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Arnegunde

Ehefrau des fränkischen Königs Chlothar I. Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Arnegunde
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Arnegunde (auch Aregunde, französisch Arégonde * um 515/520; † um 565/570) war eine Ehefrau des fränkischen Königs Chlothar I.

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Goldener Ring der Arnegunde mit Namensinschrift

Leben

Arnegunde war die Schwester von Chlothars erster Frau Ingund (auch Ingonde, Ingund, Ingunda oder (lateinisch) Ingundis) Tochter von König Baderic von Thüringen und Mutter von Chilperich I. Da Chilperich um 534 geboren wurde, wird Arnegundes Heirat auf ca. 533/534 datiert. Damals war Ingund noch am Leben.

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Scheibenfibelpaar aus dem Arnegundegrab
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Gürtel aus dem Arnegundegrab

Das Arnegundegrab

Im Jahr 1959 wurde in der Basilika Saint-Denis (in Saint-Denis bei Paris) ein Sarkophag mit der außerordentlich reichen, gut erhaltenen Bestattung einer Frau gefunden. Lange wurde angenommen, dass sie zum Zeitpunkt ihres Todes ungefähr 45 Jahre alt war, neuere Untersuchungen ihres Zahnschmelzes lassen aber darauf schließen, dass sie zum Todeszeitpunkt tatsächlich 61 Jahre alt war.[1]

Die Tote war mit einem Leinenhemd, einer knielangen Tunika und einem aufwändig verzierten knöchellangen Mantel aus Seide sowie Strümpfen, Schuhen und einem Schleier bekleidet. Über dem Kleid trug sie einen Gürtel mit aufwändiger Schnallengarnitur, den Mantel verschlossen zwei Scheibenfibeln und eine große Nadel auf der Brust. Ein am linken Daumen getragener goldener Ring mit der Inschrift ARNEGUNDIS REGINE ermöglichte die Identifikation der Toten.

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Zweifel an der Identifikation

An der Identifikation der Begrabenen mit der Gemahlin Chlothars ist in der Forschung gelegentlich gezweifelt worden. So seien die Tierstilverzierungen des Stils II einzelner Funde so spät anzusetzen, dass die Objekte nicht zur Zeit der Gemahlin Chlothars entstanden sein können. Es handele sich daher wohl um eine in den Schriftquellen nicht erwähnte spätere Königin gleichen Namens. Mittlerweile werden diese Funde jedoch aufgrund neuer Datierungen als besonders frühe Beispiele des Tierstils II gewertet, der sich am fränkischen Königshof niederschlug.

Literatur

  • Eugen Ewig: Die Namengebung bei den ältesten Frankenkönigen und im merowingischen Königshaus. In: Francia. Forschungen zur westeuropäischen Geschichte. Band 18, 1, 1991, ISSN 1867-6448, S. 21–69, hier S. 55f.
  • Albert France-Lanord, Michel Fleury: Das Grab der Arnegundis in Saint-Denis. In: Germania. Band 40, 1962, ISSN 0016-8874, S. 341–359.
  • Martin Last: Arnegunde-Grab. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde (RGA). 2. Auflage. Band 1, Walter de Gruyter, Berlin / New York 1973, ISBN 3-11-004489-7, S. 426–432.
  • Patrick Périn: Pour une révision de la datation de la tombe d'Arégonde, épouse de Clotaire Ier, découverte en 1959 dans la Basilique de Saint-Denis. In: Archéologie médiévale. Band 21, 1991, S. 22–50.
  • Alexandra Pesch: Fallstricke und Glatteis: Die germanische Tierornamentik In: Altertumskunde, Altertumswissenschaft, Kulturwissenschaft. Erträge und Perspektiven 2012 S. 633–688
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Commons: Arnegunde – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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