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DragonFly BSD

Betriebssystem Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

DragonFly BSD
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DragonFly BSD ist ein freies Unix-Derivat. Das Betriebssystem basiert auf den Quelltexten von FreeBSD-STABLE 4.8 vom 16. Juni 2003 und gehört somit zu der Familie der BSD-Betriebssysteme. Es läuft auf PCs mit x86-64-basiertem Prozessor.

Schnelle Fakten
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Geschichte

Das DragonFly-Projekt wurde vom ehemaligen FreeBSD-Entwickler Matt Dillon initiiert, der mit den Designentscheidungen für die Architektur des FreeBSD-5.x-Kernels – insbesondere bezüglich Kernel-Threading und SMP – nicht zufrieden war[2] und sich kurz zuvor mit den anderen FreeBSD-Entwicklern überworfen hatte.[3] Es sieht sich als Fortsetzung des FreeBSD-4.x-STABLE-Zweigs. Matt Dillon, der in Vollzeit am Projekt entwickelt, wird mittlerweile von über fünfzig weiteren Entwicklern unterstützt.[4]

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Funktionen

Zusammenfassung
Kontext

Da DragonFly BSD als neues Betriebssystem zu Beginn keine Benutzerbasis hatte, musste die Codebasis nicht abwärtskompatibel sein, so dass eine Reihe von APIs modernisiert und einige experimentelle Änderungen vorgenommen werden konnten.

Ein weiteres Merkmal der Entwicklung von DragonFly BSD ist, dass neue Sicherheitskonzepte und Innovationen auf diesem Gebiet, beispielsweise die – verglichen mit klassischen Ansätzen als sicherer geltende malloc-Implementierung des OpenBSD-Projektes, sehr schnell in den Entwicklungszweig aufgenommen werden.

Als Portmanager wurden zunächst FreeBSD-Ports, ab Version 1.4 das von NetBSD stammende pkgsrc verwendet. Aufgrund des zu hohen Wartungsaufwands von pkgsrc-Ports[5] kommt seit DragonFly BSD 3.4 zusätzlich DPorts, ein auf den FreeBSD-Ports basierendes Portsystem, zum Einsatz. Die Installation und Verwaltung von Binärpaketen erfolgt bei DPorts wie in FreeBSD und PC-BSD per pkgng. Der Release-Zyklus beträgt etwa sechs Monate, ist jedoch auch abhängig von Funktionserweiterungen des Systems.

SMP-Unterstützung

Ein Fokus der DragonFly-BSD-Entwickler lag von vornherein auf einer besseren Unterstützung moderner Mehrprozessorsysteme. Verschiedene Verbesserungen der Skalierbarkeit wie ein neuer Slab allocator, der ohne Mutexes auskommt, wurden insbesondere im Kernel vorgenommen.

Lightweight Kernel Threads

Bei den Lightweight Kernel Threads (LWKT) handelt es sich um ein Kernelsubsystem, das dabei helfen soll, den Wettstreit zwischen den Prozessoren zu reduzieren. Hierbei erhält jeder Prozessor seinen eigenen Prozess-Scheduler, Prozesse werden an einen bestimmten Prozessor gebunden und können nur von IPI-Prozessen unterbrochen werden.[6]

Messaging API

DragonFly BSD verwendet ein Nachrichtenaustauschsystem ähnlich dem von AmigaOS und anderen Microkerneln. Dieses dient der Kommunikation zwischen den einzelnen Lightweight-Kernel-Threads (LWKT).[7] Jeder einzelne LWKT unterstützt dabei drei Arten von Nachrichtenports, die Nachrichten in Empfang nehmen können:

  • Threadports
  • Spinports[8]
  • Serializerports[9]

Nachrichten, die an Threadports eingehen, dürfen nur vom Besitzer des jeweiligen Ports empfangen werden. Nachrichten an Spin- und Serializerports können von mehreren Threads gleichzeitig abgerufen und bearbeitet werden. Sowohl synchrones als auch asynchrones Antworten auf diese Nachrichten ist möglich.[10]

Anwendungs-Snapshots

Anstelle des in Betriebssystemen üblichen prelinking fertigt DragonFly BSD bei Bedarf einen vollständigen Schnappschuss einer laufenden Anwendung mit all ihren dynamisch gelinkten Bibliotheken an, so dass weitere Instanzen schneller geladen werden können. Davon sollen vor allem große Programmpakete wie KDE profitieren können, die viele Bibliotheken nachladen müssen.

HAMMER

Mit DragonFly BSD 2.0 wurde das nunmehr ausgereifte HAMMER als 64-Bit-Cluster-Dateisystem in DragonFly BSD vorgestellt. HAMMER unterstützt unter anderem unbegrenzt viele dynamische Snapshots einzelner Dateisysteme, Spiegelung und Partitionsgrößen von bis zu 1 Exbibyte. Die Verzeichnisstruktur wird mittels B-Bäumen gebildet.

Am 8. Februar 2012 wurde die Entwicklung des Nachfolgedateisystems HAMMER2 angekündigt.[11] Zu den geplanten neuen Funktionen zählen inkrementelle Verzeichnisspiegelung, mehrere Stammverzeichnisse sowie die Unterstützung mehrerer Kompressionsalgorithmen, darunter LZ4 und zlib.[12]

Erste Teile von HAMMER2 wurden mit DragonFly BSD 3.6 veröffentlicht.[13] Seit DragonFly BSD 5.0 wird es standardmäßig ausgeliefert, ist jedoch vorerst noch experimentell gekennzeichnet.[14]

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Versionen

Weitere Informationen Version, Veröffentlichung ...
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Trivia

Thumb
Bei Großlibellen sind die Hinterflügel nach der Flügelbasis immer stark verbreitert.

Das Logo zeigt eine Libelle, die aufgrund der Form der Hinterflügel keine Großlibelle (Dragonfly) darstellt (siehe Abbildung), sondern eher einer Kleinlibelle (Damselfly) ähnelt.

Siehe auch

Einzelnachweise

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