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Altensalzwedel

Ortsteil von Apenburg-Winterfeld Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Altensalzwedel ist ein Ortsteil des Fleckens Apenburg-Winterfeld im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.[2]

Schnelle Fakten Flecken Apenburg-Winterfeld ...
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Geographie

Altensalzwedel, ein stark deformiertes Angerdorf mit Kirche,[3] liegt rund neun Kilometer südlich von Salzwedel in der Altmark an der Purnitz, einem Nebenfluss der Jeetze. Die Bundesstraßen 248 und 71 führen westlich bzw. östlich am Ort vorbei.[4]

Nachbarorte sind Schieben im Westen, Amt Dambeck im Norden, Maxdorf im Nordosten, Saalfeld im Südosten und Hagen im Südwesten.[4]

Geschichte

Zusammenfassung
Kontext

Mittelalter bis Neuzeit

Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 wird Altensalzwedel als Antiqua Soltowedel[5] aufgeführt, das dem Kloster Dambeck gehörte. Weitere Nennungen sind 1541 Altensoltwedel, 1687 Altensaltzwedel[3] und 1804 Alt-Salzwedel, ein Dorf mit Lehnschulze und Wassermühle.[6]

Bereits 1379 wurde eine Mühle genannt, 1745 dann eine Wassermühle mit einem Mahlgang.[3]

Bei der Bodenreform wurden 1945 ermittelt: 73 Besitzungen unter 100 Hektar hatten zusammen 950, eine Kirchenbesitzung hatte 31 Hektar Land, der Gemeinde gehörten 3 Hektar. Im Jahre 1954 entstand die erste Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft vom Typ III, die LPG „Glückliche Zukunft“.[3]

Wüstung

Eine Wüstung, „die Dörpstede“ genannt, liegt 1½ Kilometer nordwestlich des Dorfes und östlich der Straße nach Salzwedel. Wahrscheinlich hat hier eine wendische Siedlung gelegen, deren Name verschollen ist.[7]

Burg Altensalzwedel

Am östlichen Ausgang des Dorfes am Weg nach Saalfeld beim Gehöft Nr. 12 liegt der zu einem Keller umgestaltete Rest eines Feldsteinturmes, der im Volk als Rest einer alten Burg angesehen wird,[8] darüber „des Krügers Wohnstube gelegen“, so hieß es im Jahre 1753.[9] Hofmeister nahm an, dass hier 956 eine Grenzburg gegen das Wendenland gelegen habe und dass diese der Stammsitz der Edlen von Salzwedel gewesen sei.[10] Heute ist man sich sicher, dass sich die Altensalzwedeler Burg vor dem Purnitzübergang auf geringer natürlicher Anhöhe am Ostrand des Dorfes auf dem Westufer der Purnitz befanden hat.[11][12]

Archäologie

Beim Ausbaggern einer Fundamentgrube wurden in der Ortsmitte Scherbenfunde von Standbodengefäßen mit Gurtverzierung aus einer jungslawisch-frühdeutschen Siedlung des 12. Jahrhunderts geborgen und dem Danneil-Museum übergeben.[13]

Herkunft des Ortsnamens

Manche Autoren vermuten, dass der ursprüngliche Name des Dorfes „Salzwedel“ gewesen sein könnte und dass das Dorf nach der Entstehung der Stadt Salzwedel den Zusatz „Alt“ bekam. Der Name könnte abgeleitet sein von salzigem oder sauren Grundwasser. Das Jeetzewasser im Sumpfgebiet war möglicherweise salzig.[14][12]

Eingemeindungen

Ursprünglich gehörte das Dorf Altensalzwedel zum Salzwedelischen Kreis der Mark Brandenburg in der Altmark. Zwischen 1807 und 1813 lag es im Kanton Beetzendorf auf dem Territorium des napoleonischen Königreichs Westphalen. Nach weiteren Änderungen gehörte die Gemeinde ab 1816 zum Kreis Salzwedel, dem späteren Landkreis Salzwedel.[3]

Am 20. Juli 1950 wurde die Gemeinde Hagen nach Altensalzwedel eingemeindet.[15] Am 25. Juli 1952 kam die Gemeinde Altensalzwedel durch eine Gebietsreform zum Kreis Salzwedel. Am 1. Januar 1974 wurde die Gemeinde Saalfeld eingemeindet.[16]

Durch einen Gebietsänderungsvertrag beschlossen am 23. September 2008 die Gemeinderäte der Gemeinden Altensalzwedel, Flecken Apenburg und Winterfeld, dass ihre Gemeinden aufgelöst und zu einer neuen Gemeinde mit dem Namen Apenburg-Winterfeld vereinigt werden. Die neue Gemeinde ist berechtigt, die Bezeichnung Flecken weiterzuführen. Dieser Vertrag wurde vom Landkreis als unterer Kommunalaufsichtsbehörde genehmigt und trat am 1. Juli 2009 in Kraft.[17][18]

Einwohnerentwicklung

Weitere Informationen Jahr, Einwohner ...

Quelle, wenn nicht angegeben, bis 2006[3]

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Religion

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Dorfkirche Altensalzwedel
  • Die evangelische Dorfkirche Altensalzwedel, ein stattlicher Feldsteinbau aus dem 12. Jahrhundert, ist eine der größten Landkirchen in der nordwestlichen Altmark. Ein in der Südwand des Turmes eingesetzter Eschenbalken in der Höhe der Traufe des ursprünglichen Schiffes wurde auf das Jahr 1306 datiert. Im 19. Jahrhundert wurden Schiff und Chor erheblich aufgestockt.[27][14]
  • Der Friedhof liegt nördlich des Dorfes.
  • Ein Gedenkstein für Artur Becker, ein kommunistischer Reichstagsabgeordneter, der als freiwilliger Kämpfer für die spanische Republik 1938 ums Leben kam, steht vor der Grundschule an der Dorfstraße 56. Er wurde im Jahre 1985 errichtet.
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Wirtschaft

  • Biogasanlage zur Erzeugung von elektrischer Energie und Wärme
  • Die Milchhof GmbH & Co. KG Altensalzwedel beschäftigt sich mit der Produktion, Verarbeitung und dem Vertrieb von landwirtschaftlichen Produkten.

Vereine

  • Förderverein Freiwillige Feuerwehr Altensalzwedel e. V.

Literatur

  • Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 1888–1892, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  • Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 123 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  • J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 324, 3. Altensalzwedel (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
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Einzelnachweise

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