Top-Fragen
Zeitleiste
Chat
Kontext

Blons

Gemeinde im Bezirk Bludenz, Vorarlberg Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Blons
Remove ads

Blons ist eine Gemeinde im Großen Walsertal in Österreich in Vorarlberg im Bezirk Bludenz mit 351 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2025). Diese wurde nach dem gleichnamigen Dorf benannt, der der Hauptort ist und in dem sich die Gemeindeverwaltung befindet.

Schnelle Fakten Wappen, Österreichkarte ...
Remove ads

Geografie

Blons liegt auf der Nordseite des Großen Walsertals. Die Grenze im Süden bildet die Lutz, im Osten der Ladritschbach, im Westen der Rüffibach und der Höhenrücken zwischen Rüffibach und Mühletobel. Von der Lutz, deren tiefster Punkt in der Gemeinde etwa 700 Meter hoch liegt, steigt das Land nach Norden bis auf knapp 2000 Meter an. Die höchsten Berge sind die Löffelspitze mit 1962 Meter Höhe im Nordwesten und das Pfrondhorn mit 1949 Meter im Norden.

Die Gemeinde hat eine Fläche von fünfzehn Quadratkilometer. Davon sind siebzehn Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche, 44 Prozent Wald und 32 Prozent Almen.[1]

Gemeindegliederung

Es existieren keine weiteren Katastralgemeinden in Blons.

Ortsteile der Gemeinde sind:

  • Blons
  • Oberblons
  • Valentschina
  • Walkenbach
Thumb
Panorama von Blons und dem Großen Walsertal (Blick von Raggal) im November 2011

Nachbargemeinden

Laterns (FK) Damüls (B)
St. Gerold Thumb Fontanella
Raggal Sonntag
Remove ads

Geschichte

Zusammenfassung
Kontext

Die Erstbesiedlung erfolgte im 11. oder im 12. Jahrhundert durch Rätoromanen. Im 14. Jahrhundert verdrängten deutschsprechende Walser die romanische Bevölkerung. Die herrschenden Habsburger regierten die Orte in Vorarlberg wechselnd von Tirol und Vorderösterreich (Freiburg im Breisgau) aus. Von 1805 bis 1814 gehörte der Ort zu Bayern, dann wieder zu Österreich.

Zum Bundesland Vorarlberg gehört Blons seit dessen Gründung 1861. Der Ort war von 1945 bis 1955 Teil der französischen Besatzungszone in Österreich.

Lawinenwinter 1954

Zwischen dem 10. und 12. Januar 1954 gingen in Blons 13 Lawinen ab, die 57 Menschen das Leben kosteten. Ein Denkmal von Eugen Jussel erinnert heute noch daran. Die Opfer wurden in einem Gemeinschaftsgrab beim Kirchhof bestattet.

Frühere verheerende Lawinen gingen in den Jahren 1497, 1689, 1717, 1806, 1808 und 1853 in Blons nieder.

Bevölkerungsentwicklung

Blons: Einwohnerzahlen von 1869 bis 2025
Jahr  Einwohner
1869
 
335
1880
 
323
1890
 
285
1900
 
302
1910
 
313
1923
 
350
1934
 
380
1939
 
384
1951
 
385
1961
 
249
1971
 
297
1981
 
302
1991
 
318
2001
 
335
2011
 
323
2021
 
342
2025
 
351
Quelle(n): Statistik Austria, Gebietsstand 1.1.2021

Zwischen 1951 und 1961 verlor Blons mehr als ein Drittel seiner Einwohner. Auch nach 1991 war die Wanderungsbilanz negativ. Bis 2001 konnte dies durch eine stark positive Geburtenbilanz ausgeglichen werden. Der Anteil nicht österreichischer Staatsbürger lag Ende 2002 bei 5,2 Prozent und 2018 bei 13,2 Prozent. Davon kam etwa die Hälfte aus Asien und ein Drittel aus EU-Staaten.[2] Von 2001 bis 2011 nahm die Abwanderung zu, sodass es trotz positiver Geburtenbilanz zu einer Abnahme der Bevölkerungszahl kam.[3] Danach stieg sie wieder.

