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Bozner Chronik

in deutsch abgefasst Aufzeichnungen über die Grschichte Geschichte von Bozen und Umgegend Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Bozner Chronik
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Die sogenannte Bozner Chronik ist eine in deutscher Sprache abgefasste annalistische Aufzeichnung über geschichtliche Ereignisse von Bozen und der Tiroler Region, aber auch aus dem weiteren mitteleuropäischen Kontext, welche vermutlich in Bozen in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts aufgezeichnet wurde.

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Die an der Innsbrucker Universitätsbibliothek verwahrte Abschrift der Bozner Chronik, Hs. 502, fol. 1r, frühes 16. Jahrhundert

Die Chronik aus der Feder eines anonymen Verfassers umfasst den Zeitraum von 1018 bis 1335 (mit Fortsetzungen bis 1366 bzw. 1443) und berichtet über zentrale überregionale sowie örtliche historische Vorkommnisse, wie etwa die Rekonziliation zahlreicher Bozner Kirchen, wie etwa der ehemaligen St. Nikolauskirche, im Jahr 1180 durch Bischof Salomo von Trient im Kontext der Neugründung der städtischen Marktsiedlung von Bozen in spätstaufischer Zeit.[1] Die Bozner Chronik dokumentiert auch extreme Natureignisse wie beispielsweise eine Heuschreckenplage im Jahr 1338, die Bozen und das Überetsch heimgesucht habe, und ein Erdbeben im Jahr 1348.[2] Auch Bozner zwei Stadtbrände von 1223 und 1443 werden erwähnt, wobei von letzterem auch im Urbar der Marienpfarrkirche Bozen mit präziseren zeitlichen und inhaltlichen Angaben berichtet wird.[3]

Als Verfasser werden in der Literatur u. a. vermutet ein städtischer Bozner „Finanzbeamter“, Conradus scriptor de Wangergasse, Abt Heinrich des Augustinerchorrenstifts in der Bozner Au oder Engel, purger zu Boczen.[4]

Im Jahr 1518 ließ Kardinal Bernhard von Cles, Bischof von Trient, einen die Trienter Verhältnisse betreffenden Auszug unter dem Titel Ain alte cronica, die fil auch unsers stift betrift, die wier zue Potzen aus gar ain altem puech haben lassen ziehen herstellen.

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Inhaltsübersicht

Zusammenfassung
Kontext

Die folgende Auflistung der in der Chronik erwähnten bzw. beschriebenen Ereignisse richtet sich nach Masser-Vucetich, Neuhauser und Riedmann und folgt Cod. 502 (s. Lit. und Überl.).

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Handschriftliche Überlieferung

Literatur

  • Karl Ausserer: Die ‚Bozner Chronik‘ und ihre Nachrichten zur Geschichte der Stadt Bozen. In: Der Schlern 3, 1922, S. 387–393. (online)
  • Josef Riedmann: Bozner Chronik. In: Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon 1 (1978), Sp. 977–978.
  • Bruno Mahlknecht: Die sogenannte „Bozner Chronik“ aus dem 14. Jahrhundert. In: Der Schlern 71, 1997, S. 372–381, 555–560, 583–592.
  • Josef Riedmann: Die sogenannte Bozner Chronik aus der Mitte des 14. Jahrhunderts als Geschichtsquelle. In: Stadtarchiv Bozen (Hrsg.): Bozen von den Grafen von Tirol bis zu den Habsburgern. Bozen 1999, ISBN 88-7014-986-2, S. 11–27.
  • Sigune Masser-Vuketich: Die Bozner Chronik. Regionalgeschehen und Weltereignis in lokaler Wahrnehmung. Textausgabe und Kommentar. Phil. Diss., Universität Innsbruck 2004.
  • Monika Schulz: Bozner Chronik. In: Encyclopedia of the Medieval Chronicle. Edited by Graeme Dunphy, Cristian Bratu. 11. April 2020 (doi:10.1163/2213-2139_emc_SIM_00358)

Einzelnachweise

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