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Achttausender

Berge, die über 8000 Meter hoch sind Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Achttausender
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Als Achttausender bezeichnet man Berge, die über 8000 m hoch sind. Diese 14 höchsten Berge der Erde sind: Mount Everest, K2, Kangchendzönga, Lhotse, Makalu, Cho Oyu, Dhaulagiri I, Manaslu, Nanga Parbat, Annapurna I, Gasherbrum I (Hidden Peak), Broad Peak, Gasherbrum II und Shishapangma. Alle Achttausender befinden sich in Asien.

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Lage der Achttausender im Karakorum und Himalaya
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Sechs Achttausender und drei Siebentausender

In der Regel bezieht man die Bezeichnung Achttausender auf den gesamten Berg oder auf den jeweiligen Hauptgipfel. Im weiteren Sinne können auch Nebengipfel, die eine Höhe von 8000 m und mehr erreichen, als Achttausender bezeichnet werden.

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Lage

Zehn dieser Berge befinden sich im Himalaya und vier im angrenzenden Karakorum. Sie verteilen sich dabei auf die Länder Indien, Nepal, Pakistan und China mit seinen autonomen Provinzen Tibet (Himalaya) und Xinjiang (Karakorum). Fünf Achttausender liegen ganz in einem Land: der Nanga Parbat in Pakistan, der Shishapangma in China sowie Dhaulagiri, Annapurna und Manaslu in Nepal. Die übrigen neun Berge haben ihre Basis in zwei verschiedenen Ländern. Insgesamt hat China Anteil an neun Achttausendern, Nepal an acht, Pakistan an fünf und Indien an einem (Kangchendzönga). Außerhalb des Himalaya und des Karakorum gibt es keine Achttausender.

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Besteigungen

Zusammenfassung
Kontext

Als erster Achttausender wurde 1950 die Annapurna von den Franzosen Louis Lachenal und Maurice Herzog bestiegen. Der höchste Berg der Welt, der Mount Everest, konnte drei Jahre später erstiegen werden. Danach wurden jedes Jahr weitere Achttausender-Gipfel zum ersten Mal erklommen, so dass bis 1958 zwölf der 14 bestiegen waren. 1960 folgte noch der Dhaulagiri. Als letzter Berg dieser Höhe wurde der Shishapangma 1964 erstbestiegen. Grund für die späte Besteigung des Berges war die Abriegelung durch China, das das Massiv bis 1978 nicht für Ausländer freigegeben hatte.

1986 hatte Reinhold Messner als erster Bergsteiger alle 14 Achttausender erfolgreich und ohne Zuhilfenahme von Flaschensauerstoff bestiegen. 2011 gelang dies Gerlinde Kaltenbrunner als erster Frau.

2022 löste Eberhard Jurgalski eine Diskussion aus, nachdem er mit einem Team weiterer Chronisten durch Auswertungen von Berichten, Fotos und Satellitenscans nachgewiesen hatte, dass viele der bislang an den Achttausendern als erfolgreich angesehenen Bergsteiger in Wirklichkeit den Gipfel (in der Regel ungewollt) mehr oder weniger deutlich verfehlten. So hätten Messner und Kammerlander den Gipfel der Annapurna vertikal um 5 und horizontal um 65 Meter verfehlt. Nach Jurgalskis neuer Lesart hätten lediglich Ed Viesturs (zwischen 1989 und 2005), Veikka Gustafsson (1993–2009) sowie Nirmal Purja auf allen 14 Achttausendergipfeln gestanden (2016–2021). In diesem engen Sinne habe bis dahin noch keine Frau alle 14 Berge mit Höhen über 8000 Meter bestiegen.[1][2]

Mit der erfolgreichen Winterbesteigung des K2 am 16. Januar 2021 durch ein nepalesisches Team um Nirmal Purja wurden alle Achttausender auch im Winter erfolgreich bestiegen.[3] Die erste Frau, welche im Winter auf einem Achttausender gestanden hatte, war die Schweizerin Marianne Chapuisat am 10. Februar 1993 auf dem Cho Oyu.[4]

Insgesamt wurden bisher 10.899 Besteigungen der 14 Achttausender gezählt. Mit 4.109 Besteigungen ist der Mount Everest der begehrteste Berg bei den Bergsteigern. Gefolgt wird er vom Cho Oyu mit 2.668 und dem Gasherbrum II mit 871 Besteigungen. Die restlichen Achttausender wurden mit weniger als 500 Besteigungen deutlich seltener bestiegen. Am wenigsten oft erreicht wurden die Gipfel der Annapurna und des Kangchendzönga, was nur 154 beziehungsweise 219 Mal gelang.

An den Achttausendern starben 753 Bergsteiger nach Unglücken oder schweren Erkrankungen wie der akuten Höhenkrankheit. Auch hier steht der Mount Everest mit 211 Toten an der Spitze. Danach kommen der K2 mit 77 und der Nanga Parbat mit 66 Toten. Die wenigsten Todesfälle gab es am Gasherbrum II mit 19, Lhotse mit 20 und Broad Peak mit 23 (Stand: Februar 2009).

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Listen

Zusammenfassung
Kontext

Legende

  • Land: Staatsgebiet bzw. Verwaltungsgebiet, in dem das Massiv liegt.
  • Dominanz in km: die Strecke bis zum nächstgelegenen gleich hohen Punkt. Dazu die Angabe, in welchem Massiv dieser gleich hohe Bezugspunkt liegt.
  • Schartenhöhe in m: Differenz zwischen der Gipfelhöhe und der höchstgelegenen Einschartung, über die ein höherer Gipfel erreichbar ist. Angegeben mit Bezugspunkt. Der Bezugspunkt ist der höchste von dieser Scharte aus erreichbare Gipfel.

Hauptgipfel

Weitere Informationen Rang, Bild ...
A1 
Da kein gleich hoher oder höherer Punkt als der Gipfel des Mt. Everest existiert, fehlt der Bezugspunkt zur Bestimmung der Dominanz.[24] Je nach Definition wird auch unendlich[25] oder der halbe Erdumfang[6] als Wert angegeben.
A2 
A3 
Mit Lhotse Shar
A4 
Hermann Buhl erreichte den Gipfel des Nanga Parbat ohne künstliche Sauerstoffzufuhr, aber unter Zuhilfenahme von Pervitin (Methamphetamin).
A5 
Mit Mittel- und Ostgipfel
A6 
Mit Mittelgipfel

Nebengipfel

Diese Liste ist unvollständig, da keine allgemeingültigen Aussagen darüber existieren, wann eine Erhebung als Gipfel, in diesem Fall als Nebengipfel, anzusehen ist. Es werden die bekanntesten Nebengipfel aufgeführt. Die Rangfolge ergibt sich aus der Massiv-Zugehörigkeit.

Weitere Informationen Rang, Nebengipfel ...
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Siehe auch

Literatur

  • Richard Sale, John Cleare: On Top Of The World: Die 14 Achttausender: Von den Erstbesteigungen bis heute. BLV, München 2001, ISBN 3-405-16039-1.
  • Marco Bianchi: Die Achttausender: Die 14 höchsten Berge der Welt im Karakorum und im Himalaya. Tyrolia, Innsbruck 2004, ISBN 3-7022-2591-9.
  • Reinhold Messner: Überlebt: Alle Achttausender mit Chronik. BLV, München 2002, ISBN 3-405-15788-9.
Commons: Achttausender – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Achttausender – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
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Einzelnachweise

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