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Bernhard M. Baron

deutscher Kulturmanager Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Bernhard M. Baron
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Bernhard Michael Baron (meist Bernhard M. Baron; * 12. Mai 1947 in Luhe) ist ein deutscher Kulturmanager und Publizist.

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Bayer Staatsminister für Wissenschaft- und Kunstminister Bernd Sibler überreicht die Auszeichnung „Pro Meritis Scientiae et Litterarum“ am 17. Mai 2021 in München an Bernhard M. Baron
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Die Bayerische Staatsministerin für Europaangelegenheiten Emilia Müller überreicht am 17. Januar 2011 im großen Sitzungssaal der Regierung der Oberpfalz in Regensburg „dem authentischen Literaturvermittler“ Bernhard M. Baron „wegen seiner literaturhistorischen Verdienste“ das Bundesverdienstkreuz am Bande.
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Geburtshaus von Bernhard M. Baron in Luhe (weißer Punkt auf dem Dach)
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Bernhard M. Baron: Weiden in der Literaturgeographie. Eine Literaturgeschichte [= Weidner Heimatkundliche Arbeiten Nr. 21], Weiden i.d.OPf. 1992, 4. Auflage 2007
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Bernhard M. Baron, Buchmesse Leipzig (20. März 2010) als Talk-Gast am Stand der „Literaturstiftung Bayern“
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Leben

Zusammenfassung
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Familie und Jugend

Baron, zweiter Sohn des Polizeibeamten Alfons Baron (1905–1980) und der Schneidermeisterin Viktoria Baron (1907–1978), geborene Gottsmann (Tochter eines Gewerkschaftssekretärs), ist oberschlesischer Abstammung und Neffe des oberschlesischen Lyrikers und Sozialforschers Gerhart Baron (1904–1978).[1] In Luhe[2] und Altenstadt a. d. Waldnaab (Landkreis Neustadt an der Waldnaab) verbrachte Baron seine Kindheit und Jugendzeit. Er erwarb 1964 die Mittlere Reife an der Lobkowitz-Realschule in Neustadt a. d. Waldnaab und leistete von 1967 bis 1969 Wehrdienst bei der Luftwaffe (Fliegerhorst Landsberg/Lech und Radarstation Freising). Im Sommer 1968 beteiligte sich Baron am Einsatz der 1. Luftwaffendivision in Monthois (Departement Ardennes/Frankreich) zur Pflege und Instandsetzung des dortigen Deutschen Soldatenfriedhofs 1914–18 („Cimetiere Militaire Allemand“).[3]

Karriere

Bernhard M. Baron war als Verwaltungsbeamter an den Landratsämtern in Neustadt a. d. Waldnaab, Regensburg und Amberg tätig. Sein späteres Studium an der Bayerischen Beamtenfachhochschule (1973–1976) – jetzt: Hochschule für den öffentlichen Dienst – schloss Baron 1976 als Diplom-Verwaltungswirt (FH) ab. Er beteiligte sich erfolgreich an TV-Quiz-Sendungen des Bayerischen Fernsehens (BR), so 1983 bei Bayern, wo’s kaum einer kennt[4] und 1984 beim Bayern-Kini.[5] Anschließend war er bis Mai 2007 als Leiter des Kultur- und Tourismusbüros der Stadt Weiden i.d.Opf. tätig.

1984 initiierte Baron die bis heute stattfindende populäre Konzertreihe Weidener Sommer-Serenaden[6] im Max-Reger-Park. Im Jahr 1985 gründete Baron die überregionalen, jeweils thematisch unterschiedlich ausgerichteten Weidener Literaturtage,[7] die er bis 2007 organisierte, unter anderem mit den Schriftstellern Horst Mönnich, Max von der Grün, Erich Loest, Jiří Gruša,[8] Eda Kriseová,[9] Herbert Rosendorfer[10], Hellmuth Karasek[11] und Sandra Paretti. Sowie pflegte Baron intensiven und inspirierenden Kontakt zu den bildenden Künstlern Carlfriedrich Claus,[12] Carl-Heinz Westenburger,[13] Otto Herbert Hajek und Paul Schinner.

