Top-Fragen
Zeitleiste
Chat
Kontext

Digg

Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Digg
Remove ads

Digg ist ein amerikanischer Nachrichten-Aggregator und Social Bookmarking-Dienst, der die beliebtesten Inhalte des Internets (Most Dugg), neueste Beiträge, Trending-Inhalte und aufkommende Themen anzeigt.[1] Die Plattform wurde im Juni 2025 in ihrer aktuellen Form neu gestartet.

Schnelle Fakten Sprachen, Sitz ...
Remove ads

Geschichte

Zusammenfassung
Kontext

Gründung und frühe Jahre (2004–2010)

Digg wurde im November 2004 von Kevin Rose, Owen Byrne, Ron Gorodetzky und Jay Adelson als Experiment gestartet.[2] Die ursprüngliche Idee war eine verbesserte, sozialere Version von Slashdot zu schaffen.[3] Benutzer konnten Links einreichen und diese dann bewerten – positiv ("digg") oder negativ ("bury"). Diese Stimmen wurden in dynamische Listen mit Trending-Inhalten aggregiert.

Im August 2006 wurde Rose auf dem Cover der BusinessWeek mit der Schlagzeile „How this kid made $60 million in 18 months“ vorgestellt.[4]

Die Plattform wuchs stark an und zog bis 2008 über 236 Millionen Besucher jährlich auf ihre Homepage.[5] Wegen der Popularität dieses Dienstes wurde er bereits mit Slashdot verglichen.[6] Digg wurde so einflussreich, dass es den sogenannten „Digg-Effekt“ gab – kleine Webseiten wurden durch einen erfolgreichen Digg-Verweis oft von Anfragen überflutet und gingen Offline.[7] Dagegen gibt es mittlerweile die Möglichkeit, „gediggte“ Webseiten über Mirrors verfügbar zu machen und die Originalseite zu entlasten.

Redesign und Nutzerflucht (2010–2012)

Am 25. August 2010 wurde Digg v4 mit einem komplett überarbeiteten Design veröffentlicht. Die Neugestaltung stieß jedoch auf heftigen Widerstand der Community, da viele beliebte Funktionen entfernt wurden und die Seite instabil war.[8] Viele Nutzer wanderten zu Reddit ab, dessen Traffic 2010 um 230 % wuchs, während Digg einen Rückgang von 25 % im ersten Monat nach dem Redesign verzeichnete.[9]

Bis Juli 2012 war Diggs monatlicher Unique-Visitor-Count um 90 % von seinem Höchststand gefallen.[10]

Verkauf und Neuaufbau (2012–2025)

Im Juli 2012 wurde Digg in drei Teilen verkauft:

  • Die Domain, Marke und Technologie gingen für 500.000 US-Dollar an das Investment-Unternehmen Betaworks[11]
  • 15 Mitarbeiter wechselten für 12 Millionen US-Dollar zum SocialCode-Projekt der Washington Post
  • Die Patente wurden für etwa 4 Millionen US-Dollar an LinkedIn verkauft[12]

Betaworks baute die Seite komplett neu auf und startete am 31. Juli 2012 Digg v1 – eine redaktionell kuratierte Version ohne die ursprünglichen Community-Voting-Funktionen.[13]

2018 wurde Digg von der Werbetech-Firma BuySellAds übernommen[14] und später an Money Group weiterverkauft.

Aktueller Neustart (2025)

Im März 2025 kauften Digg-Gründer Kevin Rose und Reddit-Mitgründer Alexis Ohanian die Plattform zurück.[15] Justin Mezzell wurde zum neuen CEO ernannt. Im Juni 2025 wurde Digg mit dem Slogan „The front page of the internet, now with superpowers“ neu gestartet – diesmal wieder mit den ursprünglichen „Digging“- und „Burying“-Funktionen, jedoch mit moderner Technologie und KI-Unterstützung für die Moderation.[16]

Remove ads

Funktionsweise

Die aktuelle Version von Digg funktioniert ähnlich wie die ursprüngliche Plattform: Nutzer können Verweise auf Neuigkeiten (Blog-Einträge, Pressemitteilungen, Videos oder Podcasts) einreichen und diese bewerten. Positive Bewertungen heißen „digg“, negative „bury“. Die Bewertungen bestimmen, welche Inhalte in den verschiedenen Kategorien (Most Dugg, Newest, Trending) angezeigt werden. Eine Interaktion über ein eigenes Blog ist ebenfalls möglich.

Remove ads

Probleme der ursprünglichen Plattform

Zusammenfassung
Kontext

AACS-Verschlüsselungsschlüssel-Kontroverse

Das inhärente Risiko von benutzergesteuertem Inhalt wurde Anfang Mai 2007 offenbar, als die HD-DVD-AACS-Prozessschlüsselnummer auf der Seite veröffentlicht wurde.

Digg wurde daraufhin von der HD-DVD Trade Group schriftlich aufgefordert, die Referenzen auf den AACS-Schlüssel zu entfernen.[17] Die Seite wurde daraufhin mit Einträgen, die diese Nummer in der Beschreibung enthielten, oder mit Webseiten, die diese Nummer publizierten, überflutet.[18]

Am 3. Mai 2007 kapitulierte Digg und kündigte offiziell an, Posts, die diese Nummer enthielten oder auf sie verlinkten, nicht mehr zu löschen: „You'd rather see Digg go down fighting than bow down to a bigger company.“[19] Im Laufe der Eskalation wurde die Sequenz so weit verbreitet, dass sie kaum noch als Geheimnis bezeichnet werden kann – Domains, die die Sequenz im Namen enthalten, wurden registriert, T-Shirts wurden gedruckt,[20] und viele Blogger streuten den Key wahllos in ihre Blogposts ein.

Manipulationen durch Power-User

Digg hatte Probleme mit sogenannten „Power-Usern“, die das Bewertungssystem manipulierten, um nur ihre eigenen Beiträge oder die ihrer Freunde zu fördern.[21] Dies führte dazu, dass genuiner Content von normalen Nutzern kaum noch auf der Startseite erschien.

Diggnation-Podcast

Diggnation ist ein wöchentlicher Video-Podcast, welcher die besten digg-Beiträge vorstellt und diskutiert. Moderiert wird Diggnation von digg.com-Gründer Kevin Rose und Alex Albrecht. Beide haben schon vorher in der Sendung The Screen Savers des US-amerikanischen Technologiesenders TechTV zusammengearbeitet. Diggnation ist Bestandteil des Programms von Revision3 und kann auf der Internetseite des Unternehmens abgerufen werden, ist jedoch auch über die URL diggnation.com zu erreichen.

Ein wiederkehrendes Element in nahezu jeder Ausgabe ist das Trinken unterschiedlicher Biersorten durch die Moderatoren und die Kommentierung des Biergeschmacks sowie die Interaktion mit der Kamera und den sich im Raum befindenden Menschen.

Remove ads

Einzelnachweise

Loading related searches...

Wikiwand - on

Seamless Wikipedia browsing. On steroids.

Remove ads