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Copa América 2015

44. Ausgabe der Copa América, der südamerikanischen Kontinentalmeisterschaft im Fußball Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Copa América 2015
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Die Copa América 2015 war die 44. Ausspielung der südamerikanischen Kontinentalmeisterschaft im Fußball und fand zum siebten Mal nach 1920, 1926, 1941, 1945, 1955 und 1991 in Chile statt.[1]

Schnelle Fakten

Wie bei allen Copas von 1993 bis 2011 nahmen mit „Dauergast“ Mexiko, das bereits zum neunten Mal teilnahm, und Jamaika mit seiner ersten Teilnahme neben den zehn Mitgliedern der CONMEBOL zwei Gastmannschaften teil. Gastgeber Chile gewann zum ersten Mal das Turnier – im Finale in Santiago gegen Argentinien im Elfmeterschießen. Titelverteidiger Uruguay scheiterte im Viertelfinale. Torschützenkönig wurden zusammen der Peruaner Paolo Guerrero und der Chilene Eduardo Vargas mit jeweils vier Toren. Medienberichten zufolge war Lionel Messi für die Auszeichnung des Besten Spielers vorgesehen, jedoch wurde die Auszeichnung an keinen Spieler vergeben. Eine offizielle Begründung wurde hierzu nicht gegeben.[2]

Chile ist als Sieger beim FIFA-Konföderationen-Pokal 2017 in Russland startberechtigt. Hätte eine der beiden Gastmannschaften – Mexiko oder Jamaika – das Turnier gewonnen, so hätte sich statt des Turniersiegers die erfolgreichste südamerikanische Nationalmannschaft für den Konföderationen-Pokal 2017 qualifiziert.[3]

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Wahl des Austragungsortes

Der südamerikanische Fußballverband CONMEBOL entschied sich auf einer Sitzung am 28. April 2011 für Brasilien als Austragungsort.[4] Brasilien war aufgrund einer neuen Rotationsregelung als Austragungsort 2015 vorgesehen. Aufgrund der Austragung des Konföderationen-Pokals 2013, der Fußball-WM 2014 und der Olympischen Sommerspiele 2016 wollte Brasilien das Turnier nicht austragen. Nicolás Leoz, Präsident der CONMEBOL, brachte Mexiko, obwohl nicht Mitglied der CONMEBOL, als Austragungsort ins Gespräch.[5] Brasilien und Chile diskutierten derweil über einen Tausch, Chile sollte 2015 austragen, Brasilien 2019.[1][6] Auch Bolivien wurde von dessen Präsident Evo Morales als Austragungsort ins Gespräch gebracht.[7] Nachdem Brasilien vorerst als Veranstalter bestätigt wurde, gaben die Präsidenten der nationalen Fußballverbände Brasiliens und Chiles am 24. März 2012 bekannt, ihre Veranstaltungsrechte für 2015 bzw. 2019 zu tauschen. Die Copa América 2015 sollte nun in Chile, das Turnier 2019 in Brasilien stattfinden.[1][8]

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Modus

Gespielt wurde in einer Kombination aus Gruppenphase und anschließender K.-o.-Runde. Die Gruppenphase wurde in drei Gruppen zu je vier Mannschaften gespielt. Das Viertelfinale erreichten die beiden besten Mannschaften jeder Gruppe sowie die zwei besten Drittplatzierten. Bei Punktgleichheit entschied die Tordifferenz. In der Finalrunde gab es bei einem Unentschieden nach 90 Minuten direkt Elfmeterschießen, außer im Endspiel, wo vorher eine Verlängerung folgte.

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Teilnehmer/Gruppen

Argentinien Argentinien Ecuador Ecuador Paraguay Paraguay
Bolivien Bolivien Jamaika Jamaika (Gastmannschaft) Peru Peru
Brasilien Brasilien Kolumbien Kolumbien Uruguay Uruguay (Titelverteidiger)
Chile Chile (Gastgeber) Mexiko Mexiko (Gastmannschaft) Venezuela Venezuela

Für die Auslosung wurden vier Töpfe gebildet, die aufgrund der Platzierung in der FIFA-Weltrangliste am 23. Oktober 2014 zusammengestellt wurden. Eine Ausnahme bildet dabei der erste Topf, in dem unabhängig von diesem Kriterium der Gastgeber Chile platziert wurde:

  • Topf 1: Chile (13), Argentinien (2), Brasilien (6)
  • Topf 2: Kolumbien (3), Uruguay (8), Mexiko (17)
  • Topf 3: Ecuador (27), Peru (54), Paraguay (76)
  • Topf 4: Venezuela (85), Bolivien (103), Jamaika (113)

Chile wurde als Kopf der Gruppe A, Argentinien und Brasilien als Kopf der Gruppen B und C festgelegt. Jamaika nahm erstmals an der Copa América teil, während Mexiko seit 1993 regelmäßig eingeladen wird.

