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Eugen Messinger
Schweizer Rabbiner Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Eugen Jehuda Messinger (hebräisch אויגן מסינגר, * 1911; † 1972) war ein Schweizer Rabbiner. Er war mit David Frankfurter, dem Attentäter von Wilhelm Gustloff, befreundet, den er auch seelsorgerisch betreut hat.


Familie und Arbeit
Zusammenfassung
Kontext
Messinger kam in der jüdischen Familie von Josef Messinger (geb. am 5. März 1880 in Neu-Sandez, gest. am 27. Juni 1950 in Bern) zur Welt. Nach Josefs Ausbildung in Frankfurt am Main arbeitete er von 1902 bis 1908 als Oberkantor in Berlin und ging anschliessend nach Zürich. 1914 wechselte er zur Jüdischen Gemeinde in Bern, wo er Vorstandsmitglied und Ehrenpräsident des Verbands Israelitischer Religionslehrer und Kantoren in der Schweiz wurde.[1]
Messinger studierte Jura und wurde 1937 in Bern bei Philipp Thormann promoviert. Eugen Messinger nahm den Beruf seines Vaters auf und wurde Rabbiner seiner Heimatgemeinde in Bern, die in den 1910er und 1920er Jahren in ihrer Blüte gestanden hat.[2] Für die Jahre 1942 bis 1962 ist sein Amt als Rabbiner der Israelitischen Kultusgemeinde Bern belegt.[3]
In dem Prozess gegen den jüdischen Medizinstudenten David Frankfurter begleitete Messinger den Attentäter, der in Bern vor Gericht stand, über längere Zeit. In seinem Buch Ich tötete einen Nazi, das 2022 erneut aufgelegt wurde, hat sich Frankfurter ausführlich zu der Hilfe von Messinger geäussert.[4]
Das Schweizerische Literaturarchiv (SLA) führt in seinen Beständen die Korrespondenz von Eugen Messinger mit dem Schriftsteller und Journalisten Carl Albert Loosli.[5]
Messinger war mit Sonja Levie verheiratet.
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Schriften
- Die Funktion der Voruntersuchung : unter besonderer Berücksichtigung der Bundesstrafprozessordnung vom 15. Juni 1934. Urnäsch: Schoop, 1938 Bern, Univ., Diss., 1937
- Ein Rückblick auf die Geschichte der Juden in der Stadt Bern seit dem Jahre 1191. In: Festschrift zur Jahrhundertfeier der Israelitischen Kultusgemeinde Bern 1848–1948. Hrsg. von der Israelitischen Kultusgemeinde Bern. Bern 1948.[2]
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Literatur
- Sabina Bossert: David Frankfurter (1909–1982). Das Selbstbild des Gustloff-Attentäters. Wien: Böhlau 2019 (Fundstellen zu Messinger und seinem Vater)
Einzelnachweise
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