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Asus

taiwanesischer Hersteller von Computerhardware und -zubehör Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Asus
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ASUSTeK Computer Inc., kurz ASUS ['eɪsuːs][4] (chinesisch 華碩電腦 / 华硕电脑, Pinyin Huáshùo Diànnǎo), ist ein großer taiwanesischer Hersteller von Computer-Hardware mit Sitz in Taipeh, der 1989 ins Leben gerufen wurde. Das Unternehmen ist allgemein unter dem Markennamen Asus bekannt. Die Aktien des Unternehmens werden unter dem Börsenkürzel 2357 an der Taiwan Stock Exchange und unter ASKD an der London Stock Exchange gehandelt. Im Januar 2008 wurde das Unternehmen in die drei rechtlich selbständigen Geschäftsbereiche Asus, Pegatron und Unihan aufgeteilt.[5]

Schnelle Fakten ASUSTeK Computer ...
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Hauptsitz in Taipeh (2015)

Das Unternehmen bietet unter anderem Desktops, Laptops, Netbooks, Mobiltelefone, Netzwerkgeräte, Monitore, WLAN-Router, Projektoren, Hauptplatinen, Grafikkarten, optische Speichermedien, Multimedia-Produkte, Peripheriegeräte, Wearables, Server, Workstations und Tablet-PCs an. Das Unternehmen ist auch ein Erstausrüster.

Nach Verkaufszahlen von 2019 war Asus der sechstgrößte PC-Hersteller der Welt mit einem Marktanteil von über fünf Prozent.[6][7] Im Jahr 2025 erreichte Asus nach Verkaufszahlen einen Marktanteil von über sieben Prozent und stellt damit den fünftgrößten PC-Hersteller der Welt dar.[8][9]

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Allgemeines

Das Unternehmen beschäftigt nach eigenen Angaben weltweit über 14.500 Angestellte in 62 Niederlassungen (Stand Dezember 2020).[2]

Das Unternehmen betreibt Niederlassungen in Deutschland, der Schweiz, Italien, Großbritannien, Frankreich, Spanien, Russland und den USA sowie ein europäisches Servicecenter in Tschechien. Weitere Niederlassungen sind geplant. Die deutsch-österreichische Niederlassung mit Sitz in Ratingen firmiert als ASUS Computer GmbH.[10]

Die ASUS Computer GmbH wurde 1991 gegründet, Geschäftsführer des Handelsunternehmens ist Li-Hsiang Chen.[11]

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Geschichte

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Das Unternehmen wurde im April 1989 in Taipeh (Taiwan) von den vier Acer-Mitarbeitern TH Tung, Ted Hsu, Wayne Hsieh und MT Liao gegründet, ursprünglich als Acertek. Der Handelsname Asus steht als Symbol für das geflügelte Pferd Pegasus und stellt eine Kurzform dieses Wortes dar.[12] Die Kurzform wurde gewählt, um eine möglichst hohe Position in alphabetisch sortierten Listen erzielen zu können.

Im Jahre 2002 wurde die Marke ASRock ausgegliedert, um mit Unternehmen wie Foxconn im Bereich des OEM-Marktes zu konkurrieren.[13]

Laut der taiwanischen IT-Tageszeitung DigiTimes wurde bei Asus zum 1. März 2006 eine Restrukturierung durchgeführt, um das Geschäft mit der Eigenmarke Asus vom OEM-Geschäft (v. a. mit Notebooks) zu trennen.[14]

Ebenfalls 2006 schuf Asus die Marke Republic of Gamers (ROG), um darüber Notebooks, Smartphones und andere High-End-Hardware[15] speziell für Gamer zu vermarkten.[16] 2009 folgte die preisgünstigere Serie The Ultimate Force (TUF).[17]

Das Unternehmen wurde im Januar 2008 in drei rechtlich getrennte Unternehmen aufgeteilt. Im Geschäftsbereich mit dem Markennamen Asus fertigt das Unternehmen Notebooks, Komplettsysteme und PC-Bauteile für Endkunden, die Sparte Pegatron ist für das OEM-Geschäft zuständig. Computergehäuse und Zubehör, welches nicht unmittelbar in Computern genutzt wird, wird vom Bereich Unihan gefertigt.[5]

Im Jahr 2011 war Asus der fünftgrößte Notebook-Hersteller der Welt. Die Produktreihe Transformer erreichte bei 2,1 Millionen Exemplaren einen Marktanteil von drei Prozent.[18]

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Produkte

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Aus der Kooperation mit Automobili Lamborghini hervorgegangenes ZX1-Handy

Zur Produktpalette des Konzerns gehören Hauptplatinen, Grafikkarten, Soundkarten, Notebooks, Smartphones, Barebones, Netzwerkkomponenten, PDAs, Server, Monitore und Computergehäuse sowie Mobiltelefone.

