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Augignac

französische Gemeinde Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Schnelle Fakten

Augignac (Aussprache [oʒiˈɲak], okzitanisch Auginhac) ist eine französische Gemeinde mit 820 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2023) im Département Dordogne in der Region Nouvelle-Aquitaine. Sie gehört zum Arrondissement Nontron und zum Gemeindeverband Communauté de communes du Périgord Nontronnais. Die Einwohner werden als Augignacois und Augignacoises bezeichnet.

Die Gemeinde erhielt 2024 die Auszeichnung „Eine Blume“, die vom Conseil national des villes et villages fleuris (CNVVF) im Rahmen des jährlichen Wettbewerbs der blumengeschmückten Städte und Ortschaften verliehen wird.[1]

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Lagekarte von Augignac
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Geografie

Zusammenfassung
Kontext

Augignac liegt etwa acht Kilometer nordnordöstlich von Nontron und etwa 45 Kilometer nördlich von Périgueux in der Région naturelle des Nontronnais, Teil des touristisch benannten Périgord vert. Das Gemeindegebiet ist Teil des Regionalen Naturparks Périgord-Limousin.

Augignac wird von folgenden sechs Gemeinden umgeben:

Piégut-Pluviers
Saint-Estèphe Thumb Abjat-sur-Bandiat
Le Bourdeix Nontron Savignac-de-Nontron

Zum Gemeindegebiet von Augignac gehören folgende Weiler, Gehöfte, Mühlen, Schlösser und Geländepunkte: Bel-Air, Bois de Château Reynaud, Boudignac, Château Reynaud, Chez Pey, Clos Neuf, Étang des Merles, Étang Millau, Font de Pique, La Beaufarie, La Cornadelle, La Ferrière, La Franche, La Garde, La Petite Tavernerie, La Tavernerie, Lacour, Lafarge, Lapeyre, Laubanie, Le Clos des Landes, Le Clos Neuf, Le Fagnou, Le Ménichou, Le Moulin de Lapeyre, Le Moulin de Nebout, Le Moulin de Tignac, Le Point du Jour, Le Semis, Le Tupet, Les Brégères, Les Chadauds, Les Landes, Les Moutas, Les Petits Champs, Leygurat, Maine du Bost, Maison Neuve, Manzac, Nauvialle, Pouzol, Puy du Pin, Puybégout, Roc de Poperdu, Rochefoulée, Rochers de Rochezide, Roubardières und Tignac.

Der topographisch tiefste Punkt des Gemeindegebietes liegt mit 189 m am Flüsschen Bandiat beim Weiler Chez Baillot (bereits Savignac-de-Nontron) im Süden. Der höchste Punkt mit 306 m befindet sich in der Nähe von Laubanie an der Grenze zur Nachbargemeinde Piégut-Pluviers im Norden. Die absolute Höhendifferenz beträgt 117 Meter. Der Ortskern befindet sich auf etwa 275 m Meereshöhe.

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Bodenbedeckung in Augignac

Bodenbedeckung

Die Bodenbedeckung der Gemeinde Augignac schlüsselt sich im Jahr 2018 gemäß der europäischen Datenbank CORINE Land Cover (CLC) wie folgt auf:.[2]

  • Wälder – 55,1 %
  • heterogene landwirtschaftliche Nutzung – 38,6 %
  • Wiesen – 3,2 %
  • Bebaute Flächen – 3,1 %

Wälder und seminaturelle Lebensräume stehen mit 55,1 % eindeutig im Vordergrund und haben im Vergleich mit 1990 (53,7 %) sogar leicht zugenommen.

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Hydrographie

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Hydrographische Karte von Augignac

Die Südostgrenze des Gemeindegebiets zu Abjat-sur-Bandiat wird vom nach Südwesten entwässernden Bandiat gebildet, welcher dem Entwässerungsnetz der Charente angehört. Die Doue stellt im Nordwesten die Grenze zu Piégut-Pluviers und Saint-Estèphe. Sie fließt ebenfalls in südwestlicher Richtung zum Bandiat hin ab. Das Gemeindegebiet liegt folglich auf einem Höhenrücken zwischen den beiden genannten Flussläufen; dieser Höhenrücken wird allmählich gen Südsüdwest niedriger. Der Bandiat besitzt im Gemeindegebiet drei kleine rechtsseitige Nebenbäche, die nach Südosten drainieren. Die Doue nimmt linksseitig einen aus dem Weiler Puybegout kommenden Seitenast auf, der kurz vor seiner Mündung von rechts einen kleinen Zustrom erhält, welcher bei Le Moulin de Lapeyre und bei Le Moulin de Tignac rückgestaut wird.

