Top-Fragen
Zeitleiste
Chat
Kontext
SAP
deutscher Softwarehersteller Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Remove ads
SAP ist ein global tätiger deutscher Softwarekonzern mit Sitz in Walldorf, dessen Muttergesellschaft SAP SE im DAX notiert ist. Mit einer Marktkapitalisierung von rund 350 Milliarden Dollar gehört es 2025 zu den 30 wertvollsten börsennotierten Unternehmen der Welt.[3]
Tätigkeitsschwerpunkt ist die Entwicklung von Software zur Abwicklung sämtlicher Geschäftsprozesse eines Unternehmens wie Buchführung, Controlling, Vertrieb, Einkauf, Produktion, Lagerhaltung, Transport und Personalwesen.
SAP engagiert sich außerdem im Finanzbereich, im Datawarehousing, im Cloud Computing und bietet eigene Datenbanklösungen an.
Remove ads
Geschichte
Zusammenfassung
Kontext
Gründungsphase 1972–1981
Fünf ehemalige Mitarbeiter der IBM (Claus Wellenreuther, Hans-Werner Hector, Klaus Tschira, Dietmar Hopp und Hasso Plattner) gründeten im April 1972[4] in Weinheim die Gesellschaft bürgerlichen Rechts Systemanalyse Programmentwicklung,[5] deren Name später zu „SAP“ zusammengezogen wurde.[6] Das Kürzel stand für „Systeme, Anwendungen und Produkte in der Datenverarbeitung“.[7]
Sie entwickelten Programme, die Lohnabrechnung und Buchhaltung per Großrechner ermöglichten. Statt die Daten mechanisch auf Lochkarten zu speichern, wie bei ihrem Ex-Arbeitgeber IBM, setzten sie auf den Dialog online per Bildschirm/Tastatur. Daher bezeichneten sie ihre Software als Realtime (Echtzeit)-System. Aus diesem Grund fand sich auch bis in die späten 1990er Jahre immer ein R im Namen der Produkte. Die erste Version der Software entstand dabei im Rechenzentrum des ersten Kunden, dem Nylonfaserwerk der Imperial Chemical Industries (ICI).[8] Die dort mit dem ersten Modul zur Finanzbuchhaltung 1973 entstandene Software SAP R/1 war als Standardsoftware konzipiert und konnte auch weiteren Interessenten angeboten werden. SAP gilt daher auch als ein Miterfinder der Standardsoftware. Aus diesen Realtime-Systemen entwickelte sich im Laufe der 1970er Jahre eine neue Art der Datenverarbeitung, die heute als Online Transaction Processing (OLTP) bezeichnet wird.
Ein weiterer Vorteil der Software war, dass nun für viele Aufgaben (etwa Auftragseingang, Materialbedarfsplanung und Rechnungsstellung) ein gemeinsames System verwendet werden konnte. Dies sparte mehrfache Datenhaltung und die separate Pflege der Daten. Aus technischer Sicht wurde daher eine Datenbank notwendig.[9]
Das erste Büro der Firma lag in Mannheim. 1976 wurde die SAP GmbH Systeme, Anwendungen und Produkte in der Datenverarbeitung gegründet, die ein Jahr später von Weinheim nach Walldorf umzog. Das erste in Walldorf errichtete Gebäude (heute als WDF08 bezeichnet) beherbergte ab 1980 auch ein eigenes Rechenzentrum. Ab Anfang der 1980er Jahre wurde die Software auch in weiteren Sprachen angeboten. Die nötige Anpassung der Software für den Kunden wurde von Partnern übernommen.[9] 1981 wurde die noch immer existierende GbR aufgelöst und deren Rechte auf die 1976 gegründete SAP GmbH übertragen.[10]
Aktiengesellschaft 1982–1991
Mitbegründer Claus Wellenreuther schied 1982 aus dem Unternehmen aus. Die achtziger Jahre waren weiterhin geprägt von dem steten Aufstieg der zweiten Software-Generation SAP R/2.
Das Unternehmen wurde im August 1988 unter dem damaligen Geschäftsführer, Dieter Matheis, in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Die Aktie wurde unter anderem an der Frankfurter sowie der Stuttgarter Börse notiert. Ab 1998 erfolgte der Gang auch an die New York Stock Exchange.[11][12]
2005 wurde durch einen Beschluss der Hauptversammlung die Abkürzung SAP zum offiziellen Firmennamen.[13][14] Um 1990 hatte sich die SAP AG, mit dem modularen Standardsoftware-Paket R/2 eine Quasi-Monopol-Position auf dem Gebiet der kommerziellen Standardsoftware für S/370-Rechner in der Bundesrepublik geschaffen. Das Softwarepaket R/2 lief damals nur auf IBM-Hardware und auf kompatiblen Siemens-Rechnern.
Zur CeBIT 1991 kam R/3 als Lösung für den Mittelstand auf den Markt und sollte R/2 ergänzen.