Spielorte

Thumb
Copa América 2015 (Chile)
Santiago de Chile
Concepción
Valparaíso
Viña del Mar
Antofagasta
La Serena
Temuco
Rancagua
Lage der Spielorte

Für das Turnier wurden neun Stadien aus acht Städten ausgewählt.[9]

Weitere Informationen Santiago de Chile, Concepción ...
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Kader

Zusammenfassung
Kontext

Jeder nationale Landesverband musste bis zum 1. Juni 2015 einen endgültigen Kader von 23 Spielern nominieren.[10]

Die FIFA-Regularien verpflichten die Vereine dazu, ihre Spieler 15 Tage vor einem Turnierbeginn zu den Nationalmannschaften bereitzustellen.[11] Das Finale der UEFA Champions League, welches am 6. Juni 2015 stattfand, stellte für die südamerikanischen Spieler von Juventus Turin und dem FC Barcelona allerdings ein Problem dar. Aufgrund einer Sonderregelung zwischen der UEFA und der CONMEBOL durften die Spieler Arturo Vidal, Roberto Pereyra und Carlos Tévez (Juventus Turin) sowie Lionel Messi, Javier Mascherano, Dani Alves, Neymar und Claudio Bravo (FC Barcelona) erst wenige Tage vor Turnierbeginn zu ihrer Nationalmannschaft dazu stoßen.[12]

Der uruguayische Spieler Luis Suárez war für das gesamte Turnier gesperrt. Er hatte im letzten Gruppenspiel der Weltmeisterschaft 2014 gegen Italien seinem Gegenspieler Giorgio Chiellini bei einem Zweikampf in die Schulter gebissen und war von der FIFA als Wiederholungstäter – bereits zuvor hatte er wegen Beißens zwei Sperren erhalten – für neun Pflichtspiele gesperrt worden.[13]

Mexiko, das im Juli auch am CONCACAF Gold Cup 2015 teilnahm, meldete für die Copa andere Spieler als für den Gold Cup. Nationaltrainer Miguel Herrera betonte, dass Mexiko das einzige Land sei, das an zwei Kontinentalmeisterschaften teilnehmen und gewinnen könne.[14]

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Gruppenphase

Zusammenfassung
Kontext

Alle Spiele zur Ortszeit UTC−3 (+5 Stunden = Mitteleuropäische Sommerzeit).

Gruppe A

Weitere Informationen Pl., Land ...
11. Juni um 20:30 Uhr in (Estadio Nacional de Chile) Santiago de Chile
ChileEcuador2:0 (0:0)
12. Juni um 20:30 Uhr in Viña del Mar (Estadio Sausalito)
MexikoBolivien0:0
15. Juni um 18:00 Uhr in (Estadio Elías Figueroa) Valparaíso
EcuadorBolivien2:3 (0:3)
15. Juni um 20:30 Uhr in (Estadio Nacional de Chile) Santiago de Chile
ChileMexiko3:3 (2:2)
19. Juni um 18:00 Uhr in Rancagua (Estadio El Teniente)
MexikoEcuador1:2 (0:1)
19. Juni um 20:30 Uhr in (Estadio Nacional de Chile) Santiago de Chile
ChileBolivien5:0 (2:0)

Gruppe B

Weitere Informationen Pl., Land ...
13. Juni um 16:00 Uhr in Antofagasta (Estadio Regional de Antofagasta)
UruguayJamaika1:0 (0:0)
13. Juni um 18:30 Uhr in La Serena (Estadio La Portada)
ArgentinienParaguay2:2 (2:0)
16. Juni um 18:00 Uhr in Antofagasta (Estadio Regional de Antofagasta)
ParaguayJamaika1:0 (1:0)
16. Juni um 20:30 Uhr in La Serena (Estadio La Portada)
ArgentinienUruguay1:0 (0:0)
20. Juni um 16:00 Uhr in La Serena (Estadio La Portada)
UruguayParaguay1:1 (1:1)
20. Juni um 18:30 Uhr in Viña del Mar (Estadio Sausalito)
ArgentinienJamaika1:0 (1:0)

Gruppe C

Weitere Informationen Pl., Land ...
14. Juni um 16:00 Uhr in Rancagua (Estadio El Teniente)
KolumbienVenezuela0:1 (0:0)
14. Juni um 18:30 Uhr in Temuco (Estadio Municipal Germán Becker)
BrasilienPeru2:1 (1:1)
17. Juni um 20:30 Uhr in Santiago (Estadio Monumental David Arellano)
BrasilienKolumbien0:1 (0:1)
18. Juni um 20:30 Uhr in Valparaíso (Estadio Elías Figueroa)
PeruVenezuela1:0 (0:0)
21. Juni um 16:00 Uhr in Temuco (Estadio Municipal Germán Becker)
KolumbienPeru0:0
21. Juni um 18:30 Uhr in Santiago (Estadio Monumental David Arellano)
BrasilienVenezuela2:1 (1:0)

Drittplatzierte

Neben den jeweiligen Gruppenersten und -zweiten erreichten die zwei besten Drittplatzierten das Viertelfinale.

