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Detlef Schmid
deutscher Informatiker Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Detlef Schmid (* 15. Mai 1934 in Worms;[1] † 27. September 2018[2][3]) war Professor für Informatik an der Universität Karlsruhe (TH), dem heutigen Karlsruher Institut für Technologie, und 1985 einer der Mitgründer des FZI Forschungszentrum Informatik.[1][2][3] Seit 2002 war er emeritiert.[2]
Als Gründungsdekan der am 1. Oktober 1972 gegründeten Fakultät für Informatik an der Universität Karlsruhe war Schmid ein Wegbereiter der Informatikausbildung in Deutschland.[4][2] Schmids Forschungsgebiet war die Technische Informatik, dort speziell die Automatisierung des Entwurfs von Integrierten Schaltkreisen.
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Leben
Zusammenfassung
Kontext
Detlef Schmids Familie zog 1943 nach Bad Klosterlausnitz in Thüringen.[1] Zwischen 1949 und 1952 absolvierte er eine Lehre als Uhrmacher im benachbarten Hermsdorf.[1][5] Für seine Gesellenprüfung fertigte er eine Beobachtungsuhr als Gesellenstück.[5] Bis 1955 arbeitete er als Uhrmacher,[1] aber sein Interesse für das Uhrmacherhandwerk begleitete ihn sein Leben lang.[6]
Schmid studierte Elektrotechnik, zuerst mit dem Schwerpunkt Starkstromtechnik von 1955 bis 1958 an der Universität Mannheim, dann mit dem Schwerpunkt Nachrichtentechnik an der Universität Karlsruhe (1958–1963).[1][2][3] Zwischen 1963 und 1970 war er Wissenschaftlicher Assistent bei Karl Steinbuch am Institut für Nachrichtenverarbeitung und -übertragung der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik an der Universität Karlsruhe.[1][2][3] Daraus resultierte seine Dissertation Matrixförmige Klassifikatoren. Theorie, technischer Aufbau, Einsatz in Digitalrechnern, mit der er 1968 als Dr.-Ing. promovierte.[1][2][7]
Nach einem Forschungsaufenthalt 1968 bei IBM in den USA erfolgte 1972 die Berufung zum Professor an der Universität Karlsruhe.[1][2] Schmid wurde direkt Dekan der neu gegründeten Fakultät für Informatik, ein Amt, das er von 1997 bis zu seiner Emeritierung 2002 noch einmal übernahm.[1][2] Fast 30 Jahre von 1973 bis 2002 leitete er das Institut für Rechnerentwurf und Fehlertoleranz zusammen mit Winfried Görke.[1][2] 15 seiner ca. 50 Doktoranden aus dieser Zeit sind selber zu Professoren berufen worden.[6][8][1][9]
Detlef Schmid war 1973 Initiator des Fakultätentages Informatik, dessen Vorsitz er auch bis 1978 innehatte.[10][1][11] Im gleichen Jahr veröffentlichte er zusammen mit Detlef Senger und seinem ersten Doktoranden Hans Wojtkowiak das Buch Technische Informatik.[6][12]
1984 war er zusammen mit unter anderem Peter Lockemann und Gerhard Goos beim Aufbau des FZI Forschungszentrums Informatik in Karlsruhe beteiligt, das zum 1. Januar 1985 offiziell gegründet wurde.[13][3] Bis 1996 war er dort Direktor des Bereichs „Automatisierung des Schaltkreisentwurfs“.[1][13]
Für Schmid waren Soft-Skills sehr wichtig. Daher wurde er 1987 Gründungsmitglied des Instituts für Angewandte Kulturwissenschaften an der Universität Karlsruhe, dessen Geschäftsführender Direktor er von 1991 bis 1994 war.[14][2][1]
Den Aufbau des Sonderforschungsbereichs „Automatisierter Systementwurf – Synthese, Test, Verifikation, dedizierte Anwendungen“ der Hochschulen Dresden und Ilmenau zusammen mit Karlsruhe und Tübingen unterstützte Schmid von 1991 an.[1][15] Dabei handelte es sich um den ersten Sonderforschungsbereich in den neuen Bundesländern.[2] Von 1992 bis 1998 leitete er das Teilprojekt „Formale Entwurfs- und Verifikationsverfahren“.[16][1] Im Zeitraum von 1992 bis 2000 war Schmid Fachgutachter für Technische Informatik der DFG.[1][17] Als Mitglied des Senats der Deutschen Forschungsgemeinschaft war Schmid zwischen 1999 und 2005 unter anderem an der Vorbereitung der Exzellenzinitiative beteiligt.[1][18][19]
Am 27. September 2018 verstarb Schmid im Alter von 84 Jahren.[2][3]
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Ehrungen
Das Edacentrum würdigte 2004 mit der EDA-Medaille Schmids Lebenswerk auf dem Gebiet der Electronic Design Automation (EDA).[20][21][2] Im Jahr 2009 wurde Schmid das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland durch den baden-württembergischen Minister für Wissenschaft, Forschung und Kunst Peter Frankenberg überreicht.[2][5][22][23] Am 23. Juni 2011 erhielt Schmid die Ehrendoktorwürde der Technischen Universität Clausthal für seine Verdienste um die Technische Informatik.[2][24][25][26]
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Schriften
Für eine Übersicht siehe seine Publikationsliste[27] und das DBLP.[28]
- Matrixförmige Klassifikatoren. Theorie, technischer Aufbau, Einsatz in Digitalrechnern. Universität Karlsruhe, 1968, DNB 481578102 (Dissertation).
- Detlef Schmid, Detlef Senger, Hans Wojtkowiak: Technische Informatik. Teil 1: Grundprinzipien des Entwurfs und der Organisation digitaler Rechenanlagen. Oldenbourg, München/Wien 1973, DNB 730328198.
Weblinks
- Website am KIT
- Literatur von und über Detlef Schmid im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Stefan Fuchs, Detlef Schmid (Interviewter): Pionier der Computerwissenschaften in Deutschland: Professor Detlef Schmid erhält das Bundesverdienstkreuz. In: Repository KITopen (= Campus-Report. Nr. 385). 18. März 2009, doi:10.5445/DIVA/2009-99 (Rundfunkinterview).
Einzelnachweise
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