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Euro English
Euro English ist eine Reihe von Varietäten des Englischen in Kontinentaleuropa Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Euro English ist eine Reihe von Varietäten des Englischen, die in Kontinentaleuropa und insbesondere in den Institutionen der Europäischen Union und bei jungen, mobilen Europäern (z. B. aus dem Erasmus-Programm) anzutreffen sind.
Geschichte
Zusammenfassung
Kontext
Der Begriff wurde als erstes von Broder Carstensen 1986 verwendet, um die Übernahme von Anglizismen in Europa zu beschreiben.[1]
Durch die Erweiterung der Europäischen Union, vor allem zwischen 2004 und 2013, sank die jeweilige Bedeutung der deutschen und der französischen Sprache, da ihre Gewichte als Muttersprachen im Staatenverbund nun geringer waren und sie in den neuen Mitgliedsländern als Fremdsprachen zwar auch verbreitet sind, aber nicht die Anziehungskraft des Englischen besitzen. Das fortschreitende Erasmus-Programm schuf zudem eine neue Klasse von mobilen Europäern mit dem Bedarf einer lingua franca, um miteinander kommunizieren zu können.
Die Frage, ob die Eigenheiten des Englischen von Nicht-Muttersprachlern auf dem europäischen Kontinent eine eigene Variante des Englischen darstellt, wurde noch nicht entschieden. Nach Forche können viele der Charakteristiken des Euro-Englisch auch einfach als typische Fehler von Sprachanfängern betrachtet werden, von denen einige sich zunehmend einbürgerten. Eine Institutionalisierung könnte jedoch unter dem Einfluss einer europäischen Klasse folgen.[2]
Das Englische, bzw. Euro-English, blieb auch nach dem Austritt des Vereinigten Königreiches im Jahr 2020 die dominante lingua franca der EU, da nach wie vor 100 % der EU-Kommission und ca. 50 % der EU-Bevölkerung angaben, Englisch sprechen zu könnnen (für Deutsch und Französisch bewegen sich diese Werte zwischen ca. einem Viertel und einem Drittel).[3][4] Deutsch- und französischsprachige Politiker haben diese Dominanz in der externen und internen Kommunikation der EU oft bemängelt.[5][6]
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Einflüsse
Es gibt zwei Arten von Einflüssen auf das Euro-Englisch: einmal top-down, und andererseits bottom-up.
Die top-down Einflüsse stammen von Institutionen, wie z. B. dem English Style Guide der Europäischen Kommission, der bestimmte englische Stilmittel für geschriebene offizielle Dokumente empfiehlt. Im Großen und Ganzen folgt er dem Standard English, aber in Fällen, in denen es Varianten gibt, wird eine Auswahl getroffen. So wird zum Beispiel die Schreibweise judgment, statt judgement empfohlen.[7]
Die bottom-up Einflüsse stammen von den praktischen Vorlieben der Menschen (38 % der EU-Bürger sprechen Englisch als Fremdsprache).[7]
Manche Wörter erhalten analog zu Wörtern aus anderen europäischen Sprachen auf Euro-Englisch ein Plural-S, z. B. „informations“ und „competences“ obwohl dies in Britischen und Amerikanischen Englisch als Fehler betrachtet wird.[7]
Andere Wörter wie „actor“, „axis“ oder „agent“ erhalten analog zu anderen europäischen Sprachen eine weitergehendere Bedeutung, als sie eigentlich auf Englisch haben.[7]
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Beispiele
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Siehe auch
Weblinks
- Euro-English, English in the European Union. Teti Musmeci, Marina Foti
- English in the European Union - Worlds of English (2/4), Open University
Einzelnachweise
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