Hauptplatinen

Im Jahre 2008 verkaufte das Unternehmen 21 Millionen Mainboards. Das entspricht etwa 14 % der weltweiten Nachfrage. Damit gehört ASUS zusammen mit Elitegroup (ebenfalls 21 Millionen), Gigabyte Technology (19 Millionen) und Micro-Star International (16 Millionen) zu den weltweit vier größten Mainboardherstellern. 2014 stieg die Zahl verkaufter Mainboards im Do-it-Yourself Bereich (Eigenbau-PCs) auf 22 Millionen Stück.[19]

2020 stellte die Asus-Entwicklungsabteilung mit Hilfe eines B550-Mainboards einen neuen Speichertakt-„Weltrekord“ auf.[20]

ASUS unterscheidet folgende Serien:

  • ROG – Republic of Gamers
  • TUF Gaming
  • Prime
  • ProArt
  • Workstation
  • CSM (Corporate Stable Model)
  • Business
  • Zubehör
  • Expedition[21]

Asus Eee PC (ausgelaufen)

Am 24. Januar 2008 wurde das Mini-Notebook Asus Eee PC auch in Deutschland und Österreich auf den Markt gebracht.[22] Später wurde die EEE PC-Sparte zur „Eee Family“ erweitert, diese enthielt neben Netbooks auch All-in-one-PCs, kleine Mikrocomputer und Tablets.[23]

Asus-Lamborghini-Notebooks und -Handys (ausgelaufen)

In Kooperation mit der italienischen Automobilmanufaktur Automobili Lamborghini stellte das Unternehmen die hochpreisigen VX und ZX Handy- und Notebook-Modelle her. Die Notebooks hoben sich durch die Verwendung hochwertiger Materialien und zahlreicher Lamborghini-Wappen von der restlichen Modellpalette ab.[24]

Asus Eee Pad (ausgelaufen)

Auf der Consumer Electronics Show (CES) im Jahr 2011 in Las Vegas stellte Asus offiziell mehrere Tablet-Computer-Versionen vor.[25] Tablets mit und ohne ausziehbarer Tastatur unterhalb des Bildschirms, mit dem Nvidia Tegra-2-Prozessor oder dem Snapdragon-Prozessor der Firma Qualcomm und mit dem für Tablet-Computer optimierten Android-Betriebssystem Honeycomb.[26][27] Das Asus EeePad Transformer Prime, das im Januar 2012 auf den Markt kam, war das erste Tablet in Deutschland, das einen Nvidia Tegra 3-Chipsatz verwendete.[28]

Asus Padfone (ausgelaufen)

Im April 2012 kam das Padfone von Asus auf den Markt, ein Smartphone, das sich als Tablet und mit Hilfe von Zubehör auch als Netbook nutzen lässt.[29]

Im Oktober 2012 stellte das Unternehmen den Nachfolger Padfone 2 vor. Wie bei der ersten Generation handelte es sich um ein Smartphone, das sich durch Einschieben in eine „Tablet-Hülle“ ohne eigenen Prozessor in ein 10,1-Zoll-Tablet umwandeln ließ. Das Smartphone alleine besaß nun eine Bildschirmdiagonale von 4,7 Zoll.[30]

Im März 2013 erweiterte der Hersteller die Padfone-Familie mit dem „Padfone Infinity“ mit einem Full-HD-Bildschirm.[31]