Das Unternehmen SAP an sich integrierte im Zuge der Wiedervereinigung 1989/90 Teile des Kombinats Robotron. Das seit 1984 speziell auf die Produktion von Software spezialisierte Robotron-Projekt Dresden (RPD)[15] wurde als Joint Venture unter der Leitung von Wolfgang Kemna ab 1990 in die Unternehmensstrukturen von SAP eingebaut. Die RPD selbst verwirklichte bereits ab 1985 Entwicklungs- und Produktionsaufträge, d. h. Betriebssystemkomponenten, von bzw. für Siemens.[16] 1990 gründeten im Transformationsprozess die Unternehmen RPD, SAP und Siemens das SRS Software- und Systemhaus Dresden. Dabei wurden 300 RPD-Mitarbeiter zu SRS übernommen, von denen 85 SAP-Projekten zugeteilt wurden. Ihr erster Arbeitsauftrag bezog sich auf SAP R/2.[16]
Aufstieg von SAP R/3 1992–2001
SAP R/3 war für die damals neu angekündigte AS/400 von IBM konzipiert worden, jedoch war die IBM-Hardware mit dem neuen System überfordert. SAP musste daher auf UNIX-Workstations mit Oracle-Datenbank ausweichen und im Client-Server-Prinzip arbeiten. Die neue Software-Lösung war am Markt äußerst erfolgreich. De facto begann das neue R/3 das bisherige Standardsoftwarepaket R/2 zu ersetzen. SAP konnte infolgedessen ihren Umsatz zwischen 1991 und 1996 mehr als verfünffachen (1991: 361,5 Mio. €, 1996: 1.903,19 Mio €).
Vier der SAP-Gründer – Dietmar Hopp, Hasso Plattner, Klaus E. Tschira und Hans-Werner Hector – bildeten zunächst den Vorstand. 1991 wurde Henning Kagermann in den Vorstand gewählt, 1993 kam Peter Zencke als weiteres Mitglied dazu. Claus E. Heinrich, Paul Wahl[17] und Gerhard Oswald waren seit 1996 Vorstandsmitglieder. 1998 fand der erste Wechsel an der SAP-Spitze statt. Dietmar Hopp und Klaus Tschira wechselten in den Aufsichtsrat, dessen Vorsitz Dietmar Hopp übernahm. Henning Kagermann wurde zum stellvertretenden Vorstandssprecher ernannt.
2001–2011

2003 wurde Henning Kagermann alleiniger Vorstandssprecher und CEO der SAP AG. Hasso Plattner übernahm von Dietmar Hopp 2003 den Vorsitz im Aufsichtsrat. Seit 2004 wurde die SAP Standardsoftware SAP R/3 zunehmend unter dem neuen Produktnamen SAP ERP vermarktet.
Im Jahr 2006 wurde in Deutschland nach anfänglichem Widerstand der Belegschaftsmehrheit und der Unternehmensleitung ein Betriebsrat gegründet.[18][19][20]
Im Oktober 2007 kündigte SAP die Übernahme des französischen Softwarehauses Business Objects für 4,8 Milliarden Euro an. Nach dem Einholen der kartellrechtlichen Genehmigungen veröffentlichte SAP im Dezember 2007 Erwerbsangebote in Frankreich und USA. Im Februar 2008 gab SAP bekannt, dass sie die ihr noch nicht direkt oder indirekt gehörenden Business-Objects-Wertpapiere bis zum 18. Februar 2008 durch ein Squeeze-out-Verfahren erwerben wird.[21] Am 18. Februar 2008 wurde die Notierung der Business-Objects-Aktien und der ORNANE bei EURONEXT aufgehoben (Delisting). Die Notierung der Business Objects American Depositary Shares (ADS) bei der US-amerikanischen Börse NASDAQ wurde am 19. Februar 2008 aufgehoben. Zum 1. März 2008 wurde John Schwarz, Chief Executive Officer (CEO) von Business Objects, in den Vorstand der SAP AG berufen. Im ersten Quartal 2008 wurde der Kauf für 4,8 Milliarden Euro abgeschlossen.[22]
Am 28. Januar 2009 verkündete die Firma anlässlich der vorläufigen Jahresbilanz, dass wegen der schwierigen Wirtschaftslage 3300 Arbeitsplätze abgebaut werden müssten, um die Personalkosten zu reduzieren.[23] Im Juli 2009 kündigte SAP den Erwerb der SAF Simulation, Analysis and Forecasting durch ein freiwilliges öffentliches Angebot an.[24]

Im Februar 2010 trat an die Stelle von Léo Apotheker gleichberechtigt der US-Chef Bill McDermott (Vertrieb, US) und Entwicklungschef Jim Hagemann Snabe (Produkte/Lösungen, EMEA). Damit gab es von 2010 bis 2014 wieder zwei Co-CEOs bei der SAP AG. 2010 wurde Angelika Dammann die erste Frau im Vorstand der SAP.[25] Im April 2010 gab SAP bekannt, seinen Partner TechniData aus Markdorf, einen Spezialisten für Umweltmanagement, Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit, übernehmen zu wollen.[26] Im Juli 2010 übernahm SAP Sybase für 4,6 Milliarden Euro.[27][28]
2011–2020
2012 übernahm SAP das US-amerikanische Unternehmen Success Factors, das Cloud-Applikationen anbietet, für 2,5 Milliarden Euro[29] und die Online-Handelsplattform Ariba für 4,3 Milliarden US-Dollar.[30] Im Jahr 2013 begann SAP mit der aktiven Werbung von Mitarbeitenden im Autismus-Spektrum in dem Programm Autism at work.[31] Im März 2013 gab SAP bekannt, sich im Jahr 2014 von einer Aktiengesellschaft in eine Europäische Aktiengesellschaft (SE) umwandeln zu wollen.[32] Die Aktionäre stimmten diesem Vorschlag im Mai 2014 in der Hauptversammlung zu. Die Umwandlung erfolgte am 7. Juli 2014.[33] Im Februar 2014 eröffnete SAP in Potsdam ein neues Forschungs- und Entwicklungszentrum.[34][35]

Von 2014 bis 2019 war Bill McDermott alleiniger Vorstandssprecher. 2014 gab SAP den bis dahin größten Zukauf seiner Geschichte bekannt. Für 6,2 Milliarden Euro wurde der US-Anbieter von Firmensoftware für Reisemanagement und Reisekostenabwicklung Concur Technologies übernommen.[36] 2015 brachte SAP die vierte Generation seiner Anwendungssuite als SAP S/4HANA auf den Markt, die vollständig auf dem Datenmodell von SAP HANA basiert. 2016 verkündeten Apple und SAP eine Partnerschaft und 2017 Google und SAP eine strategische Partnerschaft. Im selben Jahr verpflichtete sich SAP, bis 2025 klimaneutral zu wirtschaften. Mit der 2018 erfolgten Übernahme des Softwareherstellers Qualtrics für rund 8 Milliarden Euro erfolgte der größte Zukauf in der Geschichte der SAP.
