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Husaren-Regiment „von Zieten“ (Brandenburgisches) Nr. 3

Kavallerieverband der Preußischen Armee Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Husaren-Regiment „von Zieten“ (Brandenburgisches) Nr. 3
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Das Husaren-Regiment „von Zieten“, genannt Zieten-Husaren, war ein Husarenregiment der Preußischen Armee. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges war es der 6. Division in Brandenburg unterstellt. Es folgte der Tradition des altpreußischen Leibhusaren-Regiments des Generals von Zieten (H 2).

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Zieten-Husaren im Jahr 1775. Zeichnung von Richard Knötel.
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Der erste Chef des Regiments Hans Joachim von Zieten in der Offiziersuniform H 2 ca. 1775. Nach einem Kupferstich von Chodowiecki.
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Geschichte

Zusammenfassung
Kontext

Am 30. September 1730 wurde der Verband vom Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. als Berliner Husaren-Korps errichtet. 1736 wurde die Einheit in Leib-Korps-Husaren und Leib-Husaren-Regiment umbenannt (H 2).[1] Nach der Doppelschlacht von Jena und Auerstedt wurde das Regiment beim Corps Blücher vernichtet und galt als erloschen, obwohl sich 6 Eskadrons nach Ostpreußen flüchten konnten. Im Rahmen der Reformen innerhalb der preußischen Armee wurde das Husarenregiment Nr. 3 neu errichtet und nahm an den Koalitionskriegen teil. Erst 1861 wurde nach langen Bemühungen die Nachfolge-Tradition des altpreußischen Husarenregiments H 2 anerkannt.[2][3]

1818 wurde das Regiment Nr. 3 nach Gladbach, 1820 erst nach Düsseldorf, dann nach Düben verlegt. 1848 kämpften die Husaren im Schleswig-Holsteinischen Krieg und 1849 in Baden. Nach der endgültigen Verlegung nach Rathenow (1851) wurde der Verband in den Kriegen gegen Dänemark (1864), Österreich (1866) und Frankreich (1870/1871) eingesetzt. Auch im Ersten Weltkrieg waren Husaren aus dem Rathenower Regiment im Einsatz und einige mussten auch ihr Leben lassen.

Die Auflösung des Regimentes erfolgte am 30. Mai 1919.

Die Tradition führte in der Reichswehr die 2. Eskadron des 3. (Preußisches) Reiter-Regiments in Rathenow fort. Nach dem Übergang in die Wehrmacht wurde die Tradition noch bis in die 1940er-Jahre weitergeführt, indem sie an den Reitergeist Zietens und seiner Husaren erinnerten und an entsprechenden Feier- oder Gedenktagen in den Uniformen der Husaren auftraten. Nach Auflösung des Regiments hatte die Stadt Rathenow ein Denkmal für die Zieten-Husaren von dem Bildhauer Wilhelm Otto anfertigen lassen.[4]

Die Namen des Regimentes, von der Stiftung bis zur Auflösung

  • 1730–1736: Berlinsches Husaren-Korps
  • 1736–1741: Leib-Korps-Husaren
  • 1741–1806: Leib-Husaren-Regiment mit jeweils dem Namen des Chefs (H 2)
    • 1741–1786: „Zieten’sche Husaren“
    • 1786–1794: „von Eben Husaren“
    • 1794–1805: „von Göcking Husaren“
    • 1805–1806: „von Rudorff Husaren“
  • 1806–1808: Husaren-Brigade (Regiment) von Rudorff
  • 1808: 000001. Brandenburgisches Husaren-Regiment
  • 1809–1816: Brandenburgisches Husaren-Regiment
  • 1816–1823: 3. Husaren-Regiment (Brandenburgisches)
  • 1823–1860: 3. Husaren-Regiment
  • 1860–1861: Brandenburgisches Husaren-Regiment Nr. 3
  • 1861–1889: Brandenburgisches Husaren-Regiment
    (Zietensche Husaren) Nr. 3
  • 1889–1919: Husaren-Regiment von Zieten
    (Brandenburgisches) Nr. 3

Die Chefs des Regimentes

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Preussische Husaren Uniformen von 1759 bis 1846
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Leibhusarenregiment

Regimentskommandeure

  • 1905–1911: Karl von Wrochem-Gellhorn
  • 1911 – 21. September 1914: Ewald von Baumbach
  • 21. September – 16. November 1914: Major Heinrich von Velthelm
  • 16. November – 11. Dezember 1914: Rittmeister Ernst Rüdiger von Brüning
  • 12. Dezember 1914 – 13. Januar 1915: Oberstleutnant von Puttkammer
  • 15. Januar 1915 – 14. Januar 1918: Major/Oberstleutnant Walther von Jagow
  • 15. Januar – 2. August 1918: Oberstleutnant Hugo von Kayser
  • 3. August 1918 – 17. Dezember 1918: Major Eugen Schilling von Canstatt
  • 18. Dezember 1918–30. April 1919: Oberst Walther von Jagow
  • 1. Mai – 31. Juli 1919: Oberstleutnant Hugo von Kayser
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Garnisonen und Standorte

Im Verlauf der Geschichte hatte das Regiment mehrere Garnisonen und weitere Standorte, die unter anderem bei Kriegsgeschehen auch temporär bezogen wurden. Die Garnison des Regiments waren oft prägend für die Ortsbilder und gleichzeitig gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Faktor in den jeweiligen Orten. 1873 wurde für die Garnison in Rathenow Erweiterung der Kasernen beschlossen.[5] Nachfolgend eine Übersicht von historischen Standorten des Regiments.[3]

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Rezeption in Kunst und Literatur

Die Komponisten Bernhard Scholz und Theobald Rehbaum veröffentlichten 1869 das Libretto „Zieten'sche Husaren : komische Oper in drei Acten“.[6]

Siehe auch

Literatur

  • Armand von Ardenne: Geschichte des Zieten’schen Husaren-Regiments., Mittler, Berlin, 1874.OCLC 71937311
  • Hans Bleckwenn: Die friderizianischen Uniformen 1753–1786. Band III: Berittene Truppen. Dortmund 1984, ISBN 3-88379-444-9.
  • Albrecht Hoppe, Klaus Neitmann, Rudolf Stöber (Hrsg.): Die Immediatzeitungsberichte der Potsdamer Regierungspräsidenten 1867–1914. 1 bis 4. edition lumière bremen, Bremen 2020, ISBN 978-3-943245-85-1 (
  • Christian zu Rantzau: Geschichte des Husaren-Regiments von Zieten (Brandenburgisches) Nr. 3. In: Erinnerungsblätter deutscher Regimenter (= Erinnerungsblätter deutscher Regimenter. Truppenteile des ehemaligen preußischen Kontingents. Nr. 298). Stalling, Oldenburg i.O. / Berlin 1930 (Digitalisat der Württembergischen Landesbibliothek).
  • Preußisches Kriegsministerium (Hrsg.): Rangliste der Koeniglich Preussischen Armee für das Jahr 1806. Mittler, Berlin 1827, S. 237f.
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Commons: Husaren-Regiment „von Zieten“ (Brandenburgisches) Nr. 3 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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