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Datafizierung

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Datafizierung
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Der umgangssprachliche Begriff englisch datafication Datafizierung bezieht sich auf die umfangreiche oder umfassende Nutzung von Daten aus digitalen Quellen, d. h. vor allem dem Internet und der damit verbundenen IT-Infrastruktur. Man spricht auch von „digitalen Daten“. Das Gegenteil wären analoge Daten, z. B. aus der Analyse aus Experimenten oder alter Messtechnik. Letztere erzeugt heutzutage jedoch ebenfalls „digitale Daten“.

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Dies ist eine Reihe von Servern (Racks), die Zugriff auf das wissenschaftliche Datenarchiv des European Southern Observatory (ESO) bieten. Die „digitalen“ Daten stehen für die Analyse zur Verfügung. Große Unternehmen betreiben heute auf ähnlichen Servern (vgl. Rechenzentrum) eine Vielzahl von Anwendungen für IT-Anwendungen, die Daten erzeugen, aufarbeiten, auswerten und verwerten oder weitergeben. Dies bezeichnet man als „Datafizierung“, also die umfassende Verwendung von Daten. (2005)
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Begriff und Trend

Die Datafizierung war eine Zeit lang das Schlagwort eines Trends, welche mit dem Wachstum des Internets (vgl. auch World Wide Web) seit den 1990er Jahren aufkam. Damals war das Schlagwort die „New Economy“ (vgl. auch Web 2.0). Der Begriff selbst wurde von dem Journalisten Kenneth Cukier und dem Rechtswissenschaftler Victor Mayer-Schönberger im Jahr 2013 im Zusammenhang mit dem Begriff „Big Data“ eingeführt.[1][2]

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Beschreibung

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Beispiel für eine klassische Analyse im Rahmen von Laborarbeiten am ehemaligen Lawrence Radiation Laboratory (LRL), Livermore, heute Teil des Lawrence Livermore National Laboratory (LLNL). Die Proben mit radioaktiven Partikeln und ihre Aktivitätswerte (viz. physikalischen Daten) werden auf dem Diagramm eines Ionisationszählers „analog“ aufgezeichnet. (1968)

Die Quantifizierung und ihre Techniken, z. B. die Messtechnik oder Metrologie, gehört zwar zu den ältesten Methoden des wissenschaftlichen Arbeitens in den Naturwissenschaften und Ingenieurwissenschaften, aber die Datafizierung meint die gezielte Verwendung von Daten im Rahmen des Informationszeitalters, des Digitalzeitalters bzw. der Digitalisierung. Letztere wird durch moderne Elektronik und Fortschritte auf dem Gebiet der Halbleitertechnik bzw. Mikroelektronik sowie Sensorik seit den 1970er Jahren ermöglicht. Heutzutage spielen Daten „im“ oder „aus dem“ Internet eine große Rolle, vgl. auch das sogenannte Data Mining und Data Science in der Praxis.

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Anwendungen

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Daten sind Gegenstand einer Vielzahl anderer Anwendungen in der Gesellschaft oder Industrie, z. B. in der Produktion, in Geräten wie Fahrzeugen, Flugzeugen usw. oder der Medizin (Diagnostik) usw. Daten werden auch umfangreich durch sogenannte Programmierschnittstellen ausgetauscht. Der Datenschutz spielt eine wichtige Rolle im Umgang mit Daten.

Ein Beispiel für die gemeinte „Datafizierung“ ist etwa die Art und Weise, wie Facebook Verbindungen mit Nutzern dazu verwendet, relevante Informationen über diese zu sammeln, und diese anschließend in Daten umwandelt oder wie Google Suchanfragen und Informationsabrufe datafiziert bzw. weiternutzt. Services wie LinkedIn könne Lebensläufe bzw. Karrieren in Datensätze umwandeln und Twitter nutzt Echtzeitinformationen von Benutzern. Außerdem datafiziert die App Waze Informationen in Bezug auf das Fahrverhalten und gibt diese Informationen, z. B. über Verkehrsstau, anderen Benutzern frei. und General Electric verwendet Informationen, die zum Beispiel Motoren und Maschinen betreffen.[3] Konkrete Realisierungen letzterer Idee sind z. B. Flugschreiber oder Event Data Recorder (EDR).

Aus der Sicht der Science and Technology Studies beinhaltet eine „verantwortungsvolle Datafizierung“, dass bei der Datafizierung von Alltagspraktiken, bspw. dem Einkaufen mit Kundenkarten, Aushandlungsprozesse ermöglicht werden.[4] Eine körper- und bewegungsbezogene Datafizierung wird zunehmend auch in der Sportpädagogik angewendet.[5]

Literatur

Zusammenfassung
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Chronologisch absteigend:

  • Markus Unternährer: Momente der Datafizierung. Zur Produktion von Personendaten in der Datenökonomie; transcript 2024, ISBN 978-3-8394-7059-6.
  • Ina Sander: Critical Datafication Literacy. A Framework and Practical Approaches, transcript 2024, ISBN 978-3-8394-7378-8.
  • Mandy Schiefner-Rohs, Sandra Hofhues, Andreas Breiter: Datafizierung (in) der Bildung. Kritische Perspektiven auf digitale Vermessung in pädagogischen Kontexten, transcript 2023, ISBN 978-3-8394-6582-0.
  • Shivakumar R. Goniwada: Introduction to Datafication. Implement Datafication Using AI and ML Algorithms, Apress 2023, ISBN 978-1-4842-9495-6.
  • Kira Krüger: Die Ära der Datafizierung. Medieninnovation als Wandel der Medientypologien, Springer Gabler 2021, ISBN 978-3-658-34018-6.
  • Klaus Wiegerling, Michael Nerurkar, Christian Wadepuhl (Hrsg.): Datafizierung und Big Data. Ethische, anthropologische und wissenschaftstheoretische Perspektiven, Springer VS 2020 ISBN 978-3-658-27148-0.
  • Stefan Iske, Johannes Fromme, Dan Verständig, Katrin Wilde (Hrsg.): Big Data, Datafizierung und digitale Artefakte, Medienbildung und Gesellschaft Band 42, Springer VS 2020, ISBN 978-3-658-28397-1.
  • Bernward Baule, Dirk Hohnsträter, Stefan Krankenhagen, Jörn Laila (Hrsg.): Transformationen des Konsums. Vom industriellen Massenkonsum zum individualisierten Digitalkonsum, Nomos Verlag 2019, ISBN 978-3-8487-6282-8.
  • Arne Hinz, Lina Dencik, Karin Wahl-Jorgensen: Digital Citizenship in a Datafied Society, Polity Press 2019, ISBN 978-1-5095-2715-1.
  • Daniel Houben, Bianca Prietl (Hrsg.): Datengesellschaft: Einsichten in die Datafizierung des Sozialen. (Digitale Gesellschaft; 17) transcript 2018, ISBN 978-3-8376-3957-5.
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Einzelnachweise

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