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Allemans
französische Gemeinde Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Allemans (Aussprache [alˈmɑ̃], okzitanisch Alamans) ist ein Ort und eine aus mehreren Weilern (hameaux) und Einzelgehöften bestehende südfranzösische Gemeinde mit 544 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2023) im Département Dordogne in der Region Nouvelle-Aquitaine. Sie gehört zum Arrondissement Périgueux und zum Gemeindeverband Communauté de communes du Périgord Ribéracois. Die Bewohner werden Allemansois und Allemansoises genannt.
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Geografie
Zusammenfassung
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Allemans liegt etwa 42 Kilometer südsüdöstlich von Angoulême und etwa 34 Kilometer westnordwestlich von Périgueux an der Grenze zum benachbarten Département Charente. Die Gemeinde befindet sich in der Région naturelle des Ribéracois, Teil des touristisch benannten Périgord vert. Allemans liegt im Einzugsgebiet der Dordogne und wird entwässert von der Dronne, die das Gemeindeareal im Süden und Westen begrenzt, von der Lizonne, die es im Westen begrenzt, von der Sauvanie, die es im Nordwesten begrenzt, vom Boulon, von der Ganne sowie von kleineren Flussläufen.
Das Département Dordogne liegt auf der Nordplatte des Aquitanischen Beckens und grenzt im Nordosten an einen Rand des Zentralmassivs. Es weist eine große geologische Vielfalt auf. Das Gelände ist in der Tiefe in regelmäßigen Schichten angeordnet, die von der Sedimentation auf dieser alten Meeresplattform zeugen. Das Département lässt sich daher geologisch in vier Stufen unterteilen, die sich nach ihrem geologischen Alter unterscheiden. Allemans liegt in der dritten Stufe von Nordosten, einer Hochebene aus heterogenem Kalkstein aus der Kreidezeit.[1]
Allemans ist Teil einer wenig bewaldeten, hügeligen Landschaft, die von der Dronne und ihren zahlreichen Nebenflüssen geformt wurde. Die großen Felder bilden mit weiten Horizonten einen Kontrast zu den eher zergliederten Landschaften der Dordogne.[2] Der topographisch niedrigste Punkt des Gemeindeareals liegt mit 47 m im äußersten Westen beim Austritt der Dronne aus dem Gemeindegebiet. Der höchste Punkt mit 167 m befindet sich im Süden am Gipfelpunkt des Puy de Beaumont. Der Ortskern befindet auf etwa 115 m Meereshöhe.
Rund 88 % der Fläche der Gemeinde werden landwirtschaftlich, zumeist heterogen, genutzt, rund 12 % sind bewaldet.[3]
Allemans wird von folgenden acht Gemeinden umgeben:
| Saint-Séverin (Charente) | Saint-Paul-Lizonne Lusignac |
Bertric-Burée |
| Villetoureix | ||
| Bourg-du-Bost | Ribérac Comberanche-et-Épeluche |

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Naturrisiken
Naturrisiken manifestieren sich in Allemans als
- Überschwemmungen und den mit ihnen assoziierten Schlammströmen und Hangrutschungen, besonders entlang der Dronne, der Lizonne, und der Sauvanie
- Dürren
- Waldbrände
- Bodensetzungen.
Es haben sich in der Vergangenheit zahlreiche Überschwemmungen auf dem Gebiet von Allemans ereignet. Bei einem überwiegenden Teil des Gemeindegebiets besteht zur Vorbeugung von Waldbränden eine rechtliche Plicht zur Beseitigung von Gestrüpp rund um Häuser, Straßen und andere Einrichtungen oder Geräten. Wie die Risikokarte zeigt, sind insgesamt zu 91,9 % von Allemans mittel oder stark von der Gefahr durch Bodensetzungen betroffen. Die Erdbebengefahr ist als relativ niedrig einzustufen. Das Gemeindegebiet ist einer schwachen Radongefahr ausgesetzt und wird der Zone 1 zugeordnet.[4]
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Etymologie und Geschichte
Zusammenfassung
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Nicht weit von den prähistorischen Fundstätten an der Dronne entfernt wurde auch das Gebiet der Gemeinde seit der Altsteinzeit besiedelt. Zwischen dem 5. Jahrhundert v. Chr. und der Ankunft der Römer scheint die Anwesenheit der Kelten und Petrocorier gut belegt zu sein. Im ersten Jahrhundert n. Chr. bauten die Römer Römerstraßen. Ein Nebenarm der Straße von Saintes nach Périgueux verlief entlang der Sauvanie. Um das Jahr 275 wurde der Landstrich von den Alamannen besiedelt (der Name der Gemeinde leitet sich von dem germanischen Volk ab).
