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Bal Thackeray

indischer Politiker Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Bal Thackeray
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Bal Keshav Thackeray (Marathi बाळ केशव ठाकरे Bāḷ Keśav Ṭhākare [ˈbaːɭ ˈʈʰakəre]; * 23. Januar 1926 in Pune[1]; † 17. November 2012 in Mumbai[2]) war ein indischer Politiker. Er gründete 1966 die Shiv Sena, eine radikale hindu-nationalistische Partei, die vor allem im Bundesstaat Maharashtra aktiv ist, und führte sie bis zu seinem Tod.

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Bal Thackeray (2012)

Leben und politische Ansichten

Zusammenfassung
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In jungen Jahren war Thackeray als Karikaturist bei der englischsprachigen Tageszeitung Free Press Journal tätig. 1960 gründete er gemeinsam mit seinem Bruder das Journal Marmik. Am 19. Juni 1966 gründete er die Bewegung und spätere politische Partei Shiv Sena, deren Vorsitzender er bis zu seinem Tod blieb. Die Partei agierte vor allem gegen Immigranten aus Südindien nach Maharashtra und machte sich für die (Vor)Rechte einheimischer Maharatis stark. Dabei setzte sie bewusst auf Einschüchterung und Gewalttätigkeiten, die sich vor allem gegen südindische Inhaber kleiner Geschäfte bzw. Angestellte richteten. Shiv Sena führte Attacken auf Kinos, die südindische Filme zeigten, durch und skandierte beleidigende Parolen gegen Südinder. Später wandte sich die Partei auch gegen Gujaratis und die muslimische Minderheit. Als hinduistischer Nationalist wandte sich Thackeray gegen jede Form des islamischen Einflusses im Bundesstaat Maharashtra und insbesondere in Mumbai. Er bestritt, generell etwas gegen Muslime zu haben, meinte aber 2002 und 2008 in Interviews angesichts des islamistischen Terrorismus, dass auch Trupps von Hindu-Selbstmordattentätern gebildet werden sollten, um Indien zu beschützen. Hindus sollten sich über die Sprachgrenzen hinweg vereinigen, um ein „Hindustan für die Hindus“ zu schaffen. Der Islam im Land müsse „in die Knie gezungen werden“.[3][4]

Thackeray war ein bekennender Bewunderer Adolf Hitlers. Er räumte später ein, dass Hitler „sehr grausame und hässliche Dinge getan“ habe, aber lobte ihn als „Künstler“, als „Draufgänger“, „wundervollen Organisator und Redner“, der die „Magie“ und die „Macht gehabt habe, die Nation und die Massen mit sich zu ziehen“. Auch Indien benötige einen Diktator, der „wohlwollend, aber mit einer eisernen Hand“ regiere.[3]

Thackeray war mit Mina Thackeray verheiratet und hatte drei Kinder. Er lebte mit seiner Familie in Mumbai. Sein Sohn Uddhav Thackeray übernahm nach dem Tod des Vaters die Führung von Shiv Sena.

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Literatur

  • Julia M. Eckert: The Charisma of Direct Action. Power, Politics, and the Shiv Sena. Oxford: Oxford University Press, 2003.
  • Ray Thackeray: Bal Keshav Thackeray: A Photobiography, New Delhi: UBS Publishers and Distributors, 2005.
Commons: Bal Thackeray – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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