Top-Fragen
Zeitleiste
Chat
Kontext
Ensheim
Gemeinde in Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Remove ads
Ensheim ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Alzey-Worms in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Wörrstadt an, deren kleinste Gemeinde sie zudem ist.
Remove ads
Geographie
| Der Jahresniederschlag beträgt 863 mm und liegt damit im oberen Drittel der von den Messstellen des Deutschen Wetterdienstes erfassten Werte. 74 % zeigen niedrigere Werte an. Der trockenste Monat ist der Februar; am meisten regnet es im November. Im niederschlagreichsten Monat fällt ca. 1,4mal mehr Regen, als im trockensten Monat. Die jahreszeitlichen Niederschlagschwankungen liegen im unteren Drittel. In nur 14 % aller Orte schwankt der monatliche Niederschlag weniger. |
Remove ads
Geschichte
Zusammenfassung
Kontext
Die heutige Region Rheinhessen wurde im 5. Jahrhundert von den Franken besetzt (→ Fränkische Landnahme).
Die älteste bis jetzt noch vorhandene schriftliche Nachricht aus fränkischer Zeit über Ensheim stammt vom 12. September 769. Damals schenkte ein Almahar, wohl der Grundherr von Ensheim, dem Kloster Lorsch einen Weinberg in der Gemarkung Aoenisheim, dem heutigen Ensheim. Dieser Almahar tritt auch am 12. Juni 791 als Zeuge in einer Flonheimer Urkunde auf und hat das Kloster Lorsch in weiteren Beschenkungen bedacht. Die Erwähnung aus dem Jahre 769 liefert auch den Beweis, dass der aus römischer Zeit tradierte Weinbau weitergepflegt wurde.
Spätere Ortsbezeichnungen in Urkunden sind:
- 785 – Gennesheim
- 849 – Onesheim
- 1224 – Ennensheim
- 1283 – Onisheim
- 1299 – Ensenthaim
- 1337 – Onesheim
- 1375 – Onsheim
- 1437 – Oneßheim
Ensheim gehörte ursprünglich zum Wormsgau und kam mit Bildung der Territorialherrschaften im 12. Jahrhundert zur Pfalzgrafschaft. Bei Neubildung des pfälzischen Fürstentums durch Kaiser Friedrich Barbarossa ist wohl auch die Burg Stromberg (Soonwald) an die Pfalzgrafen gekommen. Zur Stromberg gehörten neben Ensheim auch das Hofgut Kronkreuz sowie die Dörfer Appenheim, Engelstadt, Grolsheim, Horrweiler, Weinheim und Schimsheim.
Bei der Teilung, die der Pfalzgraf Otto unter seinen Söhnen Ludwig und Heinrich im Jahre 1255 vornahm, erhielt Ludwig auch das Dorf Ensheim. Es war mit der Pfandschaft der Burgen und Dörfer begriffen, welche sein Sohn Rudolf und dessen Frau Mathilde im Jahre 1311 dem Grafen Simon von Sponheim um 2.000 Pfund Heller tätigte. Diese Pfandschaft wurde von der Witwe Mathilde und ihrem Sohn Adolf im Jahre 1320 eingelöst, so dass Ensheim wieder an die Kurpfalz zurückfiel, bei der es bis zur Französischen Revolution blieb.
In Ensheim besaß das St. Johanneskloster bei Alzey, ein Zisterzienserkloster, ein Hofgut, das 1357 erwähnt ist. Dieses wurde am 28. Februar 1357 vom Pfalzgraf Rupprecht II. von der Steuer und Schätzung – ausgenommen die Korngülte – befreit, die ihm von dem Hofgut geliefert werden musste. Nach dem Weistum hatten die Pfalzgrafen in diesem Hofgut das Herbergsrecht mit Stallung für ihre Pferde. Essen und Trinken sowie das Futter für ihre Pferde mussten die Ensheimer Bürger liefern. Auch das Kloster Otterberg war im Ort begütert.[2]
Remove ads
Religion
- Die evangelische Kirchengemeinde Ensheim war bis 1998 eine selbstständige Pfarrei mit eigener Pfarrstelle, welche auch die evangelischen Einwohner von der benachbarten Gemeinde Spiesheim mitverwaltete. Ab 1999 bilden die Gemeinden Bechtolsheim, Biebelnheim, Ensheim und Spiesheim eine gemeinsame Pfarrei mit Sitz in Bechtolsheim.
