Garde GenMaj, 1958–1961
- Iwanowski, Jewgeni Filippowitsch – Garde GenMaj, 1961–1964
- Koschanow, Konstantin Grigorjewitsch – Garde GenLt, 1964–1968
- Gerassimow, Iwan Alexandrowitsch – Garde GenLt, 1968–1971
- Luschew, Pjotr Georgijewitsch – Garde GenLt, 1971–1973
- Snetkow, Boris Wassiljewitsch – Garde GenLt, 1973–1975
- Popow, Nikolai Iwanowitsch – Garde GenLt, 1975–1979
- Sawotschkin, Roman Michailowitsch – Garde GenLt, 1979–1981
- Ossipow, Wladimir Wassiljewitsch – Garde GenLt, 1981–1983
- Schein, Boris Petrowitsch – Garde GenLt, 1983–1986
- Tschernyschow, Anatoli Kuprijanowitsch – Garde GenLt, 1986–1990
- Kolyschkin, Gennadi Andrejewitsch – Garde GenLt, 1990–1992
- Schewzow, Leonti Pawlowitsch – Garde GenLt, 1992–1993
- Sossedow, Wassili Petrowitsch – Garde GenLt, 1993–1995
- Roschtschin, Wiktor Michailowitsch – Garde GenLt, 1995–1999
- N.N. – , 2000–2013
- Tschaiko, Alexander Jurjewitsch – Garde GenLt, 2014-….
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Kalter Krieg
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Von 1945 bis 1993 bildete die 1. Gardepanzerarmee einen Teil der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland bzw. Westgruppe der Truppen und war in und um Dresden stationiert. Ihr Stab saß zuerst in Radebeul[1] bei Dresden, später in der Dresdner Albertstadt. Der erste Nachkriegs-Befehlshaber war Generalleutnant Schalin.[2] Die Armee wurde bis 1993 in den Raum Smolensk abgezogen und 1998 aufgelöst.
Die 1. Gardepanzerarmee hatte 1991 folgenden Bestand (11. GPD und 20. GMSD unvollständig):
Direktunterstellte
9. Panzerdivision
11. GPD und 20. GMSD
Zum Zeitpunkt ihrer Auflösung 1998 umfasste sie die 11. Garde-Panzerdivision, die 9. Panzerdivision (beide mit T-80 ausgerüstet) und die 20. Garde-MotSchützendivision (mit BMP-Schützenpanzern).
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Wiederaufstellung der 1. Gardepanzerarmee
Medien meldeten 2015 den Beginn der Wiederaufstellung der 1. Gardepanzerarmee an der russischen Westgrenze[4][5] und die Stationierung der 1. Panzerbrigade in Bogutschar (Gebiet Woronesch) als Stamm der 1. Gardepanzerarmee sowie 2016 die Aufstellung einer 2. Panzerdivision der 1. Gardepanzerarmee im Gebiet Tscheljabinsk. Das Hauptquartier der Garde-Panzerarmee ist in Odinzowo nahe Moskau.[6] Ziel ist die Massierung hochmobiler Elite-Verbände als Armee für schnelle militärische Reaktionen.[7] Laut Informationen des britischen Militärgeheimdienstes ist die 1. Gardepanzerarmee dem Militärbezirk „West“ zugeteilt und im Falle eines Krieges mit der NATO mit der Führung von Gegenoffensiven betraut.[8]
Gliederung 2016
- 4. Garde-Panzerdivision „Kantemirowskaja“ (Hauptquartier: Naro-Fominsk, nahe Moskau)
- 2. motorisierte Gardeschützendivision „Tamanskaja“ (Hauptquartier: Moskau)
- je eine Panzer- und Infanteriebrigade (u. a. 6. Panzerbrigade, 27. Garde-MotSchützendivision „Sewastopol“)
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Angriff auf die Ukraine
Zusammenfassung
Kontext
2022 beteiligte sich die 1. Gardepanzerarmee am russischen Überfall auf die Ukraine. Sie überraschte westliche Fachleute durch ihren geringen Kampfwert.[9] Wegen des fehlgeschlagenen Angriffs an der Nordostfront (Oblast Tschernihiw und Oblast Sumy) wurde ihr Kommandeur Generalleutnant Sergei Alexandrowitsch Kissel,[10] der im April 2018 den Posten übernommen hatte, angeblich seiner Position enthoben und festgenommen.[11] Laut Einschätzung des britischen Militärgeheimdienstes und dem britischen Thinktank Royal United Services Institute erlitt die 1. Gardepanzerarmee schwere Verluste im Zuge des russischen Überfalls auf die Ukraine. Diese seien aber nicht wieder aufgestockt worden. Im September 2022 musste sich die stark dezimierte 1. Gardepanzerarmee laut dem britischen Geheimdienst infolge der ukrainischen Gegenoffensive aus der Oblast Charkiw zurückziehen.[8][12] Dabei wurden laut Institute for the Study of War einige Panzer der Armee zerstört. Große Mengen an qualitativ hochwertigen, zurückgelassenen Geräten wurden von den Ukrainern übernommen.[13] Zurückgelassene Briefe, die den Ukrainern in die Hände fielen, dokumentieren eine geringe Kampfmoral von Teilen der 1. Gardepanzerarmee.[14]
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Siehe auch
Literatur
- Sowjetische Truppen in Deutschland 1945 bis 1994. Gedenkalbum, Ausgabe Moskau, Verlag «Junge Garde», 1994, ISBN 5-235-02221-1, Seiten 74 und 75 – Oberbefehlshaber.
- Die Funktechnischen Truppen der Luftverteidigung der DDR. Geschichte und Geschichten, von Wolf-Rüdiger Stuppert und Siegfried Fiedle. 1. Auflage. Steffen Verlag, 2013, ISBN 978-3-942477-39-0, S. 89–96.
Weblinks
Commons: 1. Gardepanzerarmee – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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