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Drebber

Gemeinde im Landkreis Diepholz in Niedersachsen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Drebber
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Drebber ist eine Gemeinde in der Samtgemeinde Barnstorf (Verwaltungssitz in Barnstorf) im Landkreis Diepholz in Niedersachsen.

Schnelle Fakten Wappen, Deutschlandkarte ...
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Geografie

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Gemeindegliederung

Zur Gemeinde Drebber gehören die Ortschaften Cornau (ein Flecken), Deckau, Jacobidrebber und Mariendrebber. Drebber ist Mitgliedsgemeinde der Samtgemeinde Barnstorf, die ihren Verwaltungssitz in dem Flecken Barnstorf hat. Mariendrebber wird westlich und Jacobidrebber östlich, durch den Fluss Hunte getrennt. Zwischen der Hunte und der Dadau liegt Deckau.

Nachbarorte

Nachbargemeinden sind (Im Uhrzeigersinn von Norden ausgehend): Barnstorf, Dickel, Wetschen, Diepholz (alle Landkreis Diepholz) und Goldenstedt (Landkreis Vechta).

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Dadau nördlich von Jacobidrebber

Lage

Drebber liegt zwischen dem Naturpark Wildeshauser Geest im Norden und den Naturpark Dümmer und dem Rehdener Geestmoor im Süden sowie zwischen Barnstorf im Nordosten und Diepholz im Südwesten. Nördlich der Ortschaft befindet sich das Große Moor, südöstlich der Kellenberg.

Oberflächengewässer

Das Gemeindegebiet von Drebber liegt hydrologisch im Flusssystem der Weser / Untereinheit Hunte.

Die Hunte durchfließt das Gebiet der Gemeinde Drebber. In Mariendrebber liegt der südöstliche Ortsrand direkt an der Hunte.[2]

Die Dadau mündet im Ortsteil Cornau (Gemeinde Drebber) wenige Meter östlich der Bundesstraße 51 in die Hunte. Damit bildet die Dadau ein wichtiges Nebengewässer – relevant für das lokale Gewässernetz und Entwässerungssystem der Feuchtgebiete und Moorniederung.[2]

Moore und andere Feuchtgebiete

Das Drebbersche Moor ist ein ausgewiesenes Naturschutzgebiet (Kennzeichnung NSG HA 125). Es umfasst etwa 100 ha und liegt nördlich von Drebber – zwischen Moorkanal und dem sogenannten Vechtaer Grenzgraben, in den Fluren der Gemarkung Mariendrebber. Das Moor zählt zu den wenigen verbliebenen moortypischen Bereichen nahe Drebber, mit potentiell hoher Biodiversität und Bedeutung für Grund- und Feuchtwasserhaushalt.

Das Drebbersche Moor ist eingebettet in die größere moortypische Landschaft der Diepholzer Moorniederung. Diese Moorlandschaft erstreckt sich über zahlreiche Teilmoore und Feuchtgebiete, teils direkt oder indirekt im Umfeld von Drebber.[3] Außerdem sind benachbart bzw. im erweiterten Umkreis weitere Moorgebiete und Feuchtwiesen zu nennen – z. B. das Boller Moor und Lange Lohe (NSG HA 156), das ebenfalls Feuchtgrünland, Nass- bzw. Feuchtwiesen und ehemals Vermoorungsbereiche umfasst.

Untergrundverhältnisse

Geologisch gehört Drebber zum eiszeitlich geprägten Norddeutschen Tiefland mit einer Abfolge aus torf- und sandreichen Sedimenten. Die Landschaft wird von Mooren in der Diepholzer Moorniederung dominiert, die über einer Basis aus pleistozänen Lockersedimenten liegen.[4]

