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El Toque
unabhängiges kubanisches Online-News-Portal Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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El Toque, Eigenschreibweise elTOQUE, ist ein unabhängiges kubanisches Online-News-Portal. Im Spanischen bedeutet el toque, je nach Kontext, so viel wie Berührung, Touch, Note, Charakter.[1] Laut Eigenangaben ist es parteipolitisch unabhängig.
Allgemein bekannt wurde das Portal vor allem durch seine Veröffentlichung der inoffiziellen Wechselkurse des kubanischen Peso sowie der Digitalwährung MLC (Moneda Libremente Convertible) untereinander und gegenüber internationalen Währungen. Von offizieller Seite wird elToque vorgeworfen, die Inflation erst zu befeuern.[2] Jedoch bestätigte eine Analyse von Ökonomen der Universität Havanna, dass die Kurse nicht manipuliert sind, sondern dem realen Verhältnis von Angebot und Nachfrage entsprechen.[3]
Zu den regelmäßigen Gastautoren bei elToque gehört unter anderen der kubanische Ökonom Pavel Vidal.[4]
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Geschichte
Zusammenfassung
Kontext
elToque wurde im Jahr 2014 als Lateinamerika-Abteilung der holländischen Nichtregierungsorganisation RNW Media, des früheren Radio Nederland Wereldomroep, gegründet. Nachdem sich die Muttergesellschaft 2017 aus Lateinamerika zurückgezogen hatte, nahmen die Mitarbeiter das Projekt in die eigenen Hände und führten es selbständig weiter. Für die weitere Finanzierung des Portals wurde die Fundación Colectivo Más Voces (Kollektive Stiftung für mehr Stimmen) mit Sitz in Polen gegründet. In Kuba wäre eine solche Stiftung unmöglich. Zu den regelmäßigen größeren Financiers gehören The ICFJ Global Network[5], Meedan[6] und Poynter[7].[8]
Im November 2025 startete die kubanische Regierung eine erneute Kampagne gegen elToque. Zunächst wetterte der Enkel von Fidel Castro, Sandro, gegen das Portal und war ihm vor, den Wechselkurs zum US-Dollar zu manipulieren. Solange der Dollar nicht auf einen Kurs von 1:300 zum kubanischen Peso gefallen sei, empfahl er, nicht mehr bei den sogenannten privaten Mipymes, der kubanischen Kurzform für Kleine und mittlere Unternehmen, einzukaufen. Als Reaktion wurde ihm daraufhin Doppelzüngigkeit vorgeworfen, zählt doch seine Bar in Havanna nicht gerade zu den preiswerteren Locations.[9] Später schalteten sich auch offizielle Medien ein und veröffentlichten eine Liste von 18 Führungskräften von elToque, die unter Ermittlung der Staatssicherheit stünden.[10] Laut unabhängigen Beobachtern war jedoch die hauptsächlich das der Nachfrage der Bevölkerung gegenüberstehende stark unbefriedigende Angebot an Waren seitens des kubanischen Staates ursächlich. Für die Beschuldigten hat dies zwar keine direkten Konsequenzen, da sie aus dem Ausland wirken, jedoch könnte eine Reise in ihr Heimatland Kuba zum Problem werden.[11]
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Weblinks
- elTOQUE, Homepage von El Toque
Einzelnachweise
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