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Amtshauptmannschaft Bautzen
historische Verwaltungseinheit in der Oberlausitz Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die Amtshauptmannschaft Bautzen war ein Verwaltungsbezirk im Königreich Sachsen und im späteren Freistaat Sachsen. Ihr Gebiet gehört heute zum Landkreis Bautzen in Sachsen. Von 1939 bis 1952 hieß der Verwaltungsbezirk Landkreis Bautzen. Sie hatte ihren Verwaltungssitz in Bautzen, wo auch der Sitz des Amtshauptmanns bzw. ab 1939 des Landrats war.
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Geschichte
Zusammenfassung
Kontext
Nach der Bildung der Kreisdirektion Bautzen im Jahre 1835 wurden noch im gleichen Jahr als Untergliederung die beiden Amtshauptmannschaften Bautzen und Löbau eingerichtet. 1874 wurden im Königreich Sachsen im Rahmen einer umfassenden Verwaltungsreform neue Kreishauptmannschaften und Amtshauptmannschaften eingerichtet. Aus den Gerichtsamtsbezirken Bautzen, Bischofswerda, Königswartha und Schirgiswalde wurde eine verkleinerte Amtshauptmannschaft Bautzen gebildet, während aus den Gerichtsamtsbezirken Kamenz, Königsbrück und Pulsnitz die neue Amtshauptmannschaft Kamenz entstand. Die sächsischen Amtshauptmannschaften waren hinsichtlich ihrer Funktion und Größe vergleichbar mit einem Landkreis.
1915 wurde die Stadt Bautzen zu einer bezirksfreien Stadt und schied aus der Amtshauptmannschaft aus. Nach der Zusammenlegung der Kreishauptmannschaften Bautzen und Dresden zur Kreishauptmannschaft Dresden/Bautzen im Jahr 1932 übernahm die Amtshauptmannschaft die Aufsicht über die sogenannte Wendenabteilung, deren Aufgabe die Überwachung des sorbischen gesellschaftlichen Lebens war. 1939 wurde die Amtshauptmannschaft Bautzen in Landkreis Bautzen umbenannt. Die Stadt Bautzen wurde 1946 wieder in den Landkreis eingegliedert. Der Landkreis bestand bis zur Gebietsreform von 1952 in der DDR fort und wurde dann unter anderem auf die neuen Kreise Bautzen und Bischofswerda aufgeteilt, die dem Bezirk Dresden zugeordnet wurden.
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Amtshauptleute und Landräte
- 1839 Christoph Curt von Egidy
- 1862–1883 Hermann von Salza und Lichtenau
- 1883–1891 Alfred von Boxberg
- 1892–1895 Christian Joseph von Zezschwitz
- 1895–1902 Karl Konstantin Hempel
- 1902–1906 Hans von Kirchbach
- 1906–1909 Oswald von Carlowitz
- 1909–1919 Walther Siegismund von Pflugk
- 1919–1922 Christoph Johannes Hempel
- 1922–1928 Hans Jungmann
- 1928–1938 Hans Sievert
- 1938–1945 Hermann Eckhardt
Geographie
Lage
Die Amtshauptmannschaft Bautzen lag im Zentrum der Kreishauptmannschaft Bautzen und wurde im Norden und Nordosten durch die zur preußischen Provinz Schlesien gehörenden Landkreise Hoyerswerda und Rothenburg, im Südosten durch die Amtshauptmannschaft Löbau, im Süden durch das Königreich Böhmen (Österreich-Ungarn) bzw. ab 1918 von der ČSR, im Südwesten durch die Amtshauptmannschaft Pirna der Kreishauptmannschaft Dresden und im Westen durch die Amtshauptmannschaft Kamenz begrenzt.

Die angrenzenden Gebiete finden sich in der Verwaltungsgliederung des Königreiches Sachsen.
Verwaltungsgliederung
Zum Verwaltungsgebiet gehörten 1910 die Städte Bautzen, Bischofswerda und Schirgiswalde sowie 253 Dörfer. Die Amtshauptmannschaft umfasste 1910 etwa 826,49 km² Fläche, in denen rund 136.600 Einwohner lebten.[2][3]
Einwohnerentwicklung
Von insgesamt 119.939 Einwohnern im Jahr 1900 waren 107.102 evangelisch (89,8 %) und 12.106 katholisch (10,1 %), letztere vor allem rund um Schirgiswalde und Radibor.[5]
Gemeinden
Zusammenfassung
Kontext
1910
Der Amtshauptmannschaft gehörten 1910 256 Kommunen, darunter 3 Städte und 253 Gemeinden, an. Einzelne selbständige Gutsbezirke waren gesondert aufgeführt, sind aber in den Einwohnerzahlen der umliegenden Gemeinden aufgeführt.[6]
1939
Gemeinden der Amtshauptmannschaft Bautzen mit mehr als 2.000 Einwohnern (Stand 1939):[4]
Die kreisfreie Stadt Bautzen hatte 1939 40.260 Einwohner.
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Literatur
- Thomas Klein (Hrsg.): Grundriß zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815–1945. Reihe B: Mitteldeutschland. Band. 14: Sachsen. Johann-Gottfried-Herder-Institut, Marburg/Lahn 1982, ISBN 3-87969-129-0, S. 278–279.
Weblinks
Commons: Amtshauptmannschaft Bautzen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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