Grundwasserverhältnisse

Drebber liegt in der Diepholzer Moorniederung, einem flachen Moor- und Niederungsgebiet mit viel Grundwasser. Dieses befindet sich meist in gut wasserdurchlässigen Sand- und Schluffschichten. In den Moorgebieten steht das Grundwasser sehr hoch, oft nur 0,5 bis 2 Meter unter der Oberfläche. In etwas höher gelegenen Sandgebieten liegt es tiefer, etwa 3 bis 6 Meter. Das viele Grundwasser sorgt für feuchte Böden und ist wichtig für das Moor. Regen, Entwässerungsgräben und die Jahreszeiten lassen den Grundwasserspiegel ständig schwanken.[5][6][7][8]

Klima

In Drebber herrscht ein durch feuchte Nordwestwinde von der Nordsee beeinflusstes gemäßigtes Seeklima mit milden Wintern, warmen Sommern und ganzjährig gleichmäßig verteilten, mäßigen Niederschlägen. Die Sommer sind häufig trocken und sonnig, während im Winter gelegentlich Schnee fällt.

2023 betrug die durchschnittliche Temperatur 11,2 °C. Sie ist tendenziell steigend. Sie betrug in den letzten zehn Jahren durchschnittlich 10,6 °C und in den letzten 100 Jahren waren es durchschnittlich 9,2 °C. Zwischen Mai und August kann mit durchschnittlich 20–25 Sommertagen gerechnet werden. Es gibt etwa 1627 bis 2275 Sonnenstunden pro Jahr.
Von 2012 bis 2021 betrug im Raum Drebber der durchschnittliche jährliche Niederschlag 528 mm.[9]

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Geschichte

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Die Gemeinde wurde 980 erstmals als triburi genannt. Triburi (= drei Bauern) waren drei Kurien mit erheblichen Einkünften von Hörigen. Eins dieser drei Gehöfte schenkte Kaiser Otto II. im Jahr 980 dem Kloster Memleben. Das zweite Gehöft schenkte Kaiser Heinrich II. im Jahr 1020 dem Bischof Meinwerk in Paderborn; es gelangte 1094 durch Tausch an den Bischof Wido von Osnabrück. Der dritte Hof Triburi sowie eine Hälfte der Kirche kamen 1085 durch Tausch von der Edlen Gysla an den Bischof Benno zu Osnabrück. Die andere Hälfte gehörte mit großer Wahrscheinlichkeit den Edlen von Diepholz. Bischof Konrad zu Osnabrück stiftete im Jahre 1280 hier mit Zustimmung der Edlen von Diepholz die Präpositur zu Mariendrebber. Es ist zwar nicht erwiesen, wird aber angenommen, dass als Gegenleistung zur vollständigen Überlassung der Kirche Mariendrebber an den Bischof von Osnabrück die Edelherren von Diepholz eine selbstständige Pfarre in Jacobidrebber gründen konnten.

In Cornau stand eine Burg Cornau der Edelherren von Diepholz. Ob diese Burg schon vor dem Bau der Burg Diepholz bestand, ist nicht erwiesen. Jedenfalls stand die Burg Cornau im 13. und 14. Jahrhundert, diente mit großer Wahrscheinlichkeit der Sicherung der Herrschaft Diepholz nach Norden und zeitweise als Wohnsitz von Familienangehörigen der Edlen von Diepholz. Bereits im 15. Jahrhundert wurde sie überflüssig, verfiel und diente als Steinbruch zum Bau der Auburg in Wagenfeld. Die Grafen-Familie von Diepholz wurde in der Krypta der Marienkirche im Ortsteil Mariendrebber bestattet.

Drebber entstand am 1. März 1974 durch den Zusammenschluss der bisherigen Gemeinden Cornau (Flecken), Jacobidrebber und Mariendrebber.[10]

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Politik

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Gemeinderatswahl 2021
Wahlbeteiligung: 59,12 %
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60
50
40
30
20
10
0
52,7 %
(+0,3 %p)
30,1 %
(−5,8 %p)
8,5 %
(−3,2 %p)
8,8 %
(n. k. %p)
20162021
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:

Gemeinderat

Der Rat der Gemeinde Drebber besteht aus 13 Ratsfrauen und Ratsherren. Dies ist die festgelegte Anzahl für die Mitgliedsgemeinde einer Samtgemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 2.000 und 3.000 Einwohnern.[11] Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. November 2021 und endet am 31. Oktober 2026.

