Top-Fragen
Zeitleiste
Chat
Kontext

Dichter-Klasse

Flusskreuzfahrtschiffsklasse Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Dichter-Klasse
Remove ads

Die Dichter-Klasse ist eine Serie von acht großen Fahrgastschiffen, die von April 1961 bis Ende 1963 in der VEB Schiffswerft „Edgar André“ in Magdeburg-Rothensee in der DDR gebaut wurden. Die Klassenbezeichnung erhielten die Schiffe aufgrund der Namensgebung mit überwiegend Namen von deutschen Dichtern.

Schnelle Fakten Schiffsdaten, Schiffsmaße und Besatzung ...
Remove ads

Geschichte

Zusammenfassung
Kontext

Die Fahrgastschiffe entstanden im Rahmen einer Serie von acht Schiffen in der volkseigenen Werft benannt nach Etkar André in Magdeburg. Die Schiffe sind 52,87 Meter lang und 8,08 Meter breit. Der durchschnittliche Tiefgang beträgt 1,26 Meter. Angetrieben wurden sie bei Indienststellung von zwei Motoren der Firma SKL Magdeburg. Die Fahrgastkapazität betrug bei der Indienststellung 725 Personen.

Die ersten vier Schiffe der Serie waren für die Weiße Flotte Berlin mit Sitz im Ostteil der Stadt in Treptow an der Spree bestimmt. Besonderer Wert wurde bei der Projektierung der Schiffe im Jahr 1960 auf eine leistungsfähige Gastronomie an Bord gelegt, um vergleichbare Schiffe als Gegenpart zu den neuen Restaurationsschiffen im Westteil Berlins anbieten zu können. Im April 1961 stellte der VEB Fahrgastschiffahrt Berlin das erste Schiff der Dichter-Klasse mit dem Namen Johannes R. Becher in Dienst. Ihm folgten im Februar 1962 die Friedrich Wolf, im April 1962 die Bertolt Brecht und gegen Ende des gleichen Jahres die Heinrich Mann.

Zwei weitere Schiffe dieser Serie lieferte die Werft an die Weiße Flotte Potsdam, die Sanssouci 1962 und die Cecilienhof 1963. Auffällig sind die abweichenden Schiffsnamen nach Schlössern der Hohenzollern. Die damalige Betriebsleitung des Potsdamer Unternehmens konnte ihre ablehnende Haltung gegenüber vorgeschlagenen Namen seitens Regierungsstellen durchsetzen und ihre Schiffe mit für Potsdam typischen Namen versehen.[1]

Zwei weitere Schwesterschiffe sind die Aktivist, welche in der Stadt Brandenburg an der Havel zum Einsatz kam und die Erich Weinert für den Betrieb auf der Elbe im Magdeburger Raum. Sieben der acht Schiffe der Klasse sind noch in Fahrt.

Liste der Fahrgastschiffe

Weitere Informationen Bild, Name bei Indienststellung ...

Besonderes

Die Schiffe der Dichter-Klasse wurden von Anfang an als Luxusschiffe bezeichnet und zu Rundfahrten und besonderen Veranstaltungen eingesetzt. Für Rundfahrten und Vermietungen kam es zu einer Regelung der Fahrpreise, die für den Ostteil von Berlin und die DDR völlig neu und ungewöhnlich war, nämlich zur Bildung einer besonderen Preisklasse für Salon- und Luxusschiffe, die sich von denjenigen für die gewöhnlichen Ausflugs- oder Linienschiffe deutlich nach oben unterschieden.

Aufsehen erregte die Flucht von Besatzungsmitgliedern der Friedrich Wolf, die das Fahrgastschiff in den frühen Morgenstunden des 8. Juni 1962 unter heftigem Beschuss durch DDR-Grenzsoldaten von Treptow kommend bis an die Einfahrt zum Landwehrkanal im Westberliner Bezirk Kreuzberg brachten und dort mit ihren Angehörigen, insgesamt 14 Personen, von Bord gingen.[4]

Remove ads
Commons: Dichter-Klasse – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Hans-Joachim Rook, Karola Paepke: Segler und Dampfer auf Havel und Spree : Streiflichter zur Potsdamer Schiffahrtsgeschichte. Brandenburgisches Verlagshaus, Berlin 1993, ISBN 3-89488-032-5.
  • Dieter Schubert: Deutsche Binnenfahrgastschiffe. Illustriertes Schiffsregister. Uwe Welz Verlag, Berlin 2000, ISBN 3-933177-10-3.
  • Kurt Groggert: Personenschiffahrt auf Havel und Spree (= Berliner Beiträge zur Technikgeschichte und Industriekultur; Band 10). Nicolaische Verlagsbuchhandlung, Berlin 1988, ISBN 3-87584-253-7.

Einzelnachweise

Loading related searches...

Wikiwand - on

Seamless Wikipedia browsing. On steroids.

Remove ads