2018 rückte Christian Klein in den Vorstand der SAP auf und wurde im Oktober 2019 zusammen mit Jennifer Morgan Co-Vorstandssprecher. Damit wurde SAP der erste DAX-Konzern, der eine Frau an seiner Spitze hatte.[37][38] Im April 2020 verließ Morgan SAP bereits wieder.[39]
Seit 2020
Christian Klein wurde im April 2020 zum alleinigen CEO ernannt. Hasso Plattner, Aufsichtsratschef und Mitgründer, hatte ihn bei diesem Schritt unterstützt. Christian Klein startete mit 39 Jahren als bis dahin jüngster Chef eines DAX-Unternehmens.[40] Im Juli 2020 kündigte SAP an, Qualtrics an die Börse zu bringen.[41] Im Oktober 2020 verkündete SAP, dass sie den Online-Marketingspezialist Emarsys gekauft haben.[42]

Im Oktober 2020 kündigte SAP einen Strategiewechsel an weg von Aufkäufen hin zur Fokussierung auf eine bessere Integration der aufgekauften Programmteile. Gleichzeitig wurde ein Transformationsprogramm „Rise with SAP“ aufgelegt, um Kunden zu einem Wechsel zu SAP S/4HANA in die Cloud zu bewegen.[43][44]
Im Juni 2021 kündigte SAP erstmals an, in größerem Umfang Teile an eine neu zu gründende Firma auszugründen.[45] Der Bereich Financial Service Industries (FSI) wurde in die Firma SAP Fioneer ausgegründet.[46] Der Kapitalinvestor Dediq erhielt 80 % der neuen Firma. SAP brachte vorhandene Software im Bereich Financial Services ein (SAP for Banking) und erhielt dafür einen Anteil von 20 % an der neuen Firma.[47]
Das ARD-Magazin Fakt und Der Spiegel gelangten 2021 an interne Dokumente. Ihren Recherchen zufolge habe sich das Unternehmen „offenbar auch mit unlauteren Methoden, vor allem Diebstahl geistigen Eigentums, an die Weltspitze getrickst“. Die Praxis soll in die 1990er-Jahre zurückreichen.[48]
Im Januar 2024 wurde bekannt, dass das Softwareunternehmen weltweit bis zu 8.000 Stellen streichen und vermehrt in den Bereich Künstliche Intelligenz investieren will.[49] Hasso Plattner machte am 15. Mai 2024 den Posten des Aufsichtsratsvorsitzenden frei. Neu auf der Position ist seither Ex-Nokia-Präsident Pekka Ala-Pietilä.[50] Durch die Zusammenarbeit mit Schwarz Digits seit Ende 2024 wurde Kunden ermöglicht RISE with SAP und SAP S/4HANA über eine datensouveräne STACKIT-Cloud zu betreiben.[51]
Akquisitionen und Verkäufe
Akquisitionen und Verkäufe von SAP seit 1991
- Akquisitionen
- Verkäufe/Ausgründungen
Remove ads
Unternehmen
Zusammenfassung
Kontext

SAP hatte Ende 2020 weltweit rund 102.430 Mitarbeiter, davon etwa 29.580 Mitarbeiter in der Forschung und Software-Entwicklung. 2020 erwirtschaftete SAP einen Umsatz von 27,34 Mrd. Euro.[70] SAP ist international durch etwa 120 Tochtergesellschaften präsent. Das Unternehmen betreibt neben dem Entwicklungszentrum am Unternehmenssitz in Walldorf noch weitere Entwicklungsstandorte in 12 Ländern, beispielsweise in den USA, Frankreich, Indien, der Volksrepublik China. SAP hatte 2023 über 335.000 Kunden,[71] darunter viele Großunternehmen und DAX-Konzerne, und wurde im Jahr 2012 dabei von etwa 12 Millionen Anwendern verwendet.[72]
Börse & Aktionärsstruktur
Die Aktie ist Bestandteil des DAX[73] und Dow Jones Euro Stoxx 50 und wird unter anderem an der Frankfurter (seit 1988) und der New Yorker Börse (seit 1998) gehandelt.