Die letzten Gemeinderatswahlen ergaben folgende Sitzverteilungen:

Weitere Informationen Partei ...

Bürgermeister

Der Gemeinderat wählte das Gemeinderatsmitglied Friedrich Iven (SPD) zum ehrenamtlichen Bürgermeister für die aktuelle Wahlperiode.[14]

Wappen

Blasonierung: Das Wappen der Gemeinde zeigt in der nichtheraldisch linken Hälfte einen roten Löwen mit silberner Krone auf goldenem Grund. In der anderen Hälfte befinden sich drei silberne Eichenblätter auf rotem Grund.

Gemeindepartnerschaft

Drebber unterhält seit 1997 eine Partnerschaft mit der polnischen Gemeinde Perzów.[15]

Bauwerke

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St.-Jakobi-Kirche in Jacobidrebber

In der Liste der Baudenkmale in Drebber sind elf Baudenkmale aufgeführt, darunter:

Kirchen

  • St. Jacobus (früher St. Christophorus) ist eine evangelische spätgotische verputzte Saalkirche mit dreijochigem Langhaus, schlanken Spitzbogenfenstern, Strebepfeilern und mit polygonalem geschlossenen Chor. Die Westwand wurde 1748 aus Ziegeln neu errichtet. Der vorgestellte gedrungene quadratische Westturm aus Granit stammt aus dem 13. Jahrhundert und trägt einen hohen, achteckigen Helm. Im Inneren: Kreuzrippengewölbe, Altarretabel (1681), Kanzel (1681), Orgelempore (evtl. 1681), klassizistische Orgel mit leichten neugotische Anklängen (1819).
  • St. Marien und Pankratius in Mariendrebber ist eine evangelische, frühgotische Saalkirche aus Backstein und war eine ehemalige Stiftskirche. Sie hat auf der Südseite ein Querhausinen, den polygonalem Chor und einen Westturm. Im Kern stammt die Kirche aus dem späten 13. Jahrhundert. Im 15. Jahrhundert wurden Veränderungen vorgenommen. Von 1857 bis 1860 erfolgte eine Instandsetzung, wobei der Südgiebel und fast alle Fenster erneuert sowie die Wände erhöht wurden. Nur das östliche Chorfenster blieb dabei in seiner ursprünglichen Größe und Profilierung erhalten. Der Altar stammt von 1665, die Kanzel von 1673 und der Taufstein aus der Mitte des 13. Jahrhunderts. In der Kirche befindet sich ein großes Grabmonument des letzten Diepholzer Grafen, Friedrich († 1585); es wurde 1582 aus Sandstein errichtet. In der Kirche taten sechs Geistliche ihren Dienst, was durch ihren abwechselnden Verlauf die Bezeichnung Weekenherren, Weekendienst eintrug.[16]
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Verkehr

Verkehrstechnisch erschlossen wird die Gemeinde durch die Bundesstraße 51 zwischen Diepholz und Twistringen. Ein Bahnhof besteht an der Bahnstrecke Wanne-Eickel–Hamburg, der jedoch im Personenverkehr nicht mehr bedient wird. Das Empfangsgebäude wurde 2017 versteigert.[17]

Söhne und Töchter der Gemeinde

Literatur

  • Hans Gerke: Drebber. Chronik des Fleckens Cornau und der Kirchspieldörfer Marien- und Jacobidrebber nebst den Ortschaften Brockstreck, Deckau, Felstehausen, Hoopen, Ihlbrock, Specken und Uthüserdrebber. Hrsg.: Gemeinde Drebber, Drebber 1979 (271 S. m. zahlr. Abb.).
  • Drebber. In: Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Bremen / Niedersachsen. München/Berlin 1992, S. 401 f.

Einzelnachweise

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