Remove ads

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Thumb
Pfarrkirche Blons
  • Katholische Pfarrkirche Blons Unsere Liebe Frau Unbefleckte Empfängnis
  • Lawinendokumentationszentrum zur Lawinenkatastrophe in Blons
  • Puppenmuseum Blons – Spielzeuge und Kinderbücher von 1860 bis 1960

Wirtschaft und Infrastruktur

Es gibt in Blons insgesamt 40 Unternehmen mit 43 Arbeitsstätten (Stand 2020).In diesen Arbeitsstätten sind insgesamt 99 Arbeitnehmer beschäftigt. Blons verfügt über ein Glasfasernetz,[4] das etwa 70 Haushalte mit FTTH erschließt.

Im Ort gibt es einen Dorfladen, in dem man Lebensmittel und regionale Produkte aus dem Großen Walsertal kaufen kann. Außerdem gibt es eine Arztpraxis[5], die die medizinische Versorgung der Einwohner abdeckt.

Blons verfügt über einen Kindergarten, eine Volksschule[6] sowie eine Mittelschule[7] mit (Stand 2023/24) 163 Schüler.

Remove ads

Politik

Zusammenfassung
Kontext

Gemeindevertretung

Thumb
Gemeindezentrum Blons

In Vorarlberg wählen die Bürger alle fünf Jahre die Mitglieder der Gemeindevertretung durch Ankreuzen eines Listen-Wahlvorschlages bzw. durch Mehrheitswahl wenn kein Listenvorschlag vorliegt.[8] Weiters den Bürgermeister durch Ankreuzen eines Wahlvorschlages.

Die Gemeindevertretung wählt in der konstituierenden Sitzung aus ihrer Mitte – sofern keine Wahl durch die Bürger zustande kam – gemäß § 61 Gemeindegesetz[9] einen Bürgermeister und dann einen mindestens dreiköpfigen Gemeindevorstand. Die Zahl dieser „Gemeinderäte“ darf aber gemäß § 55 den vierten Teil der Zahl der Gemeindevertreter nicht übersteigen.

Der Bürgermeister führt den Vorsitz bei den generell öffentlichen Sitzungen der Gemeindevertretung, in denen kommunale Belange besprochen und Beschlüsse gefasst werden. Beobachter haben kein Mitspracherecht und kein Stimmrecht. Die Gemeindevertretung kann nach Bedarf Ausschüsse bestellen. Sitzungen des Gemeindevorstandes und der Ausschüsse sind nicht öffentlich.

Sitzverteilung nach den Wahlen

Bürgermeister

  • 1945–1950 Otto Schnetzer[19]
  • 1950–1955 Josef Jenny[19]
  • 1955–1959 Josef Bischof[19]
  • 1959–1962 Jakob Schäfer[19]
  • 1962–1971 Josef Jenny[19]
  • 1971–1985 Josef Bickel[19]
  • 1985–2000 Erich Türtscher[19]
  • 2000–2004 Otmar Ganahl[19]
  • 2004–2021 Stefan Bachmann[19][20]
  • seit 2021 Erich Kaufmann[21]

Wappen

Der Gemeinde wurde 1969 folgendes Wappen verliehen: Im schräg geteilten Schild im oberen blauen Feld ein fünfzackiger silberner Walliserstern, im unteren silbernen Feld eine grüne Tanne in der Form einer alten Hausmarke.[22]

Remove ads

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

  • Martin von Lorenz (1748–1828), geadelter kaiserlicher Staatsrat für kirchliche Belange und Unterricht, Rektor der Universität Wien und Schöpfer der österreichischen Schulreform von 1804
  • Johann Müller (1868–1949), Pfarrer und Schipionier am Tannberg, Direktor der Wohltätigkeitsanstalt Valduna (1903–1938)
Commons: Blons – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Loading related searches...

Wikiwand - on

Seamless Wikipedia browsing. On steroids.

Remove ads