Aktionäre (Stand: März 2024):
Kennzahlen
Quelle, sofern nicht anders angegeben:[9]
Aufsichtsratsvorsitzende
- 1988–1992 Wulf von Schimmelmann
- 1992–1998 Bernd Thiemann
- 1998–2003 Dietmar Hopp
- 2003–2024 Hasso Plattner
- 2024– Pekka Ala-Pietilä
Vorstandsvorsitzende
- 1988–1997 Dietmar Hopp
- 1997–1998 Dietmar Hopp und Hasso Plattner
- 1998–2003 Hasso Plattner und Henning Kagermann
- 2003–2008 Henning Kagermann
- 2008–2009 Henning Kagermann und Leo Apotheker
- 2009–2010 Leo Apotheker
- 2010–2014 Bill McDermott und Jim Hagemann Snabe
- 2014–2019 Bill McDermott
- 2019–2020 Jennifer Morgan und Christian Klein
- 2020– Christian Klein
Remove ads
Produkte
Zusammenfassung
Kontext
SAP ERP
SAP hat mehrere Generationen von ERP-Systemen auf den Markt gebracht. 1992 zum Beispiel erschien SAP R/3, 2004 dann der Nachfolger SAP ERP Central Component (SAP ECC). Die neueste Generation der SAP-ERP-Suite heißt SAP S/4HANA (High-performance ANalytic Appliance).
Mit SAP R/3 gab es zunächst nur eine einzige monolithische ERP-Software des Herstellers. Wie SAP ECC bestand und besteht sie aus Modulen, die funktionell, aber nicht architektonisch getrennt sind. Dies sind im Wesentlichen: FI (Finance), CO (Controlling), MM (Materials Management), SD (Sales and Distribution), PP (Production Planning) und HCM (Human Capital Management). Diese Module bilden den Kern der Funktionalität, die SAP-Anwender unter SAP ERP (ECC) einsetzen.
SAP ERP (ECC) wird durch eine Palette weiterer Produkte ergänzt, die zusammen SAP Business Suite genannt werden. Kernanwendungen der Software SAP Business Suite 7 beinhalten SAP ERP 6.0, SAP Customer Relationship Management 7.0, SAP Supply Chain Management 7.0 und SAP Supplier Relationship Management 7.0 und SAP Business Suite powered by SAP HANA.[85]
Die Akronyme ERP, CRM, SCM, SRM u. a. und die Konzepte dahinter sind nicht von SAP entwickelt worden und werden auch von anderen IT-Anbietern verwendet. SAP nutzt die Kürzel aber zur Bezeichnung seiner Softwarepakete:
- Enterprise Resource Planning (SAP ERP) ist das frühere R/3, das zuletzt in Version 4.7 eigenständig auftrat, teils auch ERP Central Component genannt. Weitere Details zu Technik, Architektur, den Funktions-Modulen und der Benutzeroberfläche, siehe SAP ERP.
- Customer-Relationship-Management (SAP CRM) ist ein unabhängiges Paket, das erweiterte Funktionalität für Kundenbetreuung mittels einer eigenständigen Software-Architektur bietet und auf einem gesonderten Server läuft; mit dem ERP ggf. gemeinsame Daten werden via Replizierung abgeglichen.
- Supply-Chain-Management (SAP SCM), Supplier Relationship Management (SAP SRM) und Product-Lifecycle-Management (SAP PLM) Systeme ergänzen in ähnlicher Weise das Basissystem um branchenübergreifend nutzbare Funktionen.
- Branchenlösungen (sog. IS – Industry Solutions) bieten darüber hinaus spezifische Ergänzungen zum normalen Funktionsumfang des R/3/ERP-Kerns. Dazu gehören z. B. SAP for Banking für Banken und andere Gesellschaften, die Bankgeschäfte betreiben wollen, SAP for Retail für den Einzelhandel, IS-Mill für die Papier-, Textil-, Stahl- und Kabelindustrie, SAP for Healthcare (früher auch IS-H genannt) für das Krankenhauswesen (Patientenmanagement und -abrechnung); SAP for Media für die Medienindustrie, IS-Oil für die Ölindustrie oder SAP for Utilities für die Wasser-, Strom- und Gas-Industrien (IS-U).