Von 1973 bis 2004 baute er ein privates Autoren- und Rezensions-Archiv der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur zu über 3000 Autoren auf, das er im März 2004 an das Kritische Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur übergab.

Bernhard M. Baron war Mitinitiator der Bayerischen Literaturtage (Literaturlandschaften Bayerns),[14] die seit 2004 im Turnus von zwei Jahren (ab 2010 als LITERATUR UPDATE)[15] veranstaltet werden. Seine langjährige Tätigkeit brachte ihm den Spitznamen „Kulturbaron“ ein.[16] Seit 1988 ist Baron Beirat der Münchner Literaturzeitschrift Literatur in Bayern. Seit 2012 ist Baron Mitarbeiter/Autor des Literaturportals Bayern[17] (der Bayer. Staatsbibliothek München). Seit Mai 2007 ist Baron Ehrenmitglied im „Heimatring Weiden“, dem Dachverband aller kultur-, heimat- und brauchtumspflegenden Verbände in Weiden i.d.OPf.,[18] seit November 2013 Ehrenmitglied im Oberpfälzer Kunstverein (OKV)[19] Weiden i. d. OPf.[20]

Die Person Barons erscheint verschiedentlich in literarischen Werken: Hansjörg Martin nennt in seinem Kurz-Krimi Mörder erben nicht (1993)[21] den ermittelnden Kriminalkommissar „Bernhard Norab“ (= Ananym für „Baron“). Die Augsburger Lyrikerin Heide von Horix-Schwesinger widmete dem „homo litteratus“ (lateinisch für „Gelehrter“[22]) das Gedicht Wörtertage (2001).[23] Wolf Peter Schnetz skizziert den „Literaturbaron und Kulturbyroler von Weiden“ in seinem Regensburg-Roman Im Jahr der Sphinx. Rückkehr in die Stadt am Strom (2003).[24] Friedrich Brandl erwähnt ihn in seinem Gedicht Begegnungen (2007).[25] Im Kriminalroman Der König von Weiden (2016) von Raimund A. Mader agiert er als erzählender Literat und Feingeist „Robert Maria Graf“.[26]

Privatleben

Bernhard M. Baron ist verheiratet und Vater von drei Söhnen mit sieben Enkelkindern. Er lebte seit 2007 abwechselnd auf Malta und in der bayerischen Oberpfalz,[27] seit 2019 in Niederbayern.[28]

