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Alberto Cardemil

chilenischer Politiker (RN) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Alberto Cardemil
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Alberto Eugenio Cardemil Herrera (* 1. November 1945 in Chimbarongo) ist ein chilenischer Jurist, Insolvenzverwalter und Politiker der Partei Renovación Nacional (RN).

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Alberto Cardemil Herrera

Während der Militärregime unter Augusto Pinochet war er Staatssekretär im Innenministerium. Von 1994 bis 2014 gehörte er als Abgeordneter dem Wahlkreis 22 (Santiago) an.[1] In der zweiten Amtszeit von Sebastián Piñera bekleidete er das Amt des Regionalministerialsekretärs (Seremi) für Finanzen in der Region Maule.[1]

Cardemil lehrte Rechtsgeschichte an der Universidad Santo Tomás und war außerdem Lehrbeauftragter an der UNIACC sowie an der Universidad Diego Portales.[1] Darüber hinaus war er Mitglied des wöchentlichen Meinungsbeirats von Copesa und Kulturberater der Federación del Rodeo Chileno sowie der Federación Criadores de Caballos Raza Chilena.[1]

Er veröffentlicht regelmäßig Kolumnen in Zeitschriften und Zeitungen und widmet sich dem Rodeo, der Pferdezucht, der Landwirtschaft und den chilenischen Traditionen.[1]

Er stammt aus einer Familie mit langer Tradition im chilenischen Rodeo.[1] Sein Vater Ramón Cardemil zählte mit sieben nationalen Titeln zu den bedeutendsten Vertretern dieser Sportart.[1] Er selbst qualifizierte sich mehrfach für die nationale Rodeo-Meisterschaft und erreichte dort 1974 und 1998 jeweils den vierten Platz – einmal gemeinsam mit seinem Vater und später mit Alfonso Navarro.[2]

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Biografie

Sein Vater war der bekannte Reiter Ramón Cardemil.[1] Er besuchte die Grund- und Sekundarschule am Instituto San Martín der Maristen in Curicó.[1]

Cardemil studierte Rechtswissenschaft an der Pontificia Universidad Católica de Chile. Anschließend absolvierte er ein Postgraduiertenstudium im Magisterstudiengang Politikwissenschaft an der Universität von Chile und später an der Universität Salamanca in Spanien.[1]

Seit 1973 ist er mit der Dichterin Loreto Palacios Rodríguez verheiratet. Das Paar hat vier Kinder – Alberto, Juan Cristóbal, María Javiera und Juan de Dios – sowie neun Enkelkinder.[1]

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Politische Laufbahn

Zusammenfassung
Kontext

Cardemil war zunächst Mitglied der Corporación Privada de Desarrollo de Curicó und übernahm anschließend verschiedene Funktionen innerhalb des Militärregimes in Chile, zunächst als Berater des Landwirtschaftsministeriums. Später war er Exekutiv-Vizepräsident des Instituto de Desarrollo Agropecuario (INDAP).[1]

Im Mai 1984 wurde er zum Staatssekretär im Innenministerium ernannt. In dieser Funktion fungierte er als Sprecher der Militärregierung, organisierte den Besuch von Papst Johannes Paul II. und war verantwortlich für die Bekanntgabe der Ergebnisse des Referendums von 1988.[1] Obwohl die zunächst von ihm veröffentlichten Zahlen auf eine mögliche Fortsetzung der Herrschaft Augusto Pinochets hindeuteten, verkündete er schließlich den Sieg der „No“-Option, die den Übergang zur Demokratie einleitete.[1]

Abgeordneter

Mit der Rückkehr zur Demokratie gehörte Cardemil zu den Mitbegründern der Partei Renovación Nacional.[1] Bei den Parlamentswahlen 1989 kandidierte er für den Senat im Wahlkreis Nr. 10 (Maule Norte).[1]

Mit 24,59 % der Stimmen erreichte er zwar den zweiten Platz, wurde jedoch aufgrund des binominalen Wahlsystems nicht gewählt, da der Kandidat der Partido por la Democracia (PPD), Jaime Gazmuri, das Mandat erhielt.[1]

Bei den Parlamentswahlen 1993 wurde Cardemil als Abgeordneter für Santiago Centro gewählt und in den folgenden Wahlperioden mehrfach wiedergewählt, zuletzt bei den Wahlen 2009. Von 1999 bis 2001 war er Präsident von Renovación Nacional, trat jedoch 2005 aus der Partei aus, nachdem sein Parteikollege Sebastián Piñera als Präsidentschaftskandidat nominiert worden war.[3]

Stattdessen unterstützte er als Unabhängiger die UDI und deren Kandidaten Joaquín Lavín, den wichtigsten innerkoalitionären Rivalen Piñeras innerhalb der Alianza por Chile.[3]

Nach Lavíns Niederlage erklärte Cardemil seine Unterstützung für Sebastián Piñera in der Stichwahl und kehrte 2008 schließlich zu seiner ursprünglichen Partei zurück.[4]

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Commons: Alberto Cardemil – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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