Top-Fragen
Zeitleiste
Chat
Kontext

1480

Jahr Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

1480
Remove ads
Kalenderübersicht 1480
Weitere Informationen Januar, Kw ...
Schnelle Fakten in anderen Kalendern, Armenischer Kalender ...
Remove ads

Ereignisse

Zusammenfassung
Kontext

Politik und Weltgeschehen

Osmanisches Reich

Thumb
Darstellung der Belagerung durch Vizekanzler Guillaume Caoursin
  • 23. Mai: Die erste Belagerung von Rhodos durch das Osmanische Reich beginnt. Nach zwei groß angelegten Sturmversuchen im Juni treten die Türken am 28. Juli zum Generalangriff auf die bereits stark beschädigten Befestigungsanlagen der Stadt an. Es gelingt ihnen die Wälle zu besetzen und der Fall der Stadt scheint bereits sicher, als der türkische Oberbefehlshaber Mesih Pascha ein Plünderungsverbot verkünden lässt und die Schätze der Stadt für Sultan Mehmed II. reklamiert. Diese Ankündigung wirkt sich auf die Kampfmoral der türkischen Soldaten verheerend aus: Wütend und enttäuscht verlässt ein Teil von ihnen die soeben eroberten Positionen, woraufhin sich schon bald die gesamte Osmanische Armee auf dem Rückzug befindet. Die von Pierre d’Aubusson, dem 40. Großmeister des Johanniterordens, kommandierten Verteidiger nützen die unter ihren Feinden entstandene Verwirrung für einen Gegenangriff, der den türkischen Rückzug vollends zur Flucht werden lässt und noch viele Türken das Leben kostet. Nach diesem erneuten Fehlschlag sieht der türkische Oberbefehlshaber keine Möglichkeit mehr, seine angeschlagene Armee zu einem erneuten Sturmversuch zu bewegen. Ihm bleibt nur mehr der ruhmlose Abzug von der Insel. Der Zorn des Sultans über dieses Versagen kostet Mesih Pascha zwar nicht das Leben, doch geht er aller seiner Ämter verlustig und wird in die Provinz versetzt. Guillaume Caoursin, Historiograph und Vizekanzler des Johanniterordens, verfasst wenig später eine Chronik der Belagerung. Die Osmanen kehren erst 1522 wieder, um Rhodos neuerlich zu belagern.
  • 28. Juli: Im Otranto-Feldzug des Osmanischen Reiches landet eine vieltausendköpfige Streitmacht in Apulien, zieht vor Otranto und begehrt die Übergabe der Stadt. Als sie verweigert wird, beginnt die Belagerung.
  • 11. August: Die Osmanen erobern Otranto in Italien und kontrollieren damit die Ausfahrt der Adria. Die Stadt fungiert noch bis 1481 als Brückenkopf, von dem aus die Osmanen zunächst die Umgebung bedrohen und verwüsten und in dem sie schließlich selbst von Truppen des Königreichs Neapel eingeschlossen werden.
  • 14. August: Nach Eroberung der Zitadelle in Otranto werden 800 Zivilisten, die sich weigern, zum Islam zu konvertieren, von osmanischen Kriegern geköpft.

Heiliges Römisches Reich

Thumb
Hermann von Hessen

Russland

  • Anfang des Jahres: Akhmat Khan, Herrscher der Goldenen Horde, schließt ein Bündnis mit Kasimir IV. Andreas, dem König von Polen und Großfürsten von Litauen aus der Dynastie der Jagiellonen. Ziel des Bündnisses ist ein gemeinsamer Angriff auf das Großfürstentum Moskau. Als es zu Streitigkeiten zwischen dem Moskauer Großfürsten Iwan III. und seinen Brüdern kommt, entschließt sich Akhmat Khan zum Handeln. Er lotet die Gegend um den Fluss Oka, einen Nebenfluss der Ugra, als mögliches Schlachtfeld aus.
  • ab dem 8. Oktober: In einem viertägigen Kampf verhindern moskowitische Truppen das Überqueren der Oka durch die Horde. Akhmat entschließt sich daraufhin, auf die versprochene Verstärkung durch Kasimir zu warten, die jedoch nicht kommt.
  • 11. November: Nach dem mehrwöchigen Stehen an der Ugra zieht sich die von Epidemien geschwächte Horde wegen des beginnenden Winters endgültig zurück. Dieser Vorfall wird von der nationalen russischen Historiographie zum Ende der mongolischen Herrschaft über Russland hochstilisiert und wird als Ausgangspunkt für den Aufstieg des russischen Reiches und den Untergang des Reiches der Goldenen Horde angesehen.

Afrika

Amerika

Wissenschaft und Technik

Thumb
Steinbüchse des Petrus Abbuson im Musée de l’Armée

Auf Malta wird die Steinbüchse des Petrus Abbuson in Auftrag gegeben und gefertigt.

Kultur

Thumb
Doppelseite aus der Burgunderchronik

Diebold Schilling der Ältere verfasst um 1480 die Grosse Burgunderchronik.

Um 1480 malt Andrea Mantegna in Tempera auf Leinwand die Beweinung Christi. Es gilt wegen der extremen perspektivischen Verkürzung der Darstellung des Leichnams Christi als sein „außergewöhnlichstes“ Werk.

Religion

Ferdinand II. und Isabella I. richten für die Königreiche Kastilien und Aragon ein Inquisitionsgericht ein, um (zwangs)bekehrte Juden (so genannte Conversos oder Marranen) und Mauren (Moriscos) aufzuspüren und zu bestrafen, die zwar öffentlich zum Christentum konvertiert sind, aber verdächtigt werden, insgeheim ihre vorherige Religion weiter auszuüben, wodurch sie per Definition Häretiker sind. Die Spanische Inquisition liegt beinahe vollständig in der Hand der Monarchen. Die römische Kurie hat auf ihren Verlauf nur einen sehr begrenzten Einfluss. Papst Sixtus IV., der die Einrichtung genehmigen muss, hat dieser gegenüber zunächst Vorbehalte. Als Spanien jedoch Neapel eingenommen hat, gibt er nach und beauftragt zwei Dominikaner als Inquisitoren, denen weitere folgen werden.

Katastrophen

Zwischen dem 21. und dem 24. Juli führt Dauerregen und späte Schneeschmelze im Alpenraum zu Überschwemmungen an Aare und Rhein. Gemäß den Chroniken werden sämtliche Brücken zwischen Bern und Strassburg zerstört. Das Hochwasser gilt als Jahrtausendhochwasser an Aare und Oberrhein und wird als Magdalenenhochwasser bezeichnet.

Remove ads

Geboren

Geburtsdatum gesichert

Genaues Geburtsdatum unbekannt

Geboren um 1480

Remove ads

Gestorben

Todesdatum gesichert

Genaues Todesdatum unbekannt

Commons: 1480 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Loading related searches...

Wikiwand - on

Seamless Wikipedia browsing. On steroids.

Remove ads