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Veröffentlichungen

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Auszeichnungen

Literatur

  • Stefan Wirner: Bernhard M. Baron wird 70. Literaturdetektiv auf Malta. In: Der neue Tag (Weiden i.d.OPf.), Kultur und Magazin, Nr. 109 vom 12. Mai 2017, S. 39 (online).
  • Hannes S. Macher: Der „Literaturbaron“ der Oberpfalz. Zum 70. Geburtstag des Literatur in Bayern – Redaktionsmitglieds Bernhard M. Baron, in: LITERATUR IN BAYERN. Kulturzeitschrift, hrsg. von Gerd Holzheimer, München, Nr. 128/Juni 2017, ISSN 0178-6857, S. 37.
  • Wolfsmehl: Ein Leben für die Literatur. Der Weidener „Kultur-Baron“ wird heute 75. in: Homepage des Literaturportals Bayern(der Bayer. Staatsbibliothek München), Journal vom 12. Mai 2022 (online)
  • Joanna Rostropowicz: Bernhard M. Baron. Unser „geistiger Landsmann“ in der Oberpfalz. In: Eichendorff-Hefte. Geschichte-Kultur-Literatur, in der Reihe Editio Silesia, Nr. 79-Sommer 2022, hrsg. Vom Oberschlesischen Eichendorff-Kultur-und-Begegnungszentrum in Lubowitz/Lubowice (Polen), ISSN 1730-4873, S. 30–33.
  • Hermann Unterstöger: Zum Beispiel Weiden/OPf. / Die kleinen Schritte des roten Barons. In: Süddeutsche Zeitung. Nr. 43, 21. Februar 1987, S. 16.
  • Christa Schmitt, Weder Weimar noch Tübingen, aber Weiden [= Folge 7 der Serie „Literarische Initiativen“], In: Der Literat. Fachzeitschrift für Literatur und Kunst, Bad Soden, September 1992.
  • Stefan Zarges, Pferdewechsel in Weiden [=Rezension zu Bernhard M. Barons: Weiden in der Literaturgeographie. Eine Literaturgeschichte], In: Konturen. Magazin für Sprache, Literatur und Landschaft Nr. 1/1993, Ismaning/München 1993.
  • Adalbert Busl, Eberhard Dünninger, Dietz-Rüdiger Moser u. a.: Der Kulturbaron. Festgabe für Bernhard M. Baron zum 50. Geburtstag am 12. Mai 1997. München 1997, hrsg. vom Institut für Bayerische Literaturgeschichte der Ludwig-Maximilians-Universität München i. V. mit der Vereinigung der Freunde Bayerischer Literatur e. V. München.
  • Eberhard Dünninger: Ein Ort der Literatur. Laudatio für Bernhard M. Baron. In: Bayerische Akademie der Schönen Künste (München): Jahrbuch 10. 1996, ISBN 3-923657-55-2, S. 335–340.
  • Horst Hanske: Der Kulturbaron aus Weiden. Oberpfälzer archiviert seit 32 Jahren Informationen über deutschsprachige Autoren. In: Süddeutsche Zeitung. Nr. 28 (BN), 2. Februar 2002, S. 60.
  • Manfred Stuber, Bernhard M. Baron: Der Pedant und seine V-Männer. Weidens Kulturamtsleiter sammelt seit 30 Jahren Buch-Rezensionen. Seine Akten gehen in die Forschung ein, In: Mittelbayerische Zeitung (Regensburg), Bayern/Oberpfalz, v. 19. Januar 2004.
  • Reinhold Willfurth: Der rastlose Autor auf der magischen Insel. Bernhard M. Baron ist Malta und seiner sagenhaften Geschichte seit Jahren verfallen, In: Mittelbayerische Zeitung (Regensburg), vom 21. April 2006, Kultur.
  • Friedrich Brandl, 20. Weidener Literaturtage. Ein Gespräch mit dem Gründer und Organisator Bernhard M. Baron. In: lichtung. ostbayerisches magazin. Nr. 3/Juli 2004, Viechtach 2004, S. 16–17.
  • Harald Mohr: Neues vom Literaturdetektiv. Vierte Auflage. der „Literaturgeographie“ von Bernhard M. Baron. In: Oberpfälzer Wochenzeitung. (Weiden i.d.OPf.), 17. Woche, 25. April 2007.
  • Clemens Fütterer, Ein sinnenfroher Autodidakt nimmt Abschied. Der “Vater” der Weidener Literaturtage, Bernhard M. Baron, feiert 60. Geburtstag und geht in Vorruhestand, In: Der neue Tag (Weiden i.d.OPf.), Kultur, vom 11. Mai 2007.
  • Anastasia Poscharsky-Ziegler: Der Bücher-Baron geht nach Malta. In: Literatur in Bayern. Nr. 88/89, Juni–September 2007, ISSN 0178-6857, S. 78/79.
  • Barbara Piatti: Die Geographie der Literatur. Schauplätze, Handlungsräume, Raumphantasien, Göttingen 2008, ISBN 978-3-8353-0329-4, S. 18.
  • Bundesverdienstkreuz für Bernhard M. Baron. Laudatio. In: Schlesischer Kulturspiegel. Nr. 1/11 (46. Jg.), Stiftung Kulturwerk Schlesien, Würzburg 2011, S. 8, ISSN 1437-5095.
  • Evi Wagner, (Reportage) Oberpfälzer auf Malta: Die Heimat hat man immer in sich. In: LEO. [Weiden] i. K. mit hugo. Das Magazin. hg. vom Medienhaus DER NEUE TAG, Ausgabe 06/Juni 2015, S. 22–25.
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Commons: Bernhard M. Baron – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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