Im Februar 2015 stellte SAP mit der SAP Business Suite 4 SAP HANA (SAP S/4HANA) die neueste Generation der SAP Business Suite vor.[86] Seit 2013 war es bereits möglich, SAP ECC auf der HANA-Datenbank zu betreiben. SAP sprach von der SAP Business Suite on HANA.[87]
SAP S/4HANA ist mehr als nur ein Nachfolger der klassischen SAP Business Suite, die neue Lösung steht für eine ganz neue Produktlinie.[88] SAP S/4HANA basiert auf der In-Memory-Plattform SAP HANA und ist in der Cloud (Private oder Public Cloud)[89], lokal (On-Premises) und in hybriden Umgebungen einsetzbar. SAP S/4HANA gilt als Teil der Strategie von SAP, das Produktportfolio in Richtung Cloud Computing zu verstärken.[90]
NetWeaver-Plattform
SAP NetWeaver ist eine webbasierte Integrations- und Applikationsplattform, die als Grundlage für Service-oriented Architecture (SOA) dient. NetWeaver bietet die Möglichkeit, Anwendungen von Drittanbietern effizient an die SAP-Lösung anzubinden, und beinhaltet hierfür umfangreiche Schnittstellen auf der Ebene der Anwenderoberfläche, der Daten und der Prozesse. SAP NetWeaver verwendet offene Standards und ermöglicht die Integration von Informationen und Applikationen von unterschiedlichen Quellen und Technologien.
Technisch besteht diese aus einem ABAP-Applikationsserver mit einem gewissen Bestand an Grundfunktionalität sowie einem Jakarta-EE-Applikationsserver. Ein SAP NetWeaver System kann sowohl als reiner ABAP-Applikationsserver, als reiner Java-EE-Applikationsserver oder als ein sogenanntes Double-Stack-System betrieben werden.
Im Rahmen von NetWeaver werden bestimmte Java-EE- und ABAP-Anwendungen ausgeliefert, SAP nennt diese „Verwendungsarten“,[91] bzw. „Usage Types“.[92] Die Verwendungsarten Business Intelligence, Mobile Infrastructure, Development Infrastructure, Enterprise Portal und Process Integration sind Bestandteil von NetWeaver und allen darauf aufsetzenden Produkten, können also z. B. auch in ein ERP-System installiert werden.
Der Java-EE-Applikationsserver basiert auf dem von der ProSyst Software GmbH (die 2000 von SAP gekauft und in In-Q-My Technologies GmbH umbenannt wurde) entwickelten InQMy Application Server. Dieser ist von SUN Microsystems vollständig Java-EE-zertifiziert nach dem J2EE-1.4-Standard, bzw. in der Version 7.1 nach Java-EE 1.5.
Darüber hinaus hat SAP den Leistungsumfang des Java-EE-Servers erweitert, so dass die Benutzerverwaltung mit dem ABAP-Server gekoppelt werden kann, mit Web Dynpro steht ein leistungsfähiges GUI-Framework zur Verfügung und Java-EE-Anwendungen können mit ABAP-Anwendungen über spezielle Schnittstellen kommunizieren.
SAP NetWeaver ist die Basis der SAP Business Suite, SAP Business ByDesign und SAP NetWeaver Composition Environment (basierend auf Eclipse 3.3). Außerdem ist SAP NetWeaver die Grundlage von Partnerlösungen sowie kundenspezifischen Applikationsentwicklungen. Die SAP-Business-Suite-Anwendungen basieren ab den folgenden Versionen auf SAP NetWeaver: SAP SRM 2004, SAP ERP 2004, SAP CRM 2005 und SAP SCM 2004.
Unterstützte Plattformen für SAP NetWeaver sind:Linux (RHEL, SLES, RedFlag, zLinux) auf IA32, PPC, X86_64, IBM zSeries , AIX, HP-UX auf PA-Risc und IA64, Solaris auf SPARC und X86_64, Windows NT und dessen Nachfolgeprodukte, IA32, IA64, X86_64, IBM OS/400 und IBM z/OS (OS/390).
Unterstützte Datenbanken sind Microsoft SQL Server, IBM Informix Dynamic Server, SAP MaxDB, IBM DB2, SAP HANA, Sybase und Oracle. Als Job-Scheduler bietet SAP Cronacle im Paket an.
Mittelstandslösungen
SAP Customer Checkout
SAP Customer Checkout ist eine Point of Sales Solution für die Bereiche Sports und Entertainment, Einzelhandel und Restaurant. Das Produkt kann dabei alleinstehend oder in Verbindung mit ERP-Systemen wie SAP S/4HANA verwendet werden.[93]
Darüber hinaus gibt es jetzt auch die SAP Customer Checkout, Cloud Edition. Diese moderne Variante nutzt die Vorteile der Cloud-Technologie, um eine skalierbare und flexible Point of Sales Lösung zu bieten. Die Cloud Edition ermöglicht eine schnelle Implementierung und vereinfacht das Management der Point of Sale.[94]
Business One
SAP Business One ist laut dem Unternehmensmarketing eine Lösung für kleine bis mittlere Unternehmen (1 bis 100 Mitarbeiter, wobei nicht alle Anwender sein müssen). Architektur und Funktionalität haben keine Verbindung zu SAP Business Suite oder R/3. Business One hat eine eigene GUI-Technik, ist plattformgebunden und läuft derzeit nur unter Microsoft Windows.
