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Compiler-Anweisung

Steueranweisungen im Quelltext für den Compiler Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Eine Compiler-Anweisung (englisch compiler directive oder pragma) ist eine in den Quelltext eingefügte Steueranweisung für den Compiler. Der Umfang und die Syntax von Compiler-Anweisungen sind von der Programmiersprache und teilweise auch vom gewählten Compiler abhängig.

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Beispiele

Zusammenfassung
Kontext

In der Programmiersprache Algol 68 werden Compiler-Direktiven zwischen pr und pr oder zwischen pragmat und pragmat eingeschlossen.[1] Dies ist der Ursprung des Begriffs Pragmat.

C-Compiler verwenden einen C-Präprozessor, der Compiler-Direktiven interpretiert.[2] Beispielsweise weist #include <foo.h> den Präprozessor an, den Inhalt der Datei foo.h an dieser Stelle im Quelltext einzufügen.[3] Mit der Anweisung #pragma eigenschaft wird eine Eigenschaft dem Compiler angezeigt. Ein Beispiel für eine Eigenschaft ist die Annotation eines parallelisierbaren Code-Blocks, falls der C-Compiler den OpenMP-Standard unterstützt:

#pragma omp parallel for reduction(+:c)
 for (int i = 0; i < length; ++i)
     c += a[i]*b[i];

In der Programmiersprache Pascal werden Compiler-Direktiven als spezielle Kommentare definiert. Kommentare, deren erstes Zeichen ein $ ist, werden als Direktive interpretiert. Beispielsweise schaltet {$Q+} die Codegenerierung von Indexüberprüfungen von Arrayzugriffen ein.

In der Programmiersprache Ada werden Compiler-Direktiven durch das Schlüsselwort pragma eingeleitet. So wird z. B. mit pragma OPTIMIZE(TIME); die Programmoptimierung gesteuert.

Der Haskell-Compiler GHC unterstützt das Setzen von Kommandozeilen-Optionen auch in der Quelltextdatei über Compiler-Direktiven. Ein Beispiel ist die Aktivierung von ghc-Haskell-Spracherweiterungen, die mit der Direktive {-# OPTIONS_GHC -fglasgow-exts #-} angefordert wird.

In der SAP-Programmiersprache ABAP werden Pragmas verwendet, um Warnungen verschiedener Prüfwerkzeuge auszublenden.[4] Der Programmierer erklärt damit, dass er die betreffende Syntax bewusst verwendet und den konkreten Einsatz auf Unbedenklichkeit geprüft hat. So können etwa performance-kritische Anweisungen hingenommen werden, wenn im konkreten Einsatzzweck keine langen Laufzeiten zu erwarten sind oder aber bewusst toleriert werden können.

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Einzelnachweise

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