Die erste bekannte schriftliche Erwähnung des Ortes erfolgte im 13. Jahrhundert in der Form Allamans, als der Ort dem Templerorden gehörte. Im darauffolgenden Jahrhundert wurde die lateinische Form Allemani (1360), dann Alamans (1382), verwendet.
Im Juni 1940 rückte die deutsche Armee innerhalb der Mauern ein. Die Stadt wurde während der deutschen Besetzung durch die Demarkationslinie in zwei Teile geteilt. Am 26. März 1944 steckten deutsche Soldaten den Bauernhof Lafaye in Brand, töteten die Bewohner und verbrannten sie anschließend. In jüngerer Vergangenheit, am 27. Juni 1966, fiel ein Meteorit teilweise auf die Gemeinde. Fünf Bruchstücke mit einem Gewicht von insgesamt knapp 150 kg wurden hier gefunden.[5][6]
Bevölkerungsentwicklung
| Allemans: Einwohnerzahlen von 1793 bis 2020 | ||||
|---|---|---|---|---|
| Jahr | Einwohner | |||
| 1793 | 1.458 | |||
| 1800 | 1.362 | |||
| 1806 | 1.341 | |||
| 1821 | 1.404 | |||
| 1831 | 1.423 | |||
| 1836 | 1.325 | |||
| 1841 | 1.262 | |||
| 1846 | 1.258 | |||
| 1851 | 1.222 | |||
| 1856 | 1.208 | |||
| 1861 | 1.205 | |||
| 1866 | 1.232 | |||
| 1872 | 1.156 | |||
| 1876 | 1.126 | |||
| 1881 | 1.112 | |||
| 1886 | 1.091 | |||
| 1891 | 1.038 | |||
| 1896 | 966 | |||
| 1901 | 910 | |||
| 1906 | 942 | |||
| 1911 | 860 | |||
| 1921 | 762 | |||
| 1926 | 746 | |||
| 1931 | 701 | |||
| 1936 | 693 | |||
| 1946 | 653 | |||
| 1954 | 631 | |||
| 1962 | 553 | |||
| 1968 | 519 | |||
| 1975 | 511 | |||
| 1982 | 506 | |||
| 1990 | 489 | |||
| 1999 | 540 | |||
| 2006 | 558 | |||
| 2013 | 576 | |||
| 2020 | 514 | |||
| Quelle(n): EHESS/Cassini bis 1999,[7] INSEE ab 2006[8][9][10] Anmerkung(en): Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz | ||||
Der kontinuierliche Bevölkerungsrückgang seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ist im Wesentlichen auf die Reblauskrise im Weinbau und die zunehmende Mechanisierung der Landwirtschaft sowie den jeweils damit einhergehenden Verlust an Arbeitsplätzen zurückzuführen.