Business One enthält als integrierte ERP-Lösung standardmäßig Module für alle wichtigen Bereiche der Unternehmensverwaltung. Neben Verkauf und Einkauf können auch Produktionsabläufe, die Finanzbuchhaltung oder die Abwicklung von Eingangs- und Ausgangszahlungen abgebildet werden. Damit ist es als kaufmännische und logistische Software für viele unterschiedliche Unternehmen und Branchen geeignet. Von SAP gelieferte Add-ons sind beispielsweise der SAP eigene Print Layout Designer oder der Advanced Layout Designer, der erweiterte Layout- und Druckfunktionen für Abfragen und Berichte bietet und auf dem Reportingtool combit List & Label basiert. Ein wichtiges Reporting-Werkzeug ist außerdem der mit Microsoft Excel kompatible XL Reporter, der die wesentlichen Leistungskennzahlen von Unternehmen auf Grundlage präziser Echtzeitinformationen in grafisch aufbereiteten Gesamtübersichten zusammenstellt. Dieses Modul stammt von der norwegischen Firma iLytix, die 2005 von SAP übernommen wurde.
Von Bedeutung sind die ebenfalls von SAP mitgelieferten Add-ons Payment (Erzeugung von Bankdateien), ELSTER (Übermittlung der steuer-relevanten Daten an das Finanzamt) sowie DATEV (Export der Buchhaltungsdaten z. B. zur Übermittlung an den Steuerberater). Mit vielen weiteren Add-ons, die von diversen Partnern der SAP entwickelt werden und die Standardfunktionen erweitern, wird Business One so zur Branchenlösung. Diese Partner werden von SAP als ISV (Independent Software Vendors) bezeichnet. Ihre Lösungen werden mit unterschiedlichen Zertifizierungen wie „SAP Certified Integration“ oder „Enabled by SAP Business One“ freigegeben und sind in der Regel in die Grafische Benutzeroberfläche (GUI) von SAP Business One eingegliedert. Diese Partner-Add-ons erstrecken sich vom Bereich der Produktionsplanung und -steuerung über die Erstellung von Druck-Layouts bis hin zu detailliertem Projektmanagement oder WebShops.
Über die Integrationsplattform Integration Framework, die von SAP zur Verfügung gestellt wird, ist ein Datenaustausch zwischen Business One und anderen Systemen möglich. Das soll etliche Szenarien wie die Integration mit einer Konzernmutter ermöglichen, die SAP ERP nutzt, oder mit einem Schwesterunternehmen oder externen Geschäftspartnern. Unterstützte Datenbanken sind Microsoft SQL Server und SAP HANA, wobei Letztere eine eigene, separate Installation ist.
Business One wurde 2002 von SAP eingeführt und basiert auf der Software TopManage des israelischen Herstellers TopManage Financial Solutions LTD. TopManage war eines der Unternehmen, die das zeitweilige SAP-Vorstandsmitglied Shai Agassi zusammen mit seinem Vater Reuven Agassi 1993 gegründet hatte und wurde im ersten Quartal 2001 von SAP übernommen.
Business All-in-One
Anders ist SAP Business All-In-One konzipiert – es bietet ein vorkonfiguriertes, kleines ERP-System für größere Mittelständler oder Tochterunternehmen großer Konzerne, das die Vorteile eines ERP-Systems einschließlich branchentypischer Funktionalität bei voller Kompatibilität zum „großen“ SAP ERP der Konzernmutter bietet.
Business ByDesign
SAP Business ByDesign ist eine On-Demand-Unternehmenssoftware, die in Echtzeit Abfragen und Reports generieren kann. Sie bietet Möglichkeiten für Geschäftsprozessabwicklungen mit durchgängiger Informationsverarbeitung,[95] etwa für Finanzbuchhaltung, Kunden- und Projektmanagement oder das Angebots- und Rechnungswesen. Die Software wurde am 19. September 2007 in New York offiziell vorgestellt.[96]
SAP Business ByDesign wird als Public-Cloud-Paket vertrieben. Die Höhe der Miete richtet sich nach der Anzahl der Benutzer.[97] Es gibt darüber hinaus kein Customizing im engeren. Stattdessen findet eine Funktionalitätsauswahl durch den Anwender (Scoping) und eine anschließende Parametrisierung des Systems statt. Jegliche Einstellungen erzeugen im Gegensatz zu SAP ERP immer ein konsistentes System. Ermöglicht wird dies durch einen regelbasierten betriebswirtschaftlichen Katalog (Business Adaptation Catalog), durch den Entscheidungen bis zu den Konfigurationstabellen im System durchgereicht werden.[98] Die Einführung des Systems kann daher grundsätzlich auch direkt durch den Kunden und ohne Berater erfolgen.
Als Standardlösung ist Business ByDesign nicht in dem Maße wie SAP ERP modifizierbar. Anwender können mit dem von der SAP bereitgestellten Software Development Kit Applikationen individuell für einen Kunden oder für mehrere Kunden bauen und diese über den SAP-Store bereitstellen.[99] SAP-Business-ByDesign-Kunden können anschließend die Apps über den SAP Store einkaufen.[100] Für Konzerntöchter, deren Mutterunternehmen SAP ERP einsetzen, wurden von der SAP Integrationsszenarien für SAP Business ByDesign definiert, z. B. für die Bereiche Ein- und Verkauf oder das Finanzwesen.[101]
Im Dezember 2022 berichtete das Handelsblatt, dass Business ByDesign die großen Erwartung nie erfüllt habe. SAP werde ab 2022 Business ByDesign nicht mehr weiterentwickeln, sondern nur noch zwingende Anpassungen an gesetzliche Änderungen vornehmen. Die Wartung gehe an einen externen Dienstleister.[102]
BusinessObjects
Unter BusinessObjects werden u. a. die zugekauften Produktfamilien von Outlooksoft, Cartesis und BusinessObjects zusammengefasst. Diese Produkte umfassen in erster Linie die Bereiche Performance Management (Planung, Konsolidierung und Budgetierung mit SAP BusinessObjects Planning & Consolidation bzw. SAP BusinessObjects Financial Consolidation), Business Intelligence (SAP BusinessObjects XI 4.0) und Datenintegration (SAP BusinessObjects Data Service und SAP BusinessObjects Financial Information Management).