Asus ZenFone und ROG Phone

In Kooperation mit Garmin entstand das erste Smartphone, Garmin Asus Nüvifone A50 der Marke Asus im deutschsprachigen Raum. Bis heute produziert das Unternehmen Smartphones in mittlerweile zwei verschiedenen Produktreihen. Bei den Phones der Marke werden Innovationen wie im Jahr 2019 mit der Flip-Kamera[32] auf den Markt gebracht. Besonders die ROG (Republic of Gamer) Smartphones richten sich an Gamer und haben sehr leistungsstarke Lüfter (es kann auch noch ein externer angeschlossen werden), dafür sind sie aber nicht offiziell gegen das Eindringen von Wasser und Staub geschützt. Das Asus ROG 2 (2019) hat 120 Hz und das ROG 3 (2020) 144 Hz.[33] Im Jahr 2020 erschienen die Modelle ROG Phone 3[34] und das 5G-fähige ZenFone 7.[35][36] Im April 2021 erschienen die Modelle ZenFone 8 und das Zenfone 8 Flip.[37] Im Oktober 2024 wurde das ROG Phone 9 mit einem Snapdragon 8 Elite-Prozessor angekündigt.[38]

Desktop- und Mini-PCs

Asus produziert und vertreibt Mini-PCs, All-in-one-PCs, Tower-PCs und Gaming Tower-PCs. Mini-PCs hat Asus bereits seit 2006 im Sortiment und gehörte damit zu den ersten Anbietern dieser PC-Klasse.[39] Heute unterscheidet Asus vier Serien: „ProArt“, „VivoMini“, „Stick-PCs“ und „Chrome OS-Geräte“.

Der an den HDMI-Port anschließbare Miniaturrechner „Vivo Stick PC“ wurde 2015 eingeführt[40] und erhielt Anfang 2020 ein erneutes Hardware-Upgrade.[41] Mitte 2020 erschien in der Serie VivoMini der Mini-PC Asus PN50 mit Ryzen-4000U-Kombiprozessoren.[42] Das Modell PN62 besitzt bei einer Kantenlänge von 11,5 Zentimetern einen Comet-Lake-Prozessor und ein 2,5-Zoll-Laufwerk.[43]

Passend zu den PCs bietet das Unternehmen Peripheriegeräte wie die Gaming-Tastatur Asus ROG Strix Scope RX an.[44]

Grafikkarten

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Asus RX 6600 XT

Asus produziert Grafikkarten mit Chipsätzen von Nvidia und AMD[45] und vertreibt diese hauptsächlich in den eigenen Reihen „ROG – Republic of Gamers“ sowie „TUF Gaming“. Unter dieser Sparte befinden sich vor allem „ROG Strix“, aber auch „ROG Matrix“ und „ROG Poseidon“ sind dort vertreten.[46]

In den letzten Jahren wurden neben diesen ROG-Serien auch die Geräteserien Arez, Dual, Dual Mini, Strix, Cerberus, Expedition, Turbo und Phoenix produziert; diese sind aber vergleichsweise wenig bekannt. Die folgenden Tabelle listet alle existierenden Grafikkarten-Modelle der genannten Serien seit 2009 auf:

Weitere Informationen Serie, Grafikkarten-Modelle ...

Laptops/Netbooks

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Asus x21 Ultrabook

Das Unternehmen unterscheidet acht aktuelle Laptop-Serien für verschiedene Zielgruppen (Stand 2021):[47]

Die Notebooks des Jahres 2020 sind mit Tiger-Lake-Prozessoren von Intel ausgestattet. Die Modelle der ZenBook-Serie gibt es auch als Flip-Versionen,[56] bei denen sich der Bildschirm um 360 Grad umklappen lässt, sodass eine Tablet-ähnliche Konfiguration entsteht.[57] Der Asus ROG Zephyrus Duo 15 wendet sich an Gamer, besitzt einen 14,1-Zoll-Touchscreen sowie ein zweites Display.[58]

Monitore

2019 stellte Asus in seiner Serie ProArt den ersten Monitor mit Mini-LEDs vor. Ziel der Technik „Full Array Local Dimming“ (FALD) ist eine Kontraststeigerung.[59]

Im Januar 2020 präsentierten Asus und der Prozessorhersteller Nvidia den schnellsten Monitor der Welt. Der für Gamer konzipierte ROG Swift 360 besitzt eine Frequenz von 360 Hertz.[60] Eine weitere Neuentwicklung des Jahres 2020 waren hoch auflösende Gaming-Monitore, die sich über HDMI 2.1-Schnittstellen mit Spielekonsolen verbinden lassen.[61]

