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Christian Haake

deutscher Künstler Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Christian Haake (* 1969 in Bremerhaven) ist ein deutscher Bildhauer und Maler.

Werdegang

Haake studierte von 2003 bis 2008 Freie Kunst an der Hochschule für Künste Bremen bei Yuji Takeoka, bei dem er 2009 seinen Abschluss als Meisterschüler machte. Zuvor studierte er Kunstwissenschaft und Philosophie an der Universität Bremen und ist als Filmvorführer an den Bremer Filmkunsttheatern tätig gewesen.

Von 2013 bis 2014 hatte er eine Gastprofessur für Bildhauerei an der Hochschule für Künste Bremen inne.

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Werk

Zusammenfassung
Kontext

Das Werk von Christian Haake ist an den Schnittstellen von Malerei, Skulptur und Installation angesiedelt. Ausgangspunkte seiner Arbeiten sind Architekturen und Räume, die er als Fragmente variiert und mit deren Größe und Ausschnitt er experimentiert. In seinen „Wirklichkeitsspielen“[1] interessiert ihn die Beziehung architektonischer Formen zu individuellen und kollektiven Erinnerungen und Imaginationen.[2]

Haakes frühe Arbeiten sind primär skulptural und konzeptionell. Verschiebungen von Perspektive und Maßstab spiele eine wichtige Rolle in den mit akribischer Detailliertheit angefertigten Modellen und Miniaturen.[3] Diese baut er ohne Vorlagen aus der eigenen Erinnerung nach.[4] Als somit unweigerlich fehlerhafte Annäherungen an deren reales Aussehen stellen sie jedoch im Ergebnis ein glaubwürdigeres Bild von Wirklichkeit dar. Es geht um das Verhältnis von Wirklichkeit, Wahrnehmung und erinnertem Bild.[5]

Diese Fragen verhandelt Haake auch in Einbauten wie den Passagen[6] sowie der Werkgruppe der Diaoramen und Displays. Als teilweise dreidimensionale Rahmungen für abstrakte Malerei geht es immer auch Möglichkeiten des Bildraums. Erinnerungen und Assoziationen zu Urbanität und Leerstand[7] sowie an Kino, Werbung und vergleichbare Versprechungen werden abgerufen. Verführung, (Ent)täuschungen und Wertigkeiten der Warenwelt[8] aber auch Experimente mit Erwartung und Wahrnehmung[9] als solcher prägen seine konzeptionellen Arbeiten. Neben Raum, Erinnerung und Imagination sind auch Fragen nach Zeitlichkeit, die Illusion von Beständigkeit[10] und die Fragilität von Glaubwürdigkeit[11] zentrale Stichworte in Christian Haakes Werk.

In seinen jüngeren Arbeiten ist eine zunehmende Reduktion und Abstraktion zu beobachten. Die genannten Themen und Motive seines Oeuvres finden sich auch darin in verschiedenen Variationen wieder. Das Malerische und Zeichnerische rücken stärker in den Vordergrund, obwohl die Werke leinwandlos auf Holzplatten entstehen und die Formfindung teilweise mit industriellen Verfahren erfolgt.[12] So funktionieren Haakes reliefartige Tafelbilder als Bild und Skulptur.[13] Als „Denkbilder der flüchtigen Moderne“[12] machen sie Spannungsverhältnisse der Gegenwart sichtbar und unterwandern, inhaltlich und formal, technische Beschleunigung, ökonomisches Wachstum und Selbstoptimierung.[12] Über die primäre Verwendung von Weißtönen, deren Symbolik und psychologischer Gehalt eine Vielzahl von gegensätzlichen Bedeutungen umfassen[14], arbeitet Haake mit der Dialektik des Weiß – die Arbeiten erscheinen „leer und voll im gleichen Augenblick“.[15]

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Ausstellungen (Auswahl)

Auszeichnungen und Preise

  • 2020: Stipendium Neustart Kultur der Bundesregierung
  • 2011: Arbeitsstipendium der Stiftung Kunstfonds Bonn
  • 2010: Paula-Modersohn-Becker-Preis, Worpswede
  • 2009: Karin Hollweg Preis / Preis des Förderkreises der HFK Bremen
  • 2007: Bremer Förderpreis für Bildende Kunst, Bremen

Literatur

  • Annett Reckert: Sunset. Ein Hoch auf die sinkende Sonne. In: Kunsthalle Bremen/Dies. (Hrsg.): Sunset. Ein Hoch auf die sinkende Sonne. Hatje Cantz, Berlin 2022, S. 209–210.
  • Andreas Kreul: Christian Haake. In: Andreas Kreul/Patrycja de Bieberstein Ilgner (Hrsg.): Karin und Uwe Hollweg Stiftung – 50 Jahre sammeln. Hatje Cantz Verlag 2022.
  • Annett Reckert, Städtische Galerie Delmenhorst (Hrsg.): Christian Haake. fluid. Delmenhorst 2018.
  • Stephan Berg: Christian Haake. In: Eva Schmidt (Hrsg.): Was Modelle können. Snoeck Verlagsgesellschaft mbH, Köln 2014, 110–111.
  • Peter Friese (Hrsg.): Christian Haake. Nachbilder. Kunstverein Ruhr. Salon Verlag, Köln 2013.
  • Rainer Beßling: Christian Haake. In: Dr. Detlef Bluemler (Hrsg.): Künstler. Kritisches Lexikon der Gegenwartskunst. Der Kunsthandel Verlag GmbH, 2013.
  • Stephan Berg/Volker Adolphs: Christian Haake. In: Dies. (Hrsg.): HEIMsuchung Unsichere Räume in der Kunst der Gegenwart. Uncanny Spaces in Contemporary Art. Wienand Verlag, Köln 2013, S. 145–146.
  • Rainer Unruh: Christian Haake. In: Kunstforum International (Hrsg.): Die heilige Macht der Sammler. Nr. 209, 2011, S. 333–334.
  • Janneke de Vries, GAK Gesellschaft für Aktuelle Kunst (Hrsg.): Christian Haake. White Elephant. DISTANZ Verlag, Berlin 2011
  • Rainer Beßling: Christian Haake. In: Ernst Purk (Hrsg.): Artist Kunstmagazin. Nr. 80, 2009, S. 35 ff.
  • Hainrich Staake (Hrsg.): Christian Haake. Camere. Rasch Druckerei und Verlag, Bramsche 2010.
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Einzelnachweise

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