- Die katholischen Einwohner bilden eine Filialgemeinde der kath. Pfarrei Spiesheim und werden vom Pfarrbezirk Wörrstadt mitverwaltet.
Politik
Zusammenfassung
Kontext
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Ensheim besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[3] Bis zur Wahl 2024 waren es acht Ratsmitglieder,[4] die Erhöhung auf zwölf Ratsmitglieder erfolgte nach geltendem Wahlrecht durch die gestiegene Einwohnerzahl Ensheims.
Ortsbürgermeister
- 1979 – 2014 Klaus Kappler
- 2014 – heute Stefan Haßler
Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde Stefan Haßler mit einem Stimmenanteil von 91,82 %[5] und am 9. Juni 2024 als einziger Bewerber mit 82,6 % für jeweils fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[6]
Wappen
Das Ortswappen von Ensheim wurde am 25. Februar 1985 von der Bezirksregierung in Neustadt genehmigt. Es hat keine ortsgeschichtliche Überlieferung, sondern wurde aufgrund der territorialen Zugehörigkeit erarbeitet.
| Blasonierung: „Über von Silber und Rot gespaltenem erhöhtem Schildfuß, darin rechts eine blaue Lilie, links ein silbernes Sesel, von Rot und Silber gespalten, rechts eine silberne Hacke und ein silberner Krummstab mit Pannisellus, gekreuzt, links eine blaue Krone mit einem herauswachsenden blauen Kleeblattkreuz.“ | |
| Wappenbegründung: Das Wappen stellt die Zugehörigkeit Ensheims zur Kurpfalz dar und hat die rheinhessischen und Kurmainzer Farben Rot und Silber erhalten. Krone und Kreuz stellen eine Andeutung auf den Hof Kronkreuz in der Gemarkung Ensheim dar, der 1299 an die Domkirche St. Martin in Mainz überging, während im Ort selbst das Marienkloster zu Flonheim Rechte und Besitzungen besaß, was durch die blaue Lilie, dem Symbol Mariens, ausgedrückt wird; Besitz und Rechte der Mainzer Bischofskirche werden zudem durch den Bischofsstab ausgedrückt. Hacke und Sesel verweisen auf die Landwirtschaft und den Weinbau. So vereint das Wappen die derzeitige Wirtschaftsstruktur des Ortes mit seiner geschichtlichen Vergangenheit sowie mit der Namensdeutung des in der Gemarkung gelegenen Klosterhofgutes Kronkreuz. |
Gemeindepartnerschaft
- seit 1986: Dommartemont (Frankreich)[7]
Remove ads
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Weinbergs- und Aussichtsturm auf dem Eselsberg westlich von Ensheim
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Ensheim
Persönlichkeiten
- Karl Georg Winkelblech (1810–1865), Nationalökonom
- Johann Schmitt (1815–1893), hessischer Landtagsabgeordneter
- Robert Görlinger (1888–1954), SPD-Politiker
- Am 17. September 2016 wurde Laura Lahm in Bingen zur Rheinhessischen Weinkönigin gewählt.[8] Im Anschluss daran war sie vom 29. September 2017 bis Mitte 2018 amtierende 69. Deutsche Weinprinzessin.
Wirtschaft und Infrastruktur
Die Gemeinde ist hauptsächlich vom Weinbau und der Landwirtschaft geprägt. Die Einzellage Kachelberg[9] gehört im Weinanbaugebiet Rheinhessen zum Bereich Bingen in der Großlage Adelberg.[10]
Weblinks
Commons: Ensheim – Sammlung von Bildern
Einzelnachweise
Wikiwand - on
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Remove ads