ASUS führt folgende Monitor-Serien:

  • Gaming
  • ROG – Republic of Gamers
  • TUF Gaming
  • ProArt
  • ZenScreen
  • Eye Care
  • Designo
  • Touch
  • Business[62]

Wi-Fi-Systeme

Asus vertreibt Wi-Fi-Router und -Systeme unter den Markennamen „AiMesh“ und „ZenWifi“ und nutzt dabei die Mesh-Technologie sowie (als einer der ersten Anbieter)[63] den Hochgeschwindigkeits-Standard Wi-Fi 6.[64]

OEM

Das Unternehmen fertigt als Auftragshersteller unter dem Namen Asusalpha[65] Produkte, die dann von Marken wie Hewlett-Packard, Sony, Samsung Group, Apple, Dell und Fujitsu Siemens Computers vertrieben werden; so wurde die OEM-Version des Asus-L8400K-Notebooks, besser bekannt als Mohaste, von Medion bei Aldi verkauft.

Apple zog im Sommer 2013 Teile seiner Produktion bei Foxconn ab und gab Aufträge an Pegatron, die OEM-Sparte von Asus. Laut Beobachtern der Organisation China Labor Watch sind die Arbeitsbedingungen dort nicht viel besser; auch dort gebe es Kinderarbeit, exzessive Arbeitszeiten, unzureichende Löhne, Verletzung von Sicherheitsbestimmungen und Misshandlungen durch das Management. Auch dort werden Gesetze und Regelungen des Apple-Verhaltenskodex' für Zulieferer gebrochen.[66]

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Handel

Das Unternehmen vertreibt seine Produkte über Händler und über einen eigenen Onlineshop.[67] Dabei werden sie oft durch den Händler bestellt und direkt durch Asus an den Endkunden versandt. In diesem Zusammenhang kam es zu Schwierigkeiten mit der Handelsplattform eBay, wo Produkte von Asus nur 1 € über dem Einkaufspreis verkauft wurden. Asus hat daraufhin Gegenmaßnahmen eingeleitet, um seine Händlerbeziehungen zu schützen.

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Cheattreiber

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Das Unternehmen entwickelte schon immer eigene Grafikkartentreiber und baute eigene Features für die Asus-Produkte mit ein. Im Jahr 2000 plante Asus, die sogenannte „3D SeeThrough“ in ihre Treiber zu integrieren. Dieses Feature stellt texturierte 3D-Modelle als Wireframe dar, man kann also durch sie hindurchsehen. Für 3D-Solo-Spiele ein durchaus nützliches Feature, doch drohte aus den Reihen der Online-Shooter-Gemeinde (Counter-Strike, Unreal Tournament und weitere) massiver Protest. Angeblich stoppte Asus im Jahre 2000 die Entwicklung dieses Treibers.[68]

Im Mai 2001 baute Asus diese Technologie allerdings wieder in seine Treiber ein. Zwar gab es keinen offiziellen Weg, das 3D-SeeThrough-Feature zu aktivieren, doch waren ein paar Registry-Einträge kein Hindernis für willige Cheater. Nach einer Online-Petition und einer Umfrage auf der Asus-Website (hier stimmten gut 90 % gegen die Weiterführung der 3D-SeeThrough-Technologie) wurde mit der Version 12.40 der Wallhack aus den Treibern entfernt.[69]

2013 versuchte sich der Hersteller erneut an einer Hilfe für Spieler. Das sogenannte „Sonic Radar“ (vgl. Sonar) kann aus dem Audioausgang eines Spiels einzelne, entscheidende Geräusche filtern und visuell darstellen. So können mit der Onscreen-Anwendung beispielsweise Fußschritte oder Schüsse dargestellt und einer Richtung zugeordnet werden. Dies kann positiven Einfluss auf das Spielgeschehen nehmen.

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Literatur

  • Christoph Neidhart: Silicon Island will nicht untergehen. 80 Prozent aller Laptops werden in Taiwan hergestellt und dennoch hat die IT-Insel kaum Markennamen vorzuweisen. Die einstigen Pioniere suchen nun dringend neue Geschäftsmodelle. In: Tages-Anzeiger. 20. August 2016 (Online [abgerufen am 25. Juni 2017]).
Commons: ASUS – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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