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Bahnstrecke Lausanne–Biel/Bienne

Eisenbahnstrecke in der Schweiz Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Bahnstrecke Lausanne–Biel/Bienne
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Die Bahnstrecke Lausanne–Biel/Bienne ist eine Eisenbahnstrecke in der Schweiz, die von Lausanne entlang des Jurasüdfusses über Yverdon-les-BainsNeuenburg nach Biel/Bienne führt.

Weitere Informationen Lausanne–Biel/Bienne ...

Die Strecke befindet sich seit 1903 im Besitz der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) und ist ein Teil der Jurasüdfusslinie, eine wichtige Ost-West-Verbindung in der Schweiz. Wegen der kurvenreichen Strecke am Neuenburgersee wird die Jurasüdfusslinie mit Neigezügen befahren.

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Geschichte

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Bahnhof Yverdon-les-Bains, rechts ein Zug des schmalspurigen Chemin de fer Yverdon–Ste-Croix (YSteC), Aufnahme 2009
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Bahnhof Neuchâtel, Aufnahme 2009

Die Bahnstrecke Lausanne–Biel/Bienne wurde in mehreren Etappen verwirklicht. Der älteste Teilabschnitt ist die von der Compagnie de l’Ouest Suisse (OS) am 7. Mai 1855 eröffnete Strecke YverdonBussigny. Am 1. Juli 1855 folgte die Verlängerung von Bussigny nach Renens und am 5. Mai 1856 von Renens nach Lausanne. Am gleichen Tag wurde die Verbindungsschlaufe Bussigny–Morges in Betrieb genommen, die 1879 aufgehoben und am 23. Mai 1971 reaktiviert wurde. Am 7. November 1859 folgte das Teilstück Yverdon–Vaumarcus und am gleichen Tag eröffnete die Franco-Suisse (FS) die Fortsetzung von Vaumarcus nach Frienisberg, einem provisorischen Bahnhof und Hafen bei Le Landeron am Bielersee. Dank der am 1. August 1858 von der Schweizerischen Centralbahn (SCB) eröffneten kurzen Strecke vom Bahnhof Biel/Bienne nach Nidau entstand über den Seeweg eine Verbindung nach Frienisberg.

Als am 3. Dezember 1860 die Schweizerische Ostwestbahn (OWB) die Lücke entlang des Nordufers des Bielersees von Le Landeron nach Biel schloss, legte die SCB die kurze Strecke von Biel nach Nidau am 10. Dezember 1860 still. Durch den Lückenschluss im Dezember 1860 war es erstmals möglich, die Schweiz von Osten (St. Margrethen) nach Westen (Genf) ganz per Bahn zu durchqueren; wegen der verschiedenen Bahngesellschaften musste man einige Male umsteigen.

Am 14. Juli 1927 wurde der Rangierbahnhof Lausanne-Sébeillon mit Renens und am 1. Juli 1951 mit Lausanne verbunden. Beide Streckenabschnitte werden seit Betriebseröffnung elektrisch betrieben. 1969 ersetzten die SBB am Bielersee der Einspurabschnitt Tüscherz–Biel durch den Vingelztunnel. 1999 bis 2001 wurde das Nadelöhr zwischen Concise und Gorgier-St-Aubin am Neuenburgersee mit einer Ausbaustrecke saniert.

Mehrspurigkeit

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Mit dem Tunnel La Raisse wurde der Abschnitt Concise–Vaumarcus im Jahr 2000 zweispurig.
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ICN-Neigezug bei Essert-Pittet

Die ganze Strecke ist mehrspurig ausgebaut, ausser bei Ligerz, was bei Regionalverkehr zu Einschränkungen führt. Der Ausbau auf zwei Spuren zwischen Ligerz und Twann mit dem Ligerztunnel ist im Ausbauschritt 2025 des FABI-Projektes enthalten, dessen Finanzierung 2014 beschlossen wurde.

Der Ausbau auf Doppelspur war entlang des Neuenburger- und Bielersees aufwendig und erfolgt seit 1872.

Weitere Informationen Datum, Abschnitt ...

Elektrifizierung

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Der Güterverkehr spielt auf der Strecke Lausanne–Biel/Bienne wegen der geringeren Neigung als auf der Mittellandlinie eine wichtige Rolle. Güterzug mit Re 6/6 bei Essert-Pittet
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ICN bei der Vorbeifahrt am Schloss Grandson

1925 bis 1927 wurde die durchgehende Strecke in zwei Etappen elektrifiziert:

Weitere Informationen Datum, Abschnitt ...

Fahrplanfelder

Seit der Einführung des Taktfahrplans tragen die Eisenbahnlinien der Schweiz dreistellige Nummern, die von der Redaktion des Schweizerischen Kursbuchs bestimmt werden. Alle Züge des Abschnitts LausanneCossonay sind im Fahrplanfeld 202 und die gesamte Bahnstrecke im Feld 210 aufgeführt.

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Unfälle

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Am 22. März 1871 stiess infolge falscher Weichenstellung im Bahnhof Colombier der Franco-Suisse ein Militärextrazug mit Militärangehörigen, die zu der internierten Bourbaki-Armee gehörten, mit einem abgestellten Güterzug zusammen, der aus 22 Kohlewagen und einem Gepäckwagen bestand. Ein Zugführer sowie 22 Internierte starben, 72 Menschen wurden verletzt.[5] Dies war der bis dahin schwerste Eisenbahnunfall in der Schweiz.

Am 2. Oktober 1942 stiess ein Güterzug zwischen Tüscherz und Biel mit einem Personenzug zusammen. Elf Menschen starben, zehn wurden verletzt. Ein übermüdeter Lokomotivführer hatte das Haltsignal überfahren. Nach dem Unfall wurden schweizweit die Ausfahrsignale mit Integra-Signum ausgerüstet.

Am 8. Dezember 1978 starb bei Vaumarcus ein Lokomotivführer, der mit einem Güterzug auf einen vor einem Signal stehenden anderen Güterzug auffuhr. Es entstand grosser Sachschaden.[6] Aus zwei Wagen flossen rund 100 000 Liter flüssiges Bitumen aus und gelangten teilweise in den Neuenburgersee.[7]

Am 25. April 2015 entgleisten auf der Höhe des ehemaligen Bahnhofs Daillens die letzten sechs Wagen eines Güterzugs Basel RBLausanne-Triage. Mehrere Kesselwagen kippten nach etwa 500 Metern den Bahndamm hinunter. Aus einem der Wagen liefen gut 20 Tonnen konzentrierte Schwefelsäure aus und versickerten im Erdreich. Die Angestellten im nahe gelegenen Paketzentrum der Post wurden evakuiert. Gleise, Fahrleitungen und das Stellwerk in Daillens wurden stark beschädigt. Vor der Unfallstelle wurden eine Blattfeder und ein Radsatzlager gefunden, die offenbar vom drittletzten Wagen des Zuges stammten.[8][9]

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Einzelnachweise und Anmerkungen

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