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Sehenswürdigkeiten
- Die Pfarrkirche Saint-Pierre-aux-liens stammt aus dem 12. Jahrhundert; ihre Einturmfassade mit Laterne im Stil der Charente wurde jedoch Ende des 19. Jahrhunderts hinzugefügt. Sie wurde als befestigte Kirche mit Hurden errichtet. Das ursprünglich dreijochige Kirchenschiff ist kuppelgewölbt; die später angebauten Querhausarme haben Spitztonnengewölbe. Die flach schließende Apsis endet in einer Drei-Fenster-Stellung. Ihre Stützpfeiler an den Ecken der Apsis scheinen im 15. oder 16. Jahrhundert errichtet worden zu sein. Der Kirchenbau ist seit dem Jahr 1926 als Monument historique eingeschrieben.[11]
- Das hinter der Kirche stehende Herrenhaus Le Lau stammt aus dem 16. Jahrhundert und hat einen seitlichen oktogonal gemauerten Treppenturm. Es diente einst als Pfarrhaus, später als Schulgebäude. Heute ist es ein Wohnhaus.[12]
- Das Schloss La Rigaudie wurde vermutlich im frühen 19. Jahrhundert errichtet, möglicherweise auf den Fundamenten einer früheren Burg. Der Südflügel wurde im 20. Jahrhundert bei einem Brand zerstört.[13]
- Zu dem Wohnhaus des Schlosses Le Meynard aus dem 18. Jahrhundert, das von seinen landwirtschaftlichen Nebengebäuden umgeben ist, wurde im 19. Jahrhundert ein Wohnturm im Stil des ausgehenden Mittelalters hinzugefügt, der im Stil der Neorenaissance verziert ist.[14]
- Das einfache Herrenhaus Lémérégie, möglicherweise aus dem 17. Jahrhundert, scheint Ende des 18. Jahrhunderts nach Süden erweitert worden zu sein.[15]
- Herrenhaus Le Lau
- Schloss Le Meynard, Wohnturm
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Bildung
Allemans verfügt über eine öffentliche Grundschule (École élémentaire).[16]
Wirtschaft
Zusammenfassung
Kontext
Der Ort und seine Umgebung waren jahrhundertelang landwirtschaftlich geprägt; die meisten Menschen lebten als Selbstversorger von den Erträgen ihrer Felder und Gärten; auch Viehzucht und Weinbau wurden betrieben. Im Ort selbst ließen sich Handwerker, Kleinhändler und Dienstleister aller Art nieder. Seit den 1960er Jahren spielt der Tourismus in Form der Vermietung von Ferienwohnungen (gîtes) eine nicht unbedeutende Rolle im Wirtschaftsleben der Gemeinde.
Erwerbstätigkeit
Im Jahre 2022 waren 224 Personen im Alter zwischen 15 und 64 in Allemans erwerbstätig, entsprechend 41,3 % der Gesamtbevölkerung der Gemeinde. Die Zahl der Arbeitslosen ist mit 22 im Jahr 2022 niedriger als im Jahr 2016 (25).[17]
Branchen und Betriebe
47 nicht-landwirtschaftliche Gewerbebetriebe waren im Jahr 2022 in Allemans wirtschaftlich aktiv:[17]
Das Unternehmen mit Hauptsitz im Gemeindegebiet, das im Jahr 2023 den größten Umsatz erzielte, ist „Les Bonbons de Mandy“, ein Betrieb mit Fernverkauf aus einem Gesamtkatalog, mit (262.108 €).[18]
Landwirtschaft
Im Jahr 2020 lag die technisch-ökonomische Ausrichtung der Landwirtschaft auf den Fokus auf Polykulturen und/oder Mischbetriebe in der Tierhaltung.[19] Die Zahl der aktiven landwirtschaftlichen Betriebe in der Gemeinde sank von 47 bei der Landwirtschaftszählung von 1988, auf 23 in den Jahren 2000 und 2010 und schließlich auf 22 im Jahr 2020, ein Rückgang von 53 % in 32 Jahren. Die landwirtschaftlich genutzte Fläche stieg von 1405 Hektar im Jahre 1988 auf 1542 Hektar im Jahre 2020. Die genutzte Fläche pro Betrieb stieg erheblich von 29,9 Hektar auf 70,1 Hektar.[20][21][22]
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Verkehr
Die zur Departementsstraße D 709 herabgestufte ehemalige Route nationale 709 von Montmoreau-Saint-Cybard über Saint-Séverin nach Bergerac über Ribérac durchquert die Gemeinde. Nachgeordnete Departementsstraßen und lokale Landstraßen verbinden das Zentrum mit weiteren Nachbargemeinden.
Busse einer Linie im Auftrag der Region Nouvelle-Aquitaine verbinden Allemans mit Mareuil en Périgord und Ribérac.
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Persönlichkeiten
- Joseph Morand (1757–1813), General der Revolutionsarmee, wurde in Allemans geboren.
Literatur
- Chantal Tanet, Tristan Hordé: Dictionnaire des noms de lieux du Périgord. Editions Fanlac, Périgueux 2000, ISBN 2-86577-215-2 (französisch).
Weblinks
Commons: Allemans – Sammlung von Bildern
Einzelnachweise
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