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Tiedemann Giese
deutscher Geistlicher, Fürstbischof von Ermland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Tiedemann Bartholomäus Giese (latinisiert: Tidemannus Gisius[1]; * 1. Juni 1480 in Danzig; † 23. Oktober 1550 in Heilsberg) war katholischer Theologe, Bischof von Kulm und Bischof von Ermland.

Leben
Zusammenfassung
Kontext

Die Person Tiedemann Gieses ist mit dem Milieu des Nikolaus Kopernikus verbunden. Man zählt ihn zu den wenigen Freunden des großen Astronomen.[2] Sein Bruder Hermann Giese war mit der Tochter einer Cousine des Kopernikus verheiratet.[3]
Giese stammte aus der deutschen Patrizierfamilie Giese, die seit der Generation seines aus Unna stammenden Urgroßvaters in der Hansestadt Danzig ansässig war. Sein Bruder Georg Giese leitete das familiäre Handelshaus. Bereits mit 24 Jahren wurde Giese ins Domkapitel von Danzig berufen. Zusammen mit Mauritius Ferber war er Priester an St. Peter und Paul, 1517 wurde er zum Offizial berufen. Sechs Jahre später kam Giese als Domkustos nach Frauenburg, dem Sitz des Bistums Ermland. 1538 übertrug man ihm das Amt des Bischofs von Kulm, das er bis 1549 innehatte. Während seiner Amtszeit diente ihm der Historiker Lucas David als Kanzler. 1549 avancierte Giese zum Fürstbischof von Ermland. Bischof Giese war dafür verantwortlich, dass das 1466 unter den Schutz des Königs von Polen getretene Ermland katholisch blieb, im Gegensatz zum Rest des damaligen Preußen. Nikolaus Kopernikus vermachte Tiedemann Giese seine Schriften und hinterließ seine Bibliothek dem Domkapitel von Ermland. Ein Sohn seines Bruders Georg Giese überließ Conrad Dasypodius ein Porträt von Kopernikus aus dem Nachlass seines Onkels für die Astronomische Uhr in Straßburg, das als Vorlage für den Maler Tobias Stimmer diente, wodurch dem Straßburger Bildnis eine gewisse Authentizität zuzubilligen ist.[4]
Der Fürstbischof Giese wurde neben seinem Verwandten und Freund Nikolaus Kopernikus im Frauenburger Dom beigesetzt.[5]
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Werke
- Anacrisis nominis Jesus (1542)
- Antilogikon flosculorum Lutheranorum (1523)
Literatur
- Teresa Borawska: Tiedemann Giese (1480–1550). W życiu wewnętrznym Warmii i Prus Królewskich. [Tiedemann Giese im inneren Leben Ermlands und Königlich Preussens]. Wydam Pojezierze, Olsztyn 1984, ISBN 83-7002-167-0 (mit deutscher Zusammenfassung)
- Heinz Gerlinger: Bischof Tiedemann Giese (1480-1550), Freund des Nikolaus Kopernikus und sein Geschlecht. In: Genealogie. Deutsche Zeitschrift für Familienkunde. Bd. 15 (1981), S. 465–472
- Franz Hipler: Giese, Tiedemann. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 9, Duncker & Humblot, Leipzig 1879, S. 151–156.
- Hans-Jürgen Karp: Giese, Tiedemann Bartholomäus (seit 1519) (1480-1550). In: Erwin Gatz (Hrsg.): Die Bischöfe des Heiligen Römischen Reiches 1448 bis 1648. Ein biographisches Lexikon. Berlin 1996, S. 227–229
- Anneliese Triller: Giese, Tiedemann Bartholomäus. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 6, Duncker & Humblot, Berlin 1964, ISBN 3-428-00187-7, S. 379 (Digitalisat).
Weblinks
Commons: Tiedemann Giese – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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