SAP Enable Now
SAP Enable Now[103] ist ein Tutorial-Management-System zur Erstellung von Click-Tutorials zur Wissensvermittlung.
SAP Cloud Platform
Die SAP Cloud Platform ist ein Platform-as-a-Service (PaaS)-Angebot der SAP, das Dienste für die Entwicklung, Integration und den anschließenden Betrieb von Cloud-Anwendungen und Erweiterungen von Cloud- und On-Premises-Landschaften zur Verfügung stellt. SAP Cloud Platform stellt auf der einen Seite mehrere „offene“ Technologien, wie z. B. Java, serverseitiges JavaScript oder HTML5 bereit. Auf der anderen Seite knüpft die offene Lösung an die In-Memory-Datenbank-Plattform SAP HANA an, wodurch Unternehmen in der Cloud auf Datenbank- und Anwendungsservices sowie mobile Dienste zugreifen können.
Service
Die SAP-Produktunterstützung (meistens im Rahmen eines Vertrags über Software-Wartung oder -Miete) und viele andere Kunden-Dienstleistungen werden weitgehend über im Internet zugängliche Systeme abgewickelt, die unter dem Namen SAP Service Marketplace zusammengefasst werden (Bedienung via Webbrowser). Dort können SAP-Anwender Problemmeldungen an SAP (und auch andere Hersteller von in SAP-Systemen verwendeten Komponenten) schicken und weiterverfolgen, sowie von dort Dokumentation, Installationsmedien, Programmkorrekturen, vertikale Lösungen und Schulungen beziehen. Das Vorgängersystem für diese Zwecke war das Online Service System (OSS). Viele Prozesse, insbesondere in Upgrade und Transportmanagement, werden über den Solution Manager abgebildet.[104]
Remove ads
Globale Aktivitäten
Zusammenfassung
Kontext
SAP Labs

SAP Labs[105] sind Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen, die Kernprodukte von SAP entwickeln und verbessern. Sie sind strategisch über die ganze Welt in Hightech-Clustern verteilt.
Die SAP Labs befinden sich in Deutschland (Hauptstandorte Walldorf/Rot, Markdorf, Berlin, München), Vereinigten Staaten von Amerika (Hauptstandort: Silicon Valley), Indien (Hauptstandort: Bengaluru), China (Hauptstandort: Shanghai), Brasilien (Hauptstandort: São Leopoldo), Bulgarien (Hauptstandort: Sofia), Kanada (Hauptstandorte: Vancouver, Montreal), Vietnam (Hauptstandort: Ho-Chi-Minh-Stadt), Israel (Hauptstandort: Ra’anana), CIS (Hauptstandort: Moskau), Frankreich (Hauptstandorte: Paris, Sophia Antipolis), Irland (Hauptstandort: Dublin), Ungarn (Hauptstandort: Budapest).
SAPs vier Hauptstandorte der Labs sind Deutschland, Indien, China und USA. Labs Walldorf wurde im Jahr 1972 gegründet und war SAPs erster Standort. Am Anfang konzentrierte SAP seine Expansionsanstrengungen auf hoch entwickelte IT-Märkte: 1993 kam Palo Alto als SAP-Labs-Standort hinzu. Im Jahr 1998 wurden die SAP Labs in Indien und 2003 in China gegründet.
Die zuletzt hinzugekommenen SAP Labs Standorte sind Labs Vietnam und Labs Berlin. Im Jahr 2015 wurde das SAP Labs Vietnam eröffnet, 2016 folgte das SAP Labs Berlin.
Um die SAP Labs zu koordinieren, wurde das SAP Labs Network (SLN)[106] erschaffen. SLN ist eine global operierende Einheit der regionalen SAP Labs, die Best Practices teilt. Laut dem Unternehmensmarketing koordiniert und verteilt es Entwicklungsprojekte an einzelne SAP Labs, beschleunigt die Produkteinführungszeit, ermöglicht SAP „uneingeschränkten Zugang zu Talenten“ und fördert SAPs Innovations- und Wachstumsstrategien.
Messen und Konferenzen
1981 erfolgte auf der IT-Messe Systems in München der erste Messeauftritt der SAP. 1986 präsentierte sich SAP erstmals auf der größten Computermesse der Welt, der CeBIT in Hannover. Seit 1989 stellt die SAP jährlich auf der internationalen Kundenmesse SAPPHIRE ihre Neuheiten und strategischen Produktpläne vor. 1996 fand sie erstmals auf drei Kontinenten statt und hatte in Wien 4300, USA 8000 und Japan 5000 Besucher. 1998 erreichte die Messe erstmals in USA, in Los Angeles, 15.000 Besucher.