Die Gesamtlänge des Entwässerungsnetzes beträgt 20 Kilometer.

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Geologie

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Geologische Karte von Augignac

Augignac liegt vollständig auf dem zum Grundgebirge des nordwestlichen Massif Central gehörenden Piégut-Pluviers-Granodiorit, der im Gemeindegebiet vorwiegend in seiner grobkörnigen Normalfazies (γ3M) ansteht. Beim Weiler Puybégout ist jedoch die grobkörnige Porphyrfazies (pγ3M) aufgeschlossen. Der Ortskern wird von einigen rosafarbenen, mehrere Kilometer aushaltenden Mikrogranitgängen (μγ) in NNW- und NNO-Richtung und auch mehreren Störungen in NW-, NNW- und N-Richtung durchzogen. Die mehr oder weniger senkrecht stehenden Gänge zeigen Mächtigkeiten im Dezimeter- bis hin zum Meterbereich.

Das sich erweiternde Bandiattal östlich vom Weiler Les Chadauds wird von holozänem Alluvium (Formation Fz) ausgefüllt.

Im äußersten Nordosten beim Weiler Laubanie wird der eigentliche Granodiorit von grusigen Alteriten (Formation A) maskiert.

Naturrisiken

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Risikokarte des Quellungs/Schrumpfungsverhältnisses von Tonmineralen in Böden für Augignac

Naturrisiken manifestieren sich in Augignac als

In den Jahren 1982, 1983, 1999, 2009 und 2018 kam es aufgrund erhöhter Niederschläge zu Überschwemmungen, größeren Bodenbewegungen und Rutschungen (insbesondere 1999).

Ein Dürrejahr war 2005. In diesem Jahr herrschte erhöhte Waldbrandgefahr.

Ein herausragendes Wintersturmereignis war das Sturmtief Martin im Dezember 1999, das enorme Schäden an den Wäldern und auch an der Infrastruktur hinterließ. Die Zerstörungen in den Wäldern sind selbst im Jahr 2025 noch zu erkennen.

Wie die Risikokarte zeigt, ist Augignac so gut wie nicht von der Gefahr durch Bodensetzungen betroffen. Eine Ausnahme bildet ein kleiner Zwickel (1,3 % des Gemeindegebiets) mit grusigen Alteriten im Nordosten beim Weiler Laubanie.

Die Erdbebengefahr ist als relativ niedrig einzustufen, am Westrand des Massif Central sind recht seltene Beben der Stärke 3 auf der Richterskala bekannt.

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Ökologie

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Schutzgebiete in Augignac

Schutzgebiete

Unter Naturschutz stehen das Bandiattal im Osten, der flussabwärtige Teil seiner beiden rechten Nebenflüsse, das Tal der Doue im Westen sowie der Unterlauf eines ihrer linken Nebenflüsse (siehe die rechts nebenstehende Karte). Diese Gebiete sind als kontinentale ZNIEFF-Naturzone des Typus 1 unter der Bezeichnung Vallées du réseau hydrographique du Bandiat ausgewiesen.

Die Flora besteht aus über 100 Pflanzenarten mit Großer Odermennig (Agrimonia procera) und Atlantisches Hasenglöckchen (Hyacinthoides non-scripta) als Indikatorpflanzen.

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Etymologie und Geschichte

Zusammenfassung
Kontext

In Augignac soll der nahegelegene Erdhügel „Terme de la Vigne“ die Überreste einer alten Burg aus dem 9. und 12. Jahrhundert bedecken, die die ersten Gebäude des Dorfes beherbergte. Berichten zufolge wurden dort unterirdische Gänge und Hohlräume entdeckt. Diese in den Boden gegrabenen oder in eine Felswand gehauenen Höhlen dienten als Schutz und verbanden manchmal Burgen. Das heutige Haus, einst Sitz des Lehens der Kastellanei von Piégut, wurde im 14. und 15. Jahrhundert an der Stelle dieser ursprünglichen Burg neu gebaut, von der nur noch ein unterer, tonnengewölbter Raum im Erdgeschoss erhalten ist. Das Feste Haus gehörte berühmten Familien aus dem Périgord, wie den Flamencs, den Chasteaus und später den Vandière de Vitracs.[3]

