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Deutsches Spring- und Dressurderby
jährliches internationales Reitturnier in Hamburg-Klein Flottbek Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Das Deutsche Spring- und Dressurderby (Eigenschreibweise: Deutsches Spring- und Dressur-Derby) ist ein internationales Reitturnier mit Wettbewerben im Springreiten und im Dressurreiten. Das seit 1920 in Hamburg-Klein Flottbek ausgetragene Deutsche Spring-Derby zählt zu den traditionsreichsten Veranstaltungen seiner Art. Mit seinen besonderen Hindernissen wie etwa dem Großen Wall, Pulvermanns Grab oder den Holsteiner Wegesprüngen ist der seither unveränderte Parcours einer der längsten und schwierigsten im Springreiten. Auf eine lange Tradition kann auch das Deutsche Dressur-Derby verweisen, das 2016 zum 58. Mal ausgetragen wurde.

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Allgemeines
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Laut Angaben des Veranstalters besuchten im Jahr 2016 über 90.000 Besucher das Turnier.[1] Das Turnier wird gemeinsam vom Norddeutschen und Flottbeker Reitverein und der En Garde Marketing veranstaltet, bis einschließlich 2024 besteht ein Kooperationsvertrag.
Die internationalen Dressurprüfungen auf Grand-Prix-Niveau sind seit 2011 jeweils als CDI 4* ausgeschrieben. Daneben werden auch internationale Dressuren auf Intermediaire-Niveau (als CDI 2*) und nationale Dressurprüfungen ausgetragen.
Das Programm der Springprüfungen auf dem Derbyplatz umfasst seit 2008 zum einen die Prüfungen eines CSI 5* für die Reiter aus dem In- und Ausland. Beginnend mit der Einlaufprüfung am Mittwoch über das Championat von Hamburg am Donnerstag findet der CSI 5* seinen Abschluss beim Großen Preis am Samstag. Von 2008 bis 2022 war der Großen Preis eine Etappe der Global Champions Tour, von 2016 an machte die Global Champions League zudem Station im Derbypark in Hamburg-Klein Flottbek.
Daneben finden ebenfalls ab Mittwoch für die Derbyreiter Prüfungen statt, deren Abschluss das Deutsche Spring-Derby am Sonntag ist. Diese Prüfungen waren bis 2016 als CSI 3* ausgeschrieben. Seit 2017 sieht die Ausschreibung hier einen CSI 4* vor, der neben einer Derby-Tour mit den typischen Derbyprüfungen auch eine neue Classic Tour mit weiteren Springprüfungen umfasst. Außerdem werden als CSIYH 1* Springprüfungen für junge 7- und 8-jährige Springpferde sowie eine internationale Springreiter-Amateur-Tour (CSIAm-A/CSIAm-B) ausgerichtet.
Das Preisgeld betrug 2023 insgesamt rund 1.000.000 €. Hiervon entfielen über 500.000 € auf die CSI 5*-Tour mit dem Großen Preis mit 300.000 € Dotation als Höhepunkt. Das Deutsche Spring-Derby war mit über 150.000 € dotiert. Die Dressurprüfung, das Deutsche Dressur-Derby, war mit 30.000 € dotiert.[2]
Neben den beiden parallel stattfindenden Derbys wurde ab 1950 für eine Reihe von Jahren auch das Deutsche Fahrderby in Klein Flottbek ausgetragen.
Das für den 20. bis 24. Mai 2020 geplante Turnier musste wegen der COVID-19-Pandemie verschoben werden.[3] Auch im Jahr 2021 wird das Turnier aufgrund der Corona-Schutzvorschriften nicht in gewohnter Form ausgetragen. Stattdessen wird Ende August 2021 eine Etappe der Global Champions Tour 2021 mit verringerter Zuschauerzahl im Derbypark durchgeführt.
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Deutsches Spring-Derby
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Das Deutsche Spring-Derby, teilweise auch Hamburger Derby genannt, wird seit 1920 in Hamburg-Klein Flottbek ausgetragen. Es gilt als eines der bedeutendsten Derbys im Springreiten und wird in Fachkreisen auch als das schwierigste Derby weltweit bezeichnet. Traditionell ist das Deutsche Spring-Derby der Publikums-Höhepunkt des Turniers.
Das besondere an diesem Derby ist der 1230 m lange Parcours, der vom passionierten Jagdreiter Eduard Pulvermann gestaltet und seit 1920 weder in seiner Linienführung noch in seinen Hindernissen verändert wurde. Lediglich die Höhe der Sprünge und vor allem die Tiefe der Stangenauflagen wurden über die Jahrzehnte nach und nach dem Leistungsniveau angepasst, um den Schwierigkeitsgrad trotz des verbesserten Bodens zu erhalten.