Seit 2004 fand die Sapphire meist auf zwei verschiedenen Kontinenten zu meist unterschiedlichen Terminen statt. 2008 waren die Messeorte Orlando (Florida) und Berlin, 2009 nur Orlando. 2010 fand die Messe – erstmals zeitgleich auf zwei Kontinenten – vom 17. bis 19. Mai mit etwa 16.000 Besuchern in Orlando und Frankfurt am Main unter dem Namen SAPPHIRE NOW statt. Seit 2013 findet die Sapphire einmal jährlich im Frühjahr in Nordamerika statt.[107][108] SAP TechEd ist die Technologiekonferenz der SAP, die sich an das Netzwerk aus SAP-Beratern und Entwicklungspartnern wendet. Die Veranstaltungsreihe findet seit 1996 statt, meist an mehreren Messeorten im Herbst.[109][110][111]

Sponsoring
- Namenssponsor der Multifunktionshallen: SAP Arena, SAP Center und SAP Garden
- Seit 2013 Hauptsponsor der TSG 1899 Hoffenheim[112]
- Exklusivpartner bei den Rhein-Neckar Löwen[113]
- Berlin Tennis Open seit 2025
Wettbewerb
Oracle Corporation, SAPs größter Wettbewerber, erhob am 22. März 2007 Klage gegen SAP wegen unlauteren Wettbewerbs und unlauterer Geschäftspraktiken. Die Anschuldigungen richteten sich gegen die texanische SAP-Tochtergesellschaft TomorrowNow, die Support für ältere Oracle-Produkte bietet. Danach nutzte TomorrowNow Konten von Oracle-Kunden für Service-Downloads von der Oracle-Support-Website. SAP gab unangemessene Downloads zu, bestritt jedoch den Diebstahl geistigen Eigentums. Am 23. November 2010 entschied das Bundesbezirksgericht für Nordkalifornien in Oakland, dass SAP an Oracle 1,3 Milliarden US-Dollar Schadenersatz wegen Urheberrechtsverletzung zahlen muss.[114] SAP legte gegen das Urteil Berufung ein. In der Berufung wurde die Strafe auf 272 Millionen Dollar reduziert.[115]
Remove ads
Kritik und Kontroversen
Korruptionsvorwürfe
2024 zahlte SAP in den USA 222 Millionen Dollar Strafe, um einem Verfahren wegen Fälschung von Auftragsbüchern in Südafrika und sechs anderen Ländern zu entgehen. In den Vorwürfen ging es außerdem um Korruption und Bestechung.[116]
Ermittlungen gegen Vorstandsmitglied
Im September 2024 wurden Vorwürfe bekannt, dass sich das Vorstandsmitglied Jürgen Müller gegenüber einer Mitarbeiterin fehlverhalten hätte. Dieser gab nach einem internen Compliance-Verfahren seinen Rücktritt bekannt. Die Staatsanwaltschaft hat ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.[117]
Beendigung von Diversitätsprogrammen
Im Mai 2025 beendete SAP als erstes deutsches Unternehmen unter Verweis auf das Vorgehen der Trump-Administration interne Diversitätsprogramme. Unter anderem wurde der angestrebte Frauenanteil von 40 % im Unternehmen gestrichen und die Stelle für Diversität & Inklusion verlor ihre Eigenständigkeit.[118][119] Die Gewerkschaft ver.di kritisierte diesen Schritt und verwies darauf, dass er auch im Hinblick auf die Trump-Regierung unnötig gewesen sei, da Verträge über Jahre abgeschlossen werden und mit einer Änderung der US-Politik gerechnet werden kann.[120]
Remove ads
Literatur
- Gerhard Jurasek; Andreas Klein: Schnelleinstieg Controlling mit SAP. Haufe-Lexware, 1. Auflage, Freiburg 2010, ISBN 978-3-448-09609-5.
- Christof Kerkmann: SAP. Superstar auf Bewährung. In: Handelsblatt. 5./6./7. April 2024, S. 44–48 (Titelgeschichte).
- Martin Kipka: SAP Activate – Agilität in SAP S/HANA – Implementierungsprojekten. Espresso Tutorials, Gleichen 2020, 1. Auflage, ISBN 978-3-96012-471-9.
- Gerd Meissner: SAP – die heimliche Software-Macht. Wie ein mittelständisches Unternehmen den Weltmarkt eroberte. 2. Auflage. Hoffmann und Campe, Hamburg 1997, ISBN 3-455-11194-7.
- Nancy Muir; Ian Kimbell: Discover SAP. 2. Auflage. Galileo Press, Bonn 2009, ISBN 978-3-8362-1381-3.
- Olaf Schulz: Der SAP-Grundkurs für Einsteiger und Anwender. 1. Auflage. SAP PRESS, Bonn 2011, ISBN 978-3-8362-1682-1.
- Ludwig Siegele; Joachim Zepelin: Matrix der Welt – SAP und der neue globale Kapitalismus. 1. Auflage. Campus, Frankfurt am Main 2009, ISBN 978-3-593-38574-7.
- Sabine Wucher: Schnelleinstieg Buchführung mit SAP. Haufe-Lexware, Freiburg 2009, ISBN 978-3-448-08727-7.
Remove ads
Weblinks
Commons: SAP – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
Wikiwand - on
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Remove ads

