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August Henning
deutscher Buchhändler und Amateurmykologe Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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August Henning (* 5. Oktober 1867 in Nürnberg; † 22. Dezember 1929 ebenda) war ein deutscher Buchhändler und Amateurmykologe.

Leben
Zusammenfassung
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Er absolvierte zunächst eine Ausbildung in den Siemens-Schuckertwerken und schloss sich bereits in jungen Jahren der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung an, wobei er sich insbesondere für die Arbeiterbildung einsetzte. Da er aus dem Parteibetrieb allerdings nicht die erhoffte Genugtuung ziehen konnte, wandte er sich bald davon ab, gab seinen bisherige Arbeit auf und begann stattdessen eine Tätigkeit als Buchhändler.[1]
Durch seinen neuen Beruf und das damit verbundene Studium naturwissenschaftlicher Bücher interessierte sich Henning zunehmend für naturkundliche Themen. Inspiriert durch eine von Julius Rothmayr im Jahr 1910 in Nürnberg veranstaltete Pilzausstellung wandte er sich schließlich der Mykologie zu. Wenngleich er selbst in diesem Fachgebiet noch neu war, so besaß er doch das Talent, andere für das Thema zu begeistern und Netzwerke zwischen Gleichgesinnten zu knüpfen.[1] Er war der treibende Ideengeber hinter dem Nürnberger Verein für Pilzkunde, der als deutschlandweit erster seiner Art am 2. September 1910 gegründet wurde. Henning trug sich offiziell als erstes Mitglied ein[2] und leitete den Verein drei Jahre lang als Gründungsvorsitzender.[2] In dieser Funktion zeichnete er auch für die ab 1912 jährlich vom Verein organisierten Pilzausstellungen verantwortlich. Während des Ersten Weltkrieges arbeitete er „Berater und Pilzlehrer“[1] für die Auskunftstelle und die Pilzausstellungen der Naturhistorischen Gesellschaft Nürnberg.[1] Mit geringen finanziellen Mitteln und unter schwierigen wirtschaftlichen Verhältnissen rief er im Kriegsjahr 1917 die Zeitschrift Der Pilz- und Kräuterfreund (PuK; Untertitel: Illustrierte Monatsschrift für angewandte und wissenschaftliche Pilz- und Pflanzenkunde) ins Leben. Zielsetzung des monatlich erscheinenden Periodikums war es unter anderem, unter dem Eindruck des Steckrübenwinters die „fast verlorengegangenen Kenntnisse unserer Vorfahren von Wildkräutern und Wildgemüsen, von Heilpflanzen, von Pilzen und Beeren unserem Volke wieder nutzbar“[3] zu machen. Die Zeitschrift beinhaltete die beiden Abteilungen „Pilze“ sowie „Nutzpflanzen aus Wald und Flur“ und fungierte ab März 1919 (Jahrgang 2, Heft 9) auch als „offizielles Organ der Pilzvereine, Beratungsstellen und -Märkte Deutschlands“. Er betreute zwei Jahrgänge des Pilz- und Kräuterfreundes, ehe dieser die Verantwortung des Rembold-Verlages nach Heilbronn wechselte[4] und fortan bis 1922 von Georg Kropp herausgegeben wurde.[A 1] Am 10. Januar 1921 ernannte man Henning zum Ehrenvorsitzenden und Ehrenmitglied des von ihm mitgegründeten Vereins.
Seine letzten Lebensjahren waren für Henning entbehrungsreich. Die Buchhandlung hatte bereits sein Sohn übernommen und seine eigenen Ersparnisse waren im Zuge der Hyperinflation des Jahres 1923 entwertet worden. Er hielt noch einige Vorträge und sammelte und verkaufte Heilpflanzen zum Broterwerb.[1] Schließlich starb er Ende 1929 im Alter von 62 Jahren „in Not und Krankheit“.[5]
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Anmerkungen
- Die 1917 von August Henning begründete Zeitschrift Der Pilz- und Kräuterfreund wurde nach fünf Jahrgängen ab 1922 unter dem Namen Zeitschrift für Pilzkunde offizielles Organ der damals neuen Deutsche Gesellschaft für Pilzkunde. Im Jahr 1977 erfolgte die Umbenennung in Zeitschrift für Mykologie.
Einzelnachweise
Weblinks
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