Unter den Naturhindernissen, die der holsteinischen Landschaft entnommen sind, ist wohl das bedeutendste bzw. das attraktionsreichste Hindernis der Große Wall. Nur einen Galoppsprung hinter dem Wallabstieg steht die weiße Planke, an der in der Geschichte des Derbys die meisten Springfehler zustande kamen.[4] Ein weiteres bekanntes Hindernis ist Pulvermanns Grab. Der Parcours weist eine für heutige Verhältnisse ungewöhnliche Länge auf. Er fordert also neben einem gewissen Springvermögen in besonderem Maße Mut, Vertrauen und Kondition von Pferd und Reiter.
Seit in internationalen Prüfungen schon der zweite Ungehorsam des Pferdes zum Ausschluss führt, hat die Zahl der Ausschlüsse trotz hochkarätiger Starterfelder im Spring-Derby deutlich zugenommen.
Ab 2001 war das Deutsche Spring-Derby Teil der Riders Tour[5], von 2002 bis 2010 als erste Wertungsprüfung der Riders Tour. Von 2011 bis 2019 bildet es die zweite Station der Turnierserie.[6][7] Das Spring-Derby fand im Jahr 2019 zum neunzigsten Mal statt. Nach zwei Jahren Derbypause wurde das Spring-Derby 2022 wieder ausgetragen. Es ist jedoch nicht mehr Teil der Riders Tour, nach Angaben der Turnierorganisatoren passe das veränderte Niveau der Riders Tour nicht mehr mit dem Spring-Derby zusammen.[8]
Sieger des Deutschen Spring-Derbys
Fritz Thiedemann steht mit fünf Siegen und 19 Platzierungen auf Rang 8 und aufwärts.
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Großer Preis
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Während das Deutsche Spring-Derby für die Zuschauer der Turnierhöhepunkt ist, hat diese Stellung bei den internationalen Springreitern zunehmend der am Samstag ausgetragene Große Preis eingenommen. Im Jahr 2008 schloss der Veranstalter Volker Wulff einen Kooperationsvertrag mit dem Initiator der Global Champions Tour, Jan Tops, ab. Damit wurde der Große Preis Etappe der Global Champions Tour und blieb es bis zum Jahr 2022. Er ist allein mit 300.000 € ausgeschrieben und ist damit die zweithöchstdotierte Springprüfung in Deutschland.
Beim Großen Preis handelte es sich bis 2007 und wieder seit 2017 um eine internationale Springprüfung mit Stechen. In den Jahren dazwischen war die Prüfung als internationale Springprüfung mit zwei Umläufen und Stechen ausgeschrieben. Von 2008 bis 2011 trug der Große Preis die Zusatzbezeichnung Global Champions Tour von Deutschland.
Sieger im Großen Preis von Hamburg (seit 2002)
Anmerkungen:
- Großer Preis des Turniers „Longines Global Champions Tour of Hamburg“, welches im August 2021 ausgetragen wurde.
- Der Große Preis war bis zur letztmaligen Austragung der Mannschaftswertung der Riders Tour im Jahr 2006 eine Wertungsprüfung dieser.
- Ergebnis der „Trophy von Hamburg“, im Jahr 2004 war das am Donnerstag stattfindende Championat mit der Zusatzbezeichnung „Großer Preis von Hamburg“ ausgeschrieben, hier gewann der Niederländer Gerco Schröder mit Lanapoule.
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Deutsches Dressur-Derby
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Für das Deutsche Dressur-Derby qualifizieren sich die drei erfolgreichsten Reiter mehrerer Qualifikationsprüfungen. Im Finale hat jeder der drei Reiter sowohl sein Pferd als auch die Pferde seiner Konkurrenten in einer Dressurprüfung der Klasse S mit Piaffe und Passage vorzustellen. Die Ergebnisse eines jeden Reiters werden am Ende addiert, um den Sieger zu ermitteln.
Das Deutsche Dressur-Derby wurde 1955 zum ersten Male ausgetragen. In den ersten zehn Jahren wurde das Dressur-Derby sechs Mal von Willi Schultheis und vier Mal von Reiner Klimke gewonnen. Zu dieser Zeit wurde diese Dressurprüfung als eine der bedeutendsten Dressurprüfungen der internationalen Reiterei bezeichnet. Ab 1965 wurde das Dressur-Derby nach Damen und Herren getrennt ausgeschrieben.[9]
Im Laufe der Zeit verlor das Deutsche Dressur-Derby zunehmend an Bedeutung. In den 1990er Jahren wurde es vom Gelände des Spring-Derbys zum Hemmingstedter Weg (etwa 1,5 Kilometer vom übrigen Turniergelände entfernt) ausgelagert. Hier fand es beinahe unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. In dieser Zeit wurde auch der Pferdewechsel abgeschafft.