Es findet sich keine Erwähnung der Burg Leygurat in den Schriften. Der Name des Dorfes in der Form Auginhac erschien erstmals im Jahr 1315. Die Endungen -nhac und -gnac werden identisch ausgesprochen. Wenig später (1365) liefert ein Text die latinisierten Form Auguilhacum anstelle von Auguinhacum. Der Name hat seinen Ursprung im Namen einer Person Algeinus oder Adgennus, gefolgt von der Endung -iacum, das ein Anwesen bezeichnet. Es ist unklar, ob er germanischen oder gallischen Ursprungs ist. Die romanische Kirche aus dem 12. Jahrhundert zeigt, dass der Standort schon vor der erstmaligen Erwähnung besiedelt war.[4] 1793 hieß die Gemeinde nach Auginac, 1801 noch Augigniac.[5]

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Bevölkerungsentwicklung

Weitere Informationen Bevölkerungsentwicklung in Augignac, Jahr ...

Quellen: EHESS/Cassini bis 1999,[5] INSEE ab 2006[6]

Die Bevölkerungszahlen von Augignac waren bis 1975 rückläufig. Seitdem haben sie sich unter leichten Fluktuationen wieder stabilisiert.

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Bildung

Augignac verfügt über eine öffentliche Vor- und Grundschule (École primaire).[7]

Wirtschaft

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Erwerbstätigkeit

Im Jahre 2022 waren 347 Personen zwischen 15 und 64 Jahren in Augignac erwerbstätig, entsprechend 42,1 % der Gesamtbevölkerung der Gemeinde. Die Zahl der Arbeitslosen ist mit 35 im Jahr 2022 niedriger als im Jahr 2016 (49).[6]

Branchen und Betriebe

68 nicht-landwirtschaftliche Gewerbebetriebe waren im Jahr 2022 in Augignac wirtschaftlich aktiv:[6]

Weitere Informationen Branche, Anzahl ...

Das umsatzstärkste Unternehmen mit Sitz in der Gemeinde im Jahr 2023 war Hepta Asteria, ein Betrieb mit Aktivitäten von Holdinggesellschaften, mit einem Umsatz von 27.450 €.[8]

Das Unternehmen Sodopac, ein zu 100 % französischer Pantoffelhersteller und führend in der Branche, beschäftigte im Jahr 2024 51 Mitarbeiter in Augignac und produziert jährlich 500.000 Paar Hausschuhe.[9]

Landwirtschaft

Im Jahr 2020 lag die technisch-ökonomische Ausrichtung der Landwirtschaft der Gemeinde mit dem Fokus auf die Haltung von Schweinen und Geflügel.[10] Die Zahl der aktiven landwirtschaftlichen Betriebe in der Gemeinde sank von 38 bei der Landwirtschaftszählung von 1988 auf 21 im Jahr 2000, auf 14 im Jahr 2010 und erhöhte sich leicht auf 15 im Jahr 2020, insgesamt ein Rückgang von 61 % in 32 Jahren. Die landwirtschaftlich genutzte Fläche erhöhte sich von 633 Hektar im Jahre 1988 auf 659 Hektar im Jahre 2020. Die genutzte Fläche pro Betrieb stieg von 16,7 Hektar auf 43,9 Hektar.[11][12][13]

Bürgermeister

Bürgermeister von Augignac ist seit April 2014 Pierre Peyrazat. Er wurde im Mai 2020 von Bernard Bazinet abgelöst.

Präsidentschaftswahlen 2022

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Kontext
Weitere Informationen Kandidaten, Parteien ...

In den Präsidentschaftswahlen 2022 ging in Augignac Marine Le Pen als Siegerin hervor.

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Sehenswürdigkeiten

  • Die romanische Kirche Saint-Martial
  • Roc de Poperdu, ein Felsenchaos aus großen Granodioritblöcken.
  • Roche Eyside, Felsenchaos.
  • Roche de Pierre Tanche.
  • Burg Leygurat aus dem 13. Jahrhundert.

Verkehrsanbindung

Durch den Ortskern von Augignac verläuft in Nord-Süd-Richtung die zur Departementsstraße D 675 herabgestufte ehemalige Route nationale 675 von Contres (Loir-et-Cher) über Piégut-Pluviers nach Brantôme über Nontron. Lokale Landstraßen verbinden die Gemeinde mit weiteren Nachbargemeinden.

Fernwanderweg

Das Gemeindegebiet wird vom 1580 Kilometer langen Fernwanderweg GR 4 „vom Atlantik zum Mittelmeer“ von Royan nach Grasse durchquert.[15]

Einzelnachweise

Literatur

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