Weitere Informationen Pl., Land ...
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Finalrunde

Zusammenfassung
Kontext

Alle Spiele zur Ortszeit UTC−3 (+5 Stunden = Mitteleuropäische Sommerzeit).

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Geografische Übersicht über die Teilnehmer und ihre Platzierung.
  • Turniersieger
  • Vizemeister
  • Dritter Platz
  • Vierter Platz
  • Viertelfinale
  • Gruppenphase
  • Viertelfinale Halbfinale Finale
    24. Juni 2015, 20:30 Uhr
    Chile Chile 1
    29. Juni 2015, 20:30 Uhr
    Uruguay Uruguay 0
    Chile Chile 2
    Peru Peru 1
    Bolivien Bolivien 1
    Peru Peru 3 4. Juli 2015, 17:00 Uhr
    25. Juni 2015, 20:30 Uhr Chile Chile 10 (4) 1
    26. Juni 2015, 20:30 Uhr Argentinien Argentinien 0 (1)
    Argentinien Argentinien 10 (5) 1
    Kolumbien Kolumbien 0 (4)
    Argentinien Argentinien 6
    Spiel um Platz 3
    Paraguay Paraguay 1
    Brasilien Brasilien 1 (3) Peru Peru 2
    30. Juni 2015, 20:30 Uhr
    Paraguay Paraguay 11 (4) 1 Paraguay Paraguay 0
    27. Juni 2015, 18:30 Uhr 3. Juli 2015, 20:30 Uhr

    1 Sieg im Elfmeterschießen

    Viertelfinale

    24. Juni 2015 um 20:30 Uhr in Santiago (Estadio Nacional de Chile)
    Chile ChileUruguay Uruguay1:0 (0:0)
    25. Juni 2015 um 20:30 Uhr in Temuco (Estadio Municipal Germán Becker)
    Bolivien BolivienPeru Peru1:3 (0:2)
    26. Juni 2015 um 20:30 Uhr in Viña del Mar (Estadio Sausalito)
    Argentinien ArgentinienKolumbien Kolumbien0:0, 5:4 i. E.
    27. Juni 2015 um 18:30 Uhr in Concepción (Estadio Municipal de Concepción)
    Brasilien BrasilienParaguay Paraguay1:1 (1:0), 3:4 i. E.

    Halbfinale

    29. Juni 2015 um 20:30 Uhr in Santiago (Estadio Nacional de Chile)
    Chile ChilePeru Peru2:1 (1:0)
    30. Juni 2015 um 20:30 Uhr in Concepción (Estadio Municipal de Concepción)
    Argentinien ArgentinienParaguay Paraguay6:1 (2:1)

    Spiel um Platz 3

    3. Juli 2015 um 20:30 Uhr in Concepción (Estadio Municipal de Concepción)
    Peru PeruParaguay Paraguay2:0 (0:0)

    Finale

    4. Juli 2015 um 17:00 Uhr in Santiago (Estadio Nacional de Chile)
    Chile ChileArgentinien Argentinien0:0 n. V., 4:1 i. E.
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    Schiedsrichter

    Auszeichnungen

    Zusammenfassung
    Kontext

    Bester Spieler

    Diese Auszeichnung wurde 2015 nicht vergeben. Medienberichten zufolge war Lionel Messi für die Auszeichnung vorgesehen, eine offizielle Begründung für das Weglassen der Vergabe blieb aus.[2]

    Torschützenkönige

    • Peruaner Paolo Guerrero wurde mit vier Toren Torschützenkönig des Turniers. Ihm gelang im Viertelfinalspiel gegen Bolivien ein Hattrick sowie ein Tor im Spiel um Platz 3 gegen Paraguay, mit dem er seiner Mannschaft den dritten Platz sicherte.[15]
    • Chilene Eduardo Vargas wurde mit vier Toren ebenfalls Torschützenkönig. Er erzielte in der Gruppenphase gegen Ecuador und Mexiko jeweils ein Tor sowie zwei Tore im Halbfinale gegen Peru, in dem er auch zum Man of the Match gewählt wurde.[15]

    Bester Torhüter

    • Chilene Claudio Bravo wurde zum besten Torhüter des Turniers ernannt. In sechs Spielen blieb er viermal ohne Gegentreffer und hatte somit großen Anteil am Titelgewinn.[15]

    Bester junger Spieler

    Fairplay-Preis

    Mannschaft des Turniers

    Zudem stellte die Technische Kommission der CONMEBOL die Mannschaft des Turniers zusammen:[16]

    Weitere Informationen Torhüter, Abwehr ...