Als Paul Schockemöhle Ende 1999 Sportlicher Direktor beim Deutschen Spring- und Dressurderby wurde,[10] entschied er, die Dressur zurückzuholen und das Finale wieder mit einem Pferdewechsel zu entscheiden. Das Deutsche Dressur-Derby müsse, ebenso wie das Deutsche Spring-Derby, etwas Besonderes sein. Dies stieß jedoch bei den Dressurreitern auf Widerstand, da drei Runden an einem Vormittag die Dressurpferde zu sehr strapazieren würden.
Daraufhin meldete Schockemöhles langjähriger Freund und Geschäftspartner Ullrich Kasselmann aus seinem Pferdebestand (ihm gehören rund 200 Sportpferde) stets drei zur Teilnahme an, mit dem Ziel, mit diesen die Mindestpunktzahl für eine Finalteilnahme zu erreichen. Diese Pferde werden den für das Finale qualifizierten Reitern dann für den Endkampf angeboten.[11] Trotz dieser Bemühungen fiel das Deutsche Dressur-Derby in den Jahren 2001 und 2002 aus. Auch im Jahr 2003 hieß es zunächst, dass das Dressur-Derby aufgrund eines Streits zwischen den Veranstaltern und dem Bezirksamt Hamburg-Altona nicht ausgetragen werden könne.[12] Am 1. Juni 2003 konnte dann doch das Dressur-Derby im Hamburger Derbypark ausgetragen werden.[13]
Um auch die junge Reitergeneration an den Modus des Pferdewechsels heranzuführen, wurden zwei neue Prüfungsserien im Rahmen des Deutschen Dressur-Derby geschaffen: seit 2009 reiten die Ponyreiter in Hamburg das Deutsche Pony-Dressur-Derby aus; seit 2010 finden zwei Dressurprüfungen für Reiter der Altersklasse U25 statt, die zweite hiervon mit Pferdewechsel.
Im Jahr 2009 wurde in Hamburg-Klein Flottbek das fünfzigste Deutsche Dressur-Derby ausgetragen, aufgrund eines Zählungsfehlers wurde das Jubiläum im Jahr 2010 nachbegangen und die Zählung ab dem Jahr 2011 korrigiert.[14] 2010 werden der Grand Prix (Qualifikation zum Deutschen Dressurderby), der Grand Prix Spécial und die Grand Prix Kür erstmals als internationales Dressurturnier (CDI 3*) ausgetragen. Das Dressurderby selbst war jedoch weiterhin national ausgeschrieben.[15]
Aufgrund einer Sondergenehmigung der FEI wird ab 2011 auch das Dressurderby selbst als verkürzter Grand Prix mit Pferdewechsel international ausgeschrieben, bislang war hierfür im Reglement der FEI keine eigene Dressurprüfung vorgesehen.[16]
Mit der internationalen Ausschreibung änderte sich jedoch auch die Nutzungsmöglichkeit von Leihpferden, diese müssen nun jeweils in der Qualifikationsprüfung (dem Grand Prix) am Start gewesen sein, der Start kann jedoch mit einem anderen Reiter erfolgt sein. In den ersten Jahren dieser neuen Regelung führte dies bei mehreren Teilnehmern für Verunsicherungen und zum Rückzug der Startbereitschaft bei der finalen Prüfung.[17] Hierbei trat jedoch eine Sonderregelung des Derbys in Kraft: durch den Nichtstart der qualifizierten Teilnehmer wurden diese rückwirkend im Grand Prix de Dressage (der Qualifikationsprüfung) disqualifiziert. In das Finale rücken die nächstbesten Teilnehmer des Qualifikations-Grand Prix nach.
Bedingt durch diese Regelung kam es 2011 zu einer Besonderheit: Kathleen Keller, Tochter des Dressur-Derby-Siegers von 2003 (Dolf-Dietram Keller), qualifizierte sich sowohl für den Pferdewechsel in der U25-Tour als auch für das Deutsche Dressur-Derby und gewann beide Prüfungen auch.[18][19] Im Jahr 2014 fand die Prüfung mit Pferdewechsel zum ersten Mal überhaupt ohne deutsche Beteiligung statt. Frederic Wandres gewann im Jahr 2019 binnen vier Wochen mit dem Berufsreiterchampionat Dressur und dem Deutschen Dressurderby die beiden großen Wettbewerbe mit Pferdewechsel in Deutschland.[20][21]
Sieger im Deutschen Dressur-Derby
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Weblinks
Commons: Deutsches Spring- und Dressurderby – Sammlung von Bildern
- NFR Hamburg: Deutsches Spring & Dressurderby
- Internetpräsenz der EN GARDE Marketing mit Turnier- und Ticketinformationen
- Ergebnislisten ab 2005, Suchbegriff: Hamburg
Anmerkungen
a
Im Jahr 1972 wurde das Deutsche Spring- und Dressur-Derby wegen der Vorbereitungen auf die Olympischen Spiele in München nicht ausgetragen.[27]
b
Thyra war in den Jahren 1955 und 1956 noch das Dressur-Derby-Pferd von Willi Schultheis.
Einzelnachweise
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