    Beste Torschützen

    Nachfolgend sind die besten Torschützen des Turniers gelistet.[17] Bei gleicher Trefferanzahl sind die Spieler alphabetisch geordnet.

    Weitere Informationen Rang, Spieler ...

    Hinzu kamen je ein Eigentor des bolivianischen Spielers Ronald Raldes im Spiel gegen Chile und des chilenischen Spielers Gary Medel im Halbfinale gegen Peru.

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    Vermarktung

    Zusammenfassung
    Kontext

    Logo, Maskottchen und Spielball

    Die Agentur Brandia Central schuf das Logo der Copa América 2015. Das Logo zeigt ein Fußball, worauf ein fünfzackiger und ein achtzackiger Stern abgebildet ist. Der fünfzackige Stern ist ein Symbol der chilenische Nationalflagge, der achtzackige Stern ist ein altes nationales Symbol und repräsentiert zudem die acht chilenischen Austragungsorte. Des Weiteren zeigt es vier stilisierte Menschen, die die Werte der chilenischen Kultur widerspiegeln soll: Der Fan steht für das „Feiern“, das Herz steht für die „Leidenschaft“, die zwei gegenüberstehende Spieler symbolisieren die „Hingabe“ und der Fallrückzieher der im spanischen „chilena“ heißt – stellt den „Triumph“ dar.[18]

    Das offizielle Maskottchen der Copa América 2015 heißt „Zincha“ und stellt ein Andenschakal (Lycalopex culpaeus) mit farblichen Akzenten der chilenischen Landesfarben Rot, Weiß und Blau dar.[19] Der Andenschakal hat sein Lebensraum in den Anden u. a. in Chile. Der Name „Zincha“, der eine Verschmelzung von „zorro“ (Fuchs) und „hincha“ (Fan) ist, wurde in einer öffentlichen Internetabstimmung unter drei Vorschlägen gewählt: 47,1 Prozent der Teilnehmer entschieden sich für diesen Namen, „Andi“ (27,2 Prozent) and „Kul“ (25,7 Prozent) landeten auf Platz zwei und drei.[20]

    „Cachaña“ ist der offizielle Name des von Nike vertriebenen Spielballs der Copa América 2015 und wurde am 16. November 2014 im Estadio Nacional de Chile von Arturo Vidal präsentiert. Der Name „Cachaña“ ist eine chilenische Bezeichnung, wenn Fußballspieler Finten, Antäuschungen und Dribblings auf dem Spielfeld zeigen.

    Die Eigenschaften sowie Aufbau des Spielballs basiere auf dem Ordem II von Nike, der auch für die Copa Libertadores, Premier League, Primera División und Serie A verwendet wird. Das Design und die Farben des Spielballs sind stark von der chilenischen Kultur beeinflusst. Die Landesfarben Chiles weiß, blau und rot – sowie die Farbe gelb als Sinnbild für den Rohstoff Kupfer, den wichtigsten Wirtschaftssektor Chiles – wurden in das Design eingearbeitet.[21]

    Fernsehübertragung

    Die Copa América 2015 war im deutschsprachigen Raum nicht im Fernsehen zu sehen. Der als potenzieller Kandidat gehandelte Sender Sport1 sicherte sich keine Rechte für die südamerikanische Meisterschaft. Alle Spiele der Copa América sollten ursprünglich auf YouTube übertragen werden, allerdings wurde dieses Vorhaben nicht umgesetzt.[22]

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    Sonstiges

    Im April 2015 vereinbarten die CONMEBOL, der argentinische Fußballverband, der Sender Tele Red Imagen sowie das durch die katholische Kirche gegründete Bildungsprogramm Scholas Occurrentes, dass an letztere für jedes während des Turniers geschossene Tor 10.000 US-Dollar gespendet werden sollen. Unmittelbar vor Beginn des Turnieres setzte der Vatikan diese Vereinbarung aus, bis die Korruptionsvorwürfe gegen mehrere Fußballfunktionäre aufgeklärt seien.[23]

    Commons: Copa América 